Axel Hefer: An unseren Ambitionen hat sich nichts geändert

Trotz des bitteren Abstiegs hat die vergangene Saison auch Positives zutage gefördert und Mut gemacht für die Mission Wiederaufstieg. Dies betonte Axel Hefer bei der Mitgliederversammlung am Samstag (17.6.). Zudem sprach der Schalker Aufsichtsratsvorsitzende im Bericht seines Gremiums über die Lehren aus der abgelaufenen Spielzeit und vier Ziele für 2023/2024.

Axel Hefer

Wie im Jahr zuvor hatte der Aufsichtsrat vergangene Saison fünf Ausschüsse gebildet: Sport, Finanzen, Strategie, Miteinander und Beteiligungen. Als Gremium oder in den Ausschüssen kam er in mehr als 80 Sitzungen zusammen. Einzig der Beteiligungsausschuss tagt nur zweimal im Jahr, hier ging es in der abgelaufenen Spielzeit vor allem um die Einführung eines neuen Parkplatz- und Pfandsystems in der VELTINS-Arena.

Im Bereich Sport hatte es vor Saisonbeginn zwei übergeordnete Ziele gegeben: den Klassenerhalt und den nachhaltigen Aufbau von Kaderwert. Das erste Ziel wurde verfehlt. „Wir sind abgestiegen: obwohl wir ausreichend Budget zur Verfügung gestellt hatten und weil wir vermeidbare Fehler gemacht haben“, erklärte Hefer. Aus diesen Fehlern sei gelernt worden, sodass es nun gelte, länger und härter zu arbeiten, um die langfristigen Ziele zu erreichen. Dabei stellte der 46-Jährige fest: „An unseren Ambitionen hat sich aber nichts geändert.“

Bereits in der kommenden Saison werden wir die Spielzeit für unsere Spieler deutlich erhöhen.

Axel Hefer

Erfolgreicher lief es zum ersten Mal seit fünf Jahren beim Aufbau des Kaderwerts sowie der Verbesserung der Spieler. Indes nur ein Anfang, um sich langfristig wieder in die obere Hälfte der Bundesliga hochzuarbeiten, denn dafür müsse der Kaderwert in den kommenden Jahren deutlich stärker steigen. Dabei richtet sich der Fokus auch auf Talente. „Die Spielzeit unserer jungen Spieler lag bei 20 Prozent – in den vergangenen zehn Jahren waren 40 bis 50 Prozent normal“, ordnete Hefer ein. Der hohe Anteil von Leihspielern habe das Team zwar kurzfristig sportlich weitergebracht, aber eben nicht zur Kaderwertsteigerung beigetragen: „Bereits in der kommenden Saison werden wir hier gegensteuern und die Spielzeit für unsere Spieler deutlich erhöhen.“

Umbruch im Sponsoring

Auch in weiteren Bereichen sind Weichenstellungen nötig und teils erfolgt. Ein Fokus des Strategieausschusses war die Ausarbeitung einer königsblauen Strategie samt Zielen. Der Start der Zukunftsschmiede 04 sei sehr gut angenommen worden, inzwischen sind 13 Unternehmen Partner der Schalker Initiative. Das Sponsoring stehe aktuell noch mitten im Umbruch. Mit MeinAuto.de, Whitefield und HRS waren gleich drei Wechsel auf der höchsten Partnerebene zu verzeichnen. „Damit können wir nicht zufrieden sein“, betonte Hefer. „Unser Anspruch muss sein, dass wir mit strategischen Partnern direkt und langfristig zusammenarbeiten.“ Nachdem Ende 2022 die Position des Direktors Sponsoring nach fast einem Jahr neu besetzt werden konnte, sei er zuversichtlich, dass der S04 sich auf der nächsten Mitgliederversammlung schon ganz anders präsentieren werde. Für die anstehende Saison ist der Vertrag mit einem Ärmelsponsor bereits unterschrieben, beim Trikot laufen die Verhandlungen.

Schalke hält seine Budgets inzwischen ein.

Axel Hefer

Eine gute Abstimmung zwischen den Bereichen Sport und Finanzen haben dazu geführt, dass der FC Schalke 04 die Saison voraussichtlich zum ersten Mal seit fünf Jahren mit Gewinn abschließen wird. „Schalke hält seine Budgets inzwischen ein“, unterstrich der Aufsichtsratsvorsitzende und verwies auf die Verbindlichkeiten, die voraussichtlich auf den niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre reduziert werden: „Wir haben unsere Anleihen refinanziert und damit die Tilgungsstruktur verbessert. Darüber hinaus haben wir unseren Anteil am Stadion erhöhen können.“

Ein großer Fokus des Miteinanderausschusses lag auf den Punkten Transparenz und Kommunikation. Messbare Ergebnisse: der erste Mitgliederkongress mit insgesamt 200 Schalkern, die große Mitgliederbefragung mit mehr als 34.000 Teilnehmern und die Umsetzung vieler weiterer Formate im Vereinsheim.

„Was aber im vergangenen Jahr besonders war“, lobte Hefer, seien die Momente voller Emotionen gewesen, mit unglaublicher Stimmung im Stadion und im Verein: „Darauf können wir alle gemeinsam stolz sein, und diese Stimmung sollten wir mit in die neue Saison nehmen.“

Starker Mitgliederzuwachs

Konkrete Zahlen belegen dieses Gefühl: Nachdem der Verein im Jahr 2020 zum erstmals seit langem durch Austritte geschrumpft war, wächst er seit zwei Jahren wieder: In den jüngsten zwölf Monaten hat der S04 mehr als 10.000 neue Mitglieder gewonnen.

Mit dieser Kraft im Rücken sollen in der kommenden Saison vor allem vier Dinge erreicht werden, wie Axel Hefer bekräftigte: „Um den Aufstieg spielen mit einem Kader, der nicht nur aufsteigen, sondern auch in der Bundesliga bestehen kann; unsere Verbindlichkeiten in der Zweiten Liga weiter moderat zurückfahren; unsere Strategie umsetzen und den Verein weiter professionalisieren – und uns die Einheit im Verein erhalten.

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