Bernd Schröder packt bei der Gelsenkirchener Tafel mit an

Frisches Obst und Gemüse, Nudeln und Brot, Tee oder Kaffee. Lebensmittel, die für die meisten zum Alltag gehören, können sich nicht alle leisten. Viele Menschen haben am Ende des Monats kein Geld mehr für das Nötigste im Portemonnaie. Dann hilft die Gelsenkirchener Tafel. Zur Weihnachtsausgabe am Montag (19.12.) waren der Schalker Vorstandsvorsitzende Bernd Schröder und Sebastian Buntkirchen, Geschäftsführer von Schalke hilft! und Direktor Fans & Nachhaltigkeit, zu Besuch bei der Ausgabestelle in der Altstadt. Dort verteilten sie Lebensmitteltüten und überreichten einen Spendencheck von 1904 Euro.

Bernd Schröder packt bei der Gelsenkirchener Tafel mit an

Pünktlich zum Fest fanden an diesem Tag auch Schokolade, Lebkuchen, Nüsse sowie Drogerieartikel, Spielzeug und Kuscheltiere den Weg in die Tüten und Taschen der Bedürftigen. „Durch den Ukraine-Krieg, die Energiekrise und die Inflation ist der Zulauf in diesem Jahr noch stärker geworden“, erzählt Hartwig Szyimiczek, Geschäftsführer der Gelsenkirchener Tafel. „Besonders die steigenden Lebensmittelkosten machen es den Menschen schwer, ihren Kühlschrank zu füllen. Mit dem, was wir geben, können wir zumindest etwas Entlastung schaffen.“

Dabei könne die Tafel, so Szymicizek, keine Vollversorgung bieten. „Eine Lebensmitteltüte kostet bei uns 2 Euro. Wenn jemand aber auch diese geringe Summe nicht aufbringen kann, bekommt er natürlich trotzdem etwas von uns. Wir lassen niemanden allein.“ Gerade vor dem Weihnachtsfest sei das Angebot eine große Stütze für Menschen ohne eigenes Einkommen oder mit einer kleinen Rente. Diesen Eindruck hat auch Bernd Schröder, Schalkes Vorstandsvorsitzender: „Die Arbeit der Tafel ist sehr wichtig. Viele haben Kinder, Enkelkinder und brauchen noch ein Geschenk oder etwas Süßes, das sie unter den Tannenbaum legen können. All das bekommen sie hier.“ Insgesamt sei er von der positiven Energie angetan, die zu spüren sei. „Ich sehe hier so viele Ehrenamtliche, die sich für andere einsetzen und Freude schenken – ich bin zutiefst beeindruckt.“ Bereits seit 21 Jahren gibt es die Tafel in Gelsenkirchen. Wöchentlich versorgt sie an sechs Standorten in Hassel, Horst, Erle, Rotthausen, Buer und in der Altstadt rund 2800 Haushalte. Dahinter stecken etwa 6000 Menschen, die in unmittelbarer Nähe ihres Wohnortes unterstützt werden.

Tafel finanziert sich in erster Linie über Spenden

Als eingetragener Verein finanziert sich die Tafel in erster Linie über Spenden. Insgesamt sei die Situation zuletzt aber schwieriger geworden. In den 130 Supermärkten, die täglich angefahren werden, stehen immer weniger Lebensmittel zur Verfügung. Um ausreichend Produkte zu erhalten, bezieht der e.V. Waren aus dem Großhandel oder direkt aus Herstellerbetrieben. Dabei gilt es, einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, um zum Beispiel wichtige Kühlketten einzuhalten. Ein immenser Aufwand, sowohl logistisch als auch personell. „Hier in Gelsenkirchen haben wir rund 170 Helfer. Es läuft sehr gut, aber wir freuen uns über jeden, der mitanpackt“, sagt Hartwig Szyimiczek.

Es ist unser Auftrag, soziale Verantwortung zu übernehmen und die Region zu stärken. Hier zu helfen, dafür ist der FC Schalke 04 da.

Bernd Schröder

Und so wird an diesem Vormittag auch Bernd Schröder miteingespannt. Der Schalker Vorstandsvorsitzende verteilt Tüten, packt Kisten, spricht mit den Menschen, hört ihnen zu. „Es ist unser Auftrag, soziale Verantwortung zu übernehmen und die Region zu stärken. Hier zu helfen, dafür ist der FC Schalke 04 da“, so Schröder. Über diese Anteilnahme freut sich auch Hartwig Szyimiczek: „Es ist ein Zeichen der Verbundenheit in unserer Stadt. Schalke ist eine große Instanz in Gelsenkirchen und wir sind dankbar für die langjährige Unterstützung. Das ist einfach großartig.“

In der Vergangenheit haben die Knappen unter anderem bereits ein E-Auto mitfinanziert, mit dem die Tafel jeden Tag einige der zahlreichen Fahrten erledigen kann. Auch diesmal haben Bernd Schröder und Sebastian Buntkirchen eine Überraschung dabei: Gemeinsam überreichen sie im Namen der vereinseigenen Stiftung Schalke hilft! einen Scheck in Höhe von 1904 Euro. Beim Mitgliederkongress Anfang Dezember hatten Mitglieder der Königsblauen kurzerhand eine Spendenaktion initiiert und innerhalb weniger Minuten 1000 Euro gesammelt. Aufgerundet wurde diese Summe vom Verein nun auf 1904 Euro. Geld, mit dem die Tafel auch andere Projekte realisieren kann. So bereiten jeden Morgen fleißige Helfer 630 Pausenbrote zu, die an insgesamt dreizehn Schulen im gesamten Stadtgebiet geliefert werden. Der Bedarf ist groß, die Warteliste lang. „Wir durften uns heute ein Bild davon machen, wie wichtig die Tafel ist, denn viele Gelsenkirchener müssen dieses Angebot in Anspruch nehmen. Das zeigt, dass es ein absolut unterstützenswertes Projekt ist“, so Sebastian Buntkirchen. „Für die Menschen und die Stadt einzustehen, ist etwas, was wir sehr gerne machen.“