Suche
Login
Bitte melde Dich mit deinen bestehenden Nutzerdaten an.
Raffael Tonello: Gemeinsam können wir viel erreichen
Das Fußballjahr 2024 in der Knappenschmiede klingt langsam aus: Raffael Tonello, Sportlicher Leiter Knappenschmiede und Top-Talente-Scout, ist seit März für die Geschicke der königsblauen U23, U19 und U17 verantwortlich. Der 49-Jährige fasst die vergangenen neun Monate, insbesondere die erste Saisonhälfte, zusammen. Er schaut zurück auf eine Hinrunde mit erfolgreichen und herausfordernden Phasen. Seinen Blick richtet Tonello nun nach vorne.
Raffael, du bist seit März auf Schalke tätig. In der Knappenschmiede verantwortest du die sportliche Leitung der U17 bis zur U23. Seit deinem Start hat sich einiges getan: Viele Nachwuchsspieler sammelten erste Erfahrungen im Senioren- und Profibereich und schafften den Sprung in die nächstmögliche Mannschaft. Wie lautet dein Fazit zum vergangenen halben Jahr?
Mein Fazit fällt zwar noch etwas durchwachsen aus, die Tendenz geht klar nach oben. In puncto Durchlässigkeit sind wir im Soll. Außerdem sehen wir in allen Jahrgängen hochveranlagte Profile, die sich aktuell noch in unterschiedlichen Stadien der Ausbildung befinden, aber dennoch in absehbarer Zeit den nächsten Schritt gehen können. Kees van Wonderen pflegt eine sehr gute Kommunikation mit den Trainern des Übergangsbereichs der Knappenschmiede. Das macht Belastungssteuerung, Austausch und eine gewisse Planbarkeit besser umsetzbar. Wenn sich der Trainer der Lizenzmannschaft intensiv mit dem Unterbau beschäftigt, sehr präsent ist und darüber hinaus Impulse gibt, profitieren wir alle davon, insbesondere unsere Spieler und Trainer. Das ist für uns als Knappenschmiede nicht nur der richtige Weg, sondern der einzige, mit dem wir nachhaltig die Verzahnung vorantreiben und zukünftigen Spielern die Tür in den Profifußball öffnen.
Das ist für uns als Knappenschmiede nicht nur der richtige Weg, sondern der einzige, mit dem wir nachhaltig die Verzahnung vorantreiben und zukünftigen Spielern die Tür in den Profifußball öffnen.
Lass uns einen Blick auf die jüngste der drei Mannschaften – die U17 – werfen: Kurz vor deinem Amtsantritt haben die Jungs den Einzug in die Endrunde verpasst. Mit der neuen DFB-Nachwuchsliga bejubelten sie im November die Qualifikation für die Liga A. Wie schätzt du die Gruppe in der Liga A ein?
Unsere U17 wird in der herausfordernden Gruppe in der Liga A eine ordentliche Rolle spielen. Die Mannschaft war leider etwas vom Verletzungspech verfolgt, hat zugleich aber einen guten Charakter und die richtige Einstellung. Im Kollektiv waren die Leistungen bis auf wenige Ausnahmen positiv.
Über die Entwicklung unserer U19 freuen wir uns sehr. Die Truppe hat sich fußballerisch in allen Bereichen gesteigert. Sowohl individuell als auch gemeinsam weisen sie eine gute Dynamik auf. Ich bin gespannt, wie sie auf die neuen Reize im Ligaformat reagieren. Dass wir bereits den einen oder anderen Spieler aus dieser Altersklasse bei Testspielen der Lizenzmannschaft gesehen haben, ist auch ein Zeichen für die hervorragende Arbeit von Norbert Elgert und seinem Team, die sie Jahr für Jahr leisten.
Charles Takyi steht zukünftig bei der U17 an der Seitenlinie und übernimmt damit seine erste Chef-Trainer-Position. Was hat ihn aus deiner Sicht für diese Rolle qualifiziert?
Nachdem Thomas Bertels sich dazu entschlossen hat, Schalke 04 auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen zu verlassen, hatten wir bis Dezember eine Interimslösung mit Bastian Naß und Martin Max gefunden. Parallel haben wir die Nachbesetzung vorbereitet. Charles Takyi, bislang Co-Trainer der U19 unter Norbert Elgert, wird die entstandene Lücke schließen und die Ausbildung unserer U17-Jungs weiterführen. Er verfolgt eine klare Linie, verfügt über viel Qualität sowie Erfahrung im Umgang mit Talenten und steht für Wertevermittlung. Zudem hat Charles sechs Jahre unter dem für mich besten Ausbilder gearbeitet und gelernt. Wir sind glücklich mit ihm den nächsten gemeinsamen Schritt zu gehen.
U23-Chef-Trainer Jakob Fimpel stand in dieser Saison für zwei Wochen erfolgreich als Interimstrainer der Lizenzmannschaft an der Seitenlinie. Der ehemalige U19-Co Tim Hoogland ist in den Trainerstab der Profis aufgerückt. Welchen Stellenwert hat die Traineraus- und -weiterbildung für die Knappenschmiede und den Verein?
Die Aus- und Weiterbildung der Trainer ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Technik, Athletik, Taktik, Kognitives und Werte vermitteln wir nur dann im richtigen Mix, wenn wir in die Qualität und Entwicklung unserer Ausbilder investieren. Wir möchten auch ihnen zum richtigen Zeitpunkt Türen öffnen. Tim und Jakob haben ihre Chance im Profi-Bereich erhalten und sie erfolgreich gemeistert – auch das zeichnet die Knappenschmiede aus.
Die U23 steckt in einer schwierigen tabellarischen Situation. Das Fimpel-Team startete Anfang Dezember mit einem Sieg gegen den SC Wiedenbrück in die Winterpause. Ende Januar sollen die nächsten drei Punkte gegen den KFC Uerdingen folgen. Was stimmt dich positiv, dass die Mannschaft eine erfolgreiche Rückrunde spielt?
Wir haben gemeinsam mit dem Trainerstab und der sportlichen Führung der Profis die Situation ausführlich analysiert und die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet. Dazu gehört insbesondere ein regelmäßiger Dialog mit Youri Mulder und Ben Menga sowie dem Trainer-Team von Kees van Wonderen, zu dem ja auch inzwischen mit Tim Hoogland als weiterer Co-Trainer eine bewährte Kraft der Knappenschmiede gehört. Alle haben ein klares Verständnis für die Wichtigkeit von Spielpraxis für junge Profis. Ein Beispiel: Im letzten Spiel vor der Winterpause standen beim 3:1 gegen Wiedenbrück mit Martin Wasinski, Felipe Sanchez und Emil Højlund drei junge Profis in der Startelf. Peter Remmert wurde eingewechselt, zudem half Lino Tempelmann mit einer starken Leistung aus. In Abstimmung mit Kees und den sportlich Verantwortlichen werden wir gemeinsam dafür sorgen, dass wir einen leistungsstarken Kader in die Rückrunde schicken. Der Klassenerhalt der U23 hat für die Knappenschmiede Priorität und ich bin zuversichtlich, dass Jakob mit seinem Trainer-Team und der Mannschaft eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte spielen wird.
Was wünscht du dir für das bevorstehende Knappenschmiede-Jahr 2025?
Ich wünsche mir, dass wir die gemeinsame Arbeit in den verschiedenen Bereichen noch besser bündeln, unsere Ausbildungsprozesse optimieren und die Durchlässigkeit für unsere Talente in den Profibereich weiter sicherstellen. Dass wir in allen Abteilungen – von Scouting bis Trainer, von Athletik bis Schule, von Reha bis Administration, von Medien bis Fahrdienst – nie vergessen, welche Verantwortung wir gegenüber unseren Kindern, Jugendlichen und dem Verein tragen. Gemeinsam sind wir stark und können für Schalke viel erreichen.
Für die anstehenden Feiertage wünsche ich allen Mitarbeitenden der Knappenschmiede, allen Spielern und ihren Familien, Trainern und Betreuern, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins kommende Jahr.