Kenan Karaman: Der Coach und ich waren uns schnell einig

Trotz Verletzung ist Kenan Karaman mit der Mannschaft ins Trainingslager gereist. Im Stubaital absolviert der Kapitän nach seiner Knie-OP sein individuelles Aufbauprogramm. Nach einer Laufeinheit nahm sich der 31-Jährige Zeit für eine Fragerunde mit den mitgereisten Medienvertretern und sprach dabei über den Weg zurück auf den Platz, seine Eindrücke vom bisherigen Verlauf der Vorbereitung, die Neuzugänge und seine Rolle im Spielsystem von Miron Muslic. schalke04.de hat die Aussagen des Offensivmanns notiert.

Kenan Karaman absolviert Lauftraining im Trainingslager.

Kenan Karaman über …

… seine Verletzung am Meniskus:
Es dürfte das erste Mal sein, dass ich eine komplette Vorbereitung mit der Mannschaft verpasse. Das ist kein schönes Gefühl, letztlich lässt es sich aber nicht ändern. Nach dem Auftakttraining der Vorbereitung hatte ich im Knie etwas gespürt, aber nicht damit gerechnet, dass es eine Verletzung am Meniskus ist. Daher war die Diagnose zunächst ein kleiner Schock, den ich allerdings gut weggesteckt und schnell nach vorne geblickt habe. Die Operation in Innsbruck ist wirklich gut verlaufen, bei meiner Reha bin ich voll im Zeitplan.

… sein Programm im Trainingslager:
Am Mittwoch habe ich meine erste lockere Laufeinheit absolviert. Ich war rund 15 Minuten auf dem Platz unterwegs – und das schmerzfrei. Der Plan ist, von Tag zu Tag die Belastung zu steigern. Immer unter der Prämisse, dass das Knie nicht reagiert. Mit zunehmender Dauer wird dann auch der Ball wieder ins Spiel kommen. Wann genau ich wieder voll belastet werden kann, lässt sich bei einer Verletzung nie auf den Tag genau seriös prognostizieren. Ich möchte die Reha bestmöglich bewältigen, damit ich stabil in die Saison gehen kann.

… den Grund, weshalb er trotz Verletzung mit ins Stubaital gereist ist:
Miron Muslic und ich waren uns schnell einig. Der Coach hat mir gesagt, dass er mich gerne im Trainingslager dabei hätte – andersherum war es auch mein Wunsch. Ich möchte als Kapitän nah am Team sein und finde hier beste Bedingungen vor, um mein Reha-Programm abzuspulen. Außerdem sind wir die ganze Zeit beisammen, haben ausreichend Zeit für Gespräche und um auch außerhalb des Platzes als Mannschaft zusammenzuwachsen.

Aus vielen Gesprächen mit meinen Mitspielern weiß ich, dass alle sehr glücklich und zufrieden mit der Arbeitsweise des Trainers sind.

Kenan Karaman

… seine Eindrücke vom Training und den Testspielen:
Der Trainer fordert sehr viel von der Mannschaft – und die Jungs nehmen das mit vollem Ehrgeiz an. Du musst in jeder Sekunde auf Spannung sein, es ist ordentlich Feuer drin auf dem Platz. Alle Spieler sind fleißig und konzentriert, jeder zeigt vollen Einsatz und pusht nicht nur sich, sondern auch seinen Nebenmann. So muss es sein. Miron Muslics Art der Kommunikation gefällt mir sehr gut. Er lobt und kritisiert gleichermaßen, um uns besser zu machen. Durch sein Auftreten und sein Engagement nimmt der Coach alle Spieler mit auf seinem Weg. Aus vielen Gesprächen mit meinen Mitspielern weiß ich, dass alle sehr glücklich und zufrieden mit der Arbeitsweise des Trainers sind. Jetzt gilt es, die Spielidee Stück für Stück zu verinnerlichen und auf den Platz zu bringen. Miron Muslic bringt alles mit, was wir als Mannschaft brauchen.

… seine Rolle in Miron Muslics Spielsystem:
Im Moment spielen wir mit zwei Zehnern. Wenn ich wieder fit bin, werde ich vermutlich eine dieser beiden Rollen einnehmen. Mir liegt diese Position, da ich mich in den Halbräumen wohlfühle. Dort kann ich aufdrehen und habe das Spiel vor mir. Der Trainer gibt klare Prinzipien vor – mit und gegen den Ball. Unsere Aufgabe ist es, diese Prinzipien dann auch umzusetzen. Aber von der Grundordnung sind wir flexibel, haben mehrere Möglichkeiten. Das können auch mal zwei Spitzen mit einem Zehner sein, um nur ein weiteres Beispiel zu nennen. Wir erarbeiten uns gerade Optionen für die Saison.

… die bisherigen Neuzugänge:
Mit Timo Becker und Nikola Katic haben wir zwei erfahrene Spieler für die Defensive gewonnen, die nicht nur mit Leistung überzeugen, sondern auch dank ihrer Persönlichkeit vorangehen. Das tut uns gut. Der dritte Neue ist Soufiane El-Faouzi, der sich in der vergangenen Saison in der 3. Liga mit starken Leistungen in den Vordergrund gespielt hat. Was ich bisher von ihm gesehen habe, gefällt mir sehr gut. Alle drei haben sich super ins Team eingefügt und passen nicht nur sportlich, sondern auch menschlich in die Gruppe. Das spürt man schon nach rund drei Wochen Vorbereitung.

… die Talente aus der Knappenschmiede:
Die Jungs aus der U19 sind fußballerisch sehr gut ausgebildet. Sie fügen sich im Training super ein, arbeiten sehr konzentriert und ziehen ordentlich mit. Ich traue allen zu, dass sie sich in den kommenden Wochen und Monate ihre Einsätze verdienen. Taylan Bulut und Max Grüger haben in der vergangenen Saison vorgemacht, wie es laufen kann. Sie sind Vorbilder für die jetzigen Jungs aus der U19.

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