AR-Kandidaten stellen sich vor: Bielefeld

Am Mittwoch (22.6.) hatten die vier Aufsichtsratskandidaten Andreas Goßmann, Michael Stallmann, Peter Lange und Clemens Tönnies erneut die Möglichkeit, sich den Mitgliedern und Fans des FC Schalke 04 vorzustellen. Über 100 Schalker erlebten einen interessanten und informativen Abend in Bielefeld.

Peter Lange erläuterte die grundsätzliche Funktion des Eilausschusses: „Die beiden Mitglieder des Eilauschusses bekommen das Vertrauensmandat der Kollegen im Aufsichtsrat, dem Sportvorstand für Entscheidungen zur Verfügung zu stehen. Ein aktuelles Beispiel für die Arbeit des Eilauschusses ist unser jüngster Transfer, Naldo. Wenn wir da nicht eilig entschieden hätten – es ging um eine Viertelstunde – hätten wir den Spieler vielleicht nicht bekommen oder er wäre sehr viel teurer geworden. Da hilft keine Telefon- oder E-Mail-Konferenz. Da muss man sofort handeln.“

Kandidat Andreas Goßmann formulierte seine Sicht zum Eilausschuss so: „Ich vertraue unserem Vorstand. Wenn es beim Eilausschuss nur um die Frage geht, passt eine Investition in die Quote, dann ist das eine Sache, die möchte ich gar nicht nachrechnen, sondern erwarte vom Finanzvorstand eine Vorlage an die Aufsichtsräte, in der drin steht, dass diese Investition in unsere Finanzquote passt und dann ist es faktisch keine Entscheidung im eigentlichen Sinne mehr, sondern nur noch die Kontrolle der Arbeit des Vorstands.“

Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies weiß um die Rolle des Ausschusses in der Satzung: „Zu beurteilen, ob dieser Spieler zu uns passt, ist nicht die Aufgabe des Aufsichtsrats – ob er schnell genug ist oder ein guter Torwart. Es geht um die wirtschaftliche Verantwortung. Die Verantwortung für den sportlichen Bereich liegt beim Sportvorstand. Der Eilausschuss entscheidet nur, ob wir innerhalb der Quote sind und erst dann kommt die Aussprache zur sportlichen Situation innerhalb der Aufsichtsratssitzungen. Erst dort hätte dann der Vorstand Rede und Antwort zu stehen und das nicht nur gegenüber dem Eilausschuss, sondern dem gesamten Aufsichtsrat. Der Platz im Eilausschuss ist per Geschäftsordnung dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats vorbehalten – das hat nichts mit Macht, sondern mit viel Verantwortung und Arbeit zu tun. Wenn man die Regelung verändern will, muss man die Satzung ändern. Wir haben im Eilausschuss die Pflicht, jede Investition über 300.000 Euro abzusegnen.“

Michael Stallmann: „Ich habe in zwanzig Aufsichtsräten gesessen und einen Eilausschuss haben wir nie gebraucht. Ich hoffe, dieser Eilausschuss ist nicht „eilig“ und macht „Hopplahopp“, aber das glaube ich auch gar nicht. Ich glaube aber, ich kann die Rolle des Eilausschusses derzeit gar nicht beurteilen. Das ist eine Sache, die muss man im Gremium diskutieren und schauen, welche Ordnung sich das Gremium gibt. Meine Meinung ist aber auch, dass nach den Querelen die wir hatten, der neue Aufsichtsrat zwei oder drei Tage nach der Mitgliederversammlung sich in einer Klausurtagung hinsetzen und alle Themen diskutieren, um die Ungereimtheiten klären. Die Hauptaufgabe wird es sein, dass dieser Aufsichtsrat wieder geschlossen nach außen auftritt und innen vertrauensvoll arbeitet. Ob da dann ein Eilausschuss zugehört oder nicht, spielt dann erstmal gar keine Rolle.“

Die nächste Vorstellungsrunde der Kandidaten im Rahmen von „mitGEredet“ findet am Donnerstag (23.6.) in Düsseldorf statt.

Viele aktuelle Fragen und Kontroversen konnten in den knapp zwei Stunden „mitGEredet“ geklärt werden. So war sowohl für die anwesenden Mitglieder des S04 als auch für die Aufsichtsratskandidaten die Fragen und Mythen rund um den Eilausschuss ein wichtiges und brisantes Thema.

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