Erster Stammzellenspender aus S04-Typisierungsaktion

Vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Augsburg im Oktober 2013 war David Mecking einer von vielen hundert Schalkern, die sich als Knochenmarkspender typisieren ließen. Knapp zwei Jahre später ist der 30-Jährige der erste Anhänger aus der damaligen Aktion, der mit einer Spende einem leukämiekranken Menschen helfen konnte. schalke04.de hat den Gelsenkirchener interviewt.

David Mecking, wie kam es dazu, dass sie sich damals zur Typisierung entschlossen haben?

Das schwirrte schon länger in meinem Kopf herum, ich wollte mich unbedingt typisieren lassen. Dann habe ich vor dem damaligen Spiel das Zelt gesehen, habe alle aus unserer Gruppe, insgesamt sieben Leute, mit reingenommen und wir haben uns alle typisieren lassen.

Wann haben Sie dann davon erfahren, dass sie tatsächlich als Spender in Frage kommen?

Ende April dieses Jahres habe ich eine E-Mail bekommen, in der genau das stand. Ich musste mir zuerst noch einmal Blut abnehmen lassen, womit dann weitere Untersuchungen gemacht wurden. Drei Wochen später habe ich dann erfahren, dass es wirklich passt. Da war ich dann aufgeregter, wollte wissen, wie es weitergeht. Mir war aber sofort klar, dass ich das machen muss.

Wie lief die Entnahme im Juli in Köln ab?

Das war ähnlich bei der Dialyse. Aus einer Armvene wurde das Blut in ein Gerät geleitet, das die Stammzellen rausgefiltert hat. Über eine andere Armvene lief es wieder zurück. Ich konnte dabei sogar einen Film gucken. Das war wirklich nicht viel Aufwand, wenn man daran denkt, dass man so ein Menschenleben retten kann. Dagegen ist es überhaupt nichts.

Das war wirklich nicht viel Aufwand, wenn man daran denkt, dass man so ein Menschenleben retten kann.

Wie fühlt man sich danach?

Sehr gut. Es war für mich sehr bewegend, dass ich da quasi ein Leben gerettet habe. Man macht sich nach der Spende Gedanken, wie es der Person jetzt geht, ob alles klappt. Die Empfängerin meiner Stammzellenspende war eine 32-jährige Engländerin. Letzte Woche habe ich eine Dankeskarte von ihr erhalten. Anonym darf jetzt ein Briefwechsel stattfinden und nach zwei Jahren auch ein Treffen, wenn das beide Seiten möchten. Ich weiß jetzt, dass es ihr schon ein bisschen besser geht und hoffe, dass alles anschlägt und klappt. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich viele weitere Schalker typisieren lassen, um Leben retten zu können.

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