#MenschenSindWichtiger – Wie Schalke 04 zur WM in Katar steht

In wenigen Tagen startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar - ein Fakt, der bei vielen Fans und Beobachtern für großes Kopfschütteln sorgt. Der FC Schalke 04 hat einen eindeutigen Standpunkt: Die 2010 erfolgte Vergabe des größten Sportereignisses der Welt an Katar bleibt ein historischer Fehler in der Geschichte des Fußballs.

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Dass gesellschaftliche Standards, insbesondere im Bereich Menschenrechte, keine Rolle im Bewerbungsprozess spielten, ist für den Fußball, der eigentlich Völker und Gesellschaften miteinander verbinden soll, bitter und unverständlich. Es widerspricht dem Herzstück des Schalker Leitbilds.

Der FC Schalke 04 hat sich daher dazu entschieden, lediglich kurz und nachrichtlich über die Spiele von Maya Yoshida zu informieren. Der Club wünscht Maya den größtmöglichen sportlichen Erfolg und einen verletzungsfreien Wettbewerb. Auch der deutschen Nationalmannschaft wünschen die Knappen ein sportlich erfolgreiches Turnier und appellieren gleichzeitig an den DFB, dass der Verband die während des Turniers vorhandene Öffentlichkeit sinnvoll einsetzt.

Der Club möchte die Bundesliga-freie Zeit dazu nutzen, den Platz auf seinen Kanälen und Plattformen all den Themen zu widmen, die der Verein für unterstützenswerter als die Weltmeisterschaft hält:

Für viele geht es beim FC Schalke 04 um den Profi-Herrenfußball. Die Leistungen des Teams um Chef-Trainer Thomas Reis stehen an erster Stelle, wenn sich Fans und Anhänger über den S04 informieren – und das ist auch gut. Dennoch ist der FC Schalke 04 viel mehr. So viel mehr. Viele Themen, so sehr sie intern stetig weiter vorangetrieben werden, finden in der laufenden Saison nur bedingt Platz in der Öffentlichkeit – all diese Themen, Projekte und Maßnahmen werden deshalb in den kommenden Wochen den Fokus und die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.

Wir werden über die Arbeit des Clubs im Bereich Erinnerungskultur berichten, uns am Aktionstag gegen Gewalt gegen Frauen beteiligen, das Thema Nachhaltigkeit ins Zentrum rücken, im Rahmen des ersten Mitgliederkongress Partizipation am eingetragenen Verein besprechen und bearbeiten, der Knappenschmiede und den Fußball der Frauen, die elementare Arbeit im Bereich des Jugend- und Nachwuchsfußball leisten, mehr Platz einräumen, über unsere Sportabteilungen berichten und den Kinderschutz in den Fokus stellen.

All diese Themen halten wir für unterstützens- und berichtenswerter als die Weltmeisterschaft. Und das ist aus Sicht des S04 gut so. Denn sie beleuchten die Werte, für die unser Verein steht, so viel besser. Sie sind Ausdruck unseres Selbstverständnisses. Der Identität eines Vereins, der für Weltoffenheit, Toleranz, Respekt, Fair Play und Gleichheit steht.

Den Menschen, die in Katar benachteiligt und unterdrückt werden, stehen wir in Solidarität zur Seite und hoffen, dass unsere Positionierung – genau wie die der vielen anderen Clubs, Vereine und Initiativen – ihre Zukunft nachhaltig verbessert. Denn Menschen sind wichtiger als die WM.

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