Ben Manga: Eine noch engere Verzahnung

Ben, die Knappenschmiede startete am Samstag (27.7.) mit dem Spiel der U23 in die Saison, die U19 und U17 folgen in den nächsten Wochen. Wie schaust du auf die Vorbereitung und die neue Spielzeit?

Alle Mannschaften haben im Sommer hart gearbeitet, sind in Trainingslagern zusammengewachsen und fiebern jetzt dem Start entgegen. Denn Spielzeit im Wettkampf ist das Wichtigste, um sich individuell und als Kollektiv weiterzuentwickeln. Raffael Tonello hat mich immer auf Stand gehalten, wie die Vorbereitung bei den einzelnen Mannschaften läuft. Mit Norbert Elgert, Jakob Fimpel und Thomas Bertels haben wir drei exzellente Trainer, die den Weg unserer Talente in Richtung Profimannschaft prägen werden. 

Der Verein plant langfristig eine leichte Veränderung der Altersstruktur der U23-Mannschaft: Was versprecht ihr euch davon, perspektivisch eine U21 statt U23 zu haben?   

Die zukünftige U21 hat das Ziel, dass dort im Schnitt jüngere Spieler ihre ersten Schritte im Seniorenfußball machen. In anderen Ländern wie Frankreich, Portugal, Belgien oder den Niederlanden spielen teilweise 16-Jährige schon im Herrenfußball. Das bringt in manchen Fällen klare Vorteile. Körperlich starke Spieler, die gegen Gleichaltrige sonst immer sehr gut aussehen, müssen gegen Senioren auch andere Lösungen finden und sich weiterentwickeln. Auch hier gilt: Wir wollen nicht zu sehr auf Ergebnisse schauen, sondern auf die individuelle Förderung in einem jungen Team. Die verjüngte Altersstruktur zieht sich durch bis in das Lizenzteam und ist ein Aspekt der neuen sportlichen Ausrichtung. Wichtig ist, dass das alles in Absprache mit den jeweiligen U-Trainern passiert, sie können sehr gut und präzise einschätzen, wie weit die Spieler sind. 

Wie funktioniert die grundsätzliche Verzahnung zwischen den älteren Junioren-Teams und der Lizenzspieler-Mannschaft?    

Die generelle Verzahnung der U17, U19 und der U23 muss zukünftig noch enger funktionieren. Übergeordnet wird Raffael Tonello als Sportlicher Leiter der Knappenschmiede und Top-Talente-Scout eine wichtige Rolle dabei innehaben. Wir wissen sehr genau voneinander, wie wir ticken und arbeiten. Raffael wird noch mehr Spiele der U-Teams sehen können und seine Eindrücke mit den sportlich Verantwortlichen teilen. Dieser Austausch ist wichtig, denn: Spieler haben auf Schalke aktuell sehr gute Möglichkeiten, den Sprung zu den Profis zu schaffen. Zudem muss es möglich sein, Spieler in unserem angelegten Ausbildungsprozess je nach Phase zu verschieben. Das bedeutet nicht nur, dass junge Akteure des Lizenzteams auch mal in der Regionalliga West auflaufen, sondern auch dass wir die Zusammenarbeit unserer internationaler Partnervereine FC Aarau und VVV Venlo nutzen.  

Nach welchen Kriterien bewertest du grundsätzlich gute Jugendarbeit auf Schalke?   

Die Durchlässigkeit ist in meinen Augen das wichtigste Kriterium in der Nachwuchsarbeit. Das heißt: Je mehr Jugendspieler es von einer Mannschaft in die nächsthöhere schaffen, desto besser ist die Arbeit aller Beteiligten zu bewerten. Kontinuität ist dabei ein wichtiger Faktor. Wir geben alle gemeinsam alles dafür, die Jungs besser zu machen. Die Ausbildung jedes Einzelnen im Team steht an erster Stelle, deutsche Junioren-Meisterschaften spielen in meinen Augen eine nachgeordnete Rolle. Bitte nicht falsch verstehen: Ergebnisse helfen in dem Prozess, und die Gier nach Mannschaftserfolgen ist ebenfalls ein Teil der Ausbildung. Am Ende zählt für mich aber vor allem, dass wir in jedem Sommer möglichst viele Spieler in die nächste Mannschaft übernehmen – von den Jüngsten bis hin zu den Profis. Die Knappenschmiede ist enorm wichtig. Wir werden dafür sorgen, dass es wieder mehr Spieler nach oben schaffen.