Vor zehn Jahren starb Charly Neumann - in unseren Herzen lebt er noch immer

Charly Neumann war kein Fußballer, und doch kannte jeder Fan in Deutschland seinen Namen und verbindet ihn mit dem FC Schalke 04. Keiner konnte schöner jubeln, wenn die Königsblauen gewonnen hatten. Kaum einer weinte bitterlicher als er bei den Abstiegen in die Zweite Liga.

Charly Neumann

Als die Kultfigur, die mehr als drei Jahrzehnte lang als Mannschaftsbetreuer unermüdlich für ihren Verein im Einsatz war, am 11. November 2008 im Alter von 77 Jahren verstarb, weinte ganz Schalke. Eine Woche später wurde Neumann unter großer Anteilnahme auf dem Hauptfriedhof in Gelsenkirchen-Buer zu Grabe getragen. Selbst Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Präsident Reinhard Rauball vom Erzrivalen Borussia Dortmund waren zugegen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Vor dem ersten Spiel nach Neumanns Tod lief die gesamte Mannschaft des FC Schalke 04 mit dem Namen „Charly“ auf dem Trikot auf.

Charly war immer da

„Ich wollte immer zum FC Schalke 04 dazugehören“, beschrieb Neumann einmal eines seiner Lebensziele. Das hat er geschafft. Spieler kamen, Spieler gingen – aber Charly war immer da. Und das ist er noch immer, wählte ihn die Vereinsfamilie doch auf der Mitgliederversammlung 2009 in die Ehrenkabine. Bereits zu Lebzeiten wurde auf dem Vereinsgelände zudem eine Brücke nach ihm benannt.

In schlechten Zeiten müsst ihr Schalker sein. In guten gibt es genug davon!

Charly Neumann

Den ersten Kontakt zu „seinem“ Verein, dem er 1950 beitrat, hatte er sich verschafft, als der Bäckerlehrling keinem Geringeren als Ernst Kuzorra Brötchen nach Hause brachte. Neumann wurde zunächst Jugendleiter auf Schalke, 1976 dann Mannschaftsbetreuer der Profis. „Wenn die Kameras auf die Trainerbank gerichtet waren und das rote Lämpchen leuchtete, habe ich Theater gemacht – egal, was auf dem Spielfeld passierte“, erklärte der Mannschaftsbetreuer, der ebenfalls ein erfolgreicher Gastronom war, einmal.

Charly stand stellvertretend für einen ganzen Verein

Auch eine andere Aussage von ihm ist vielen Fans noch heute präsent und zeigt, dass Knappen und Kultfigur einfach zusammengehörten. Als ein ausländischer Journalist ihn einmal fragte, welche Funktion er genau im Verein bekleide, entgegnete Charly: „I am the Maskottchen of Schalke!“ Und eines, das war Neumann immer wichtig: „In schlechten Zeiten müsst ihr Schalker sein. In guten gibt es genug davon!“ Das Unikum musste den Fans nie beweisen, einer von ihnen zu sein. Er war es einfach – und stand so stellvertretend für einen ganzen Verein.

Auch zehn Jahre nach seinem Tod trägt die Schalker Familie ihn noch immer in ihren Herzen. Pass von da oben gut auf uns auf, Charly!

Seite teilen