André Hechelmann: Wir haben direkt losgelegt

Überhaupt sei es eine sehr ereignisreiche und dazu hochemotionale Woche für ihn gewesen, berichtet Hechelmann. Zunächst das bittere 2:4 in Leipzig, das gleichbedeutend mit dem Gang in die Zweite Liga gewesen ist. Dies sei die bislang bitterste Niederlage in seiner Laufbahn gewesen, gesteht er. Es folgte die Nachricht, dass sich der Vorstand sowie der Sportausschuss des Aufsichtsrates für ihn als neuen Sportdirektor entschieden haben. „Das erfüllt mich mit Stolz und großer Dankbarkeit“, erklärt Hechelmann.

Gleichzeitig habe er großen Respekt vor der neuen Aufgabe, so der 38-Jährige, „die ich voller Tatendrang angehe. Wir haben direkt losgelegt“, sagt Hechelmann und verweist dabei auf die erfolgreichen Gespräche mit Terodde, Kaminski und Matriciani.

Bereits seit 2021 für Königsblau tätig

Eingewöhnungszeit in Gelsenkirchen wird Hechelmann, der sich weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand, dem Trainerstab, Sportreferent René Grotus und Gerald Asamoah, seines Zeichens Leiter Lizenz, freut, nicht benötigen. Der gebürtige Unterfranke ist bereits seit zwei Jahren für den S04 tätig. Er war im Sommer 2021 als Chefscout und Leiter der Scouting-Abteilung vom 1. FSV Mainz 05 zu den Königsblauen gewechselt und in viele Prozesse involviert. „Neu ist vor allem die Öffentlichkeitsarbeit“, erklärt Hechelmann. Die Kernaufgaben wie Kaderplanung und Transfers seien hingegen bekannte Handlungsfelder und klar definiert.

Bei der Auswahl neuer Kräfte für den königsblauen Kader seien mehrere Faktoren entscheidend, betont der neue Sportdirektor: „Wir wollen Spieler, die sich mit unserem Verein identifizieren. Welche, die mutig sind und Lust auf die Aufgabe haben.“ Dabei müsse die sportliche Qualität mit dem passenden Charakter und der richtigen Mentalität einhergehen.

Ein stabiles Gerüst für die anstehende Spielzeit ist bereits vorhanden. „Das Ganze ist deutlich stabiler als vor zwei Jahren. Wir haben derzeit schon einen guten Kader“, sagt Hechelmann. „Dennoch möchten wir auf gewissen Positionen noch optimieren.“ Auf Nachfrage nennt er unter anderem die Innenverteidigung, die Linksverteidigerposition und das Zentrum.

Kaderwert steigern, sportliche Qualität anheben

„Wir sind auf der Suche nach Verstärkungen – aber nicht um jeden Preis. Unser Handeln wird mit wirtschaftlicher Vernunft geschehen“, so Hechelmann. Dabei sei es nicht ausgeschlossen, dass in den kommenden Wochen der eine oder andere Zugang vorgestellt wird, den vielleicht nicht jeder Fan kenne. Dies muss aber nichts bedeuten. Erinnert sei an dieser Stelle beispielsweise an Moritz Jenz und Ko Itakura, die Hechelmann vor ihren Wechseln zu den Knappen bereits lange Zeit beobachtet und ihre Entwicklung verfolgt hat.

Wichtig ist Hechelmann eine perspektivische Planung, da es ein großes Ziel sei, den Kaderwert, gepaart mit sportlicher Qualität, kontinuierlich zu steigern. Bei der Suche nach Neuzugängen soll auch der neue Chefscout mithelfen. Für diese Rolle gebe es bereits Ideen, verrät der 38-Jährige. „Wir sind in guten Gesprächen. Der neue Chefscout muss sich mit unserem Verein und unseren Zielen identifizieren, Lust haben, entwicklungsfähige Spieler zu finden. Und es muss zwischen ihm, dem Chef-Trainer und mir passen.“ Gemeinsam für das große Ziel Wiederaufstieg.