Frank Baumann: Fokus muss auf der täglichen Arbeit liegen

Offizieller Dienstbeginn des neuen Vorstands Sport: Frank Baumann hat sich am Sonntag (1.6.) im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt und den Fragen der zahlreich anwesenden Medienvertreter gestellt. schalke04.de hat die wichtigsten Aussagen des 49-Jährigen notiert.

Pressekonferenz mit Frank Baumann

Frank Baumann über …

… seinen Start auf Schalke:
Der heutige Tag ist mein offizieller Startzeitpunkt, allerdings war ich bereits in den vergangenen Wochen in viele Prozesse involviert und habe die Zeit seit meiner Unterschrift nutzen können, um viele Gespräche mit aktuellen und ehemaligen Schalkern zu führen. So konnte ich mir ein ausführliches Bild davon machen, wie Schalke tickt, was wir gemeinsam anpacken und verändern müssen. Das Schalker Leitbild ist die Basis für unsere mittelfristige Strategie, die wir gemeinsam umsetzen wollen.

… die Gespräche mit den Knappen:
Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam Strukturen schaffen werden, um erfolgreich zu sein. Mir ist es immer wichtig, mit welchen Menschen ich zusammenarbeite. Die Gespräche mit dem Aufsichtsrat mit Axel Hefer an der Spitze sowie Matthias Tillmann und Christina Rühl-Hamers waren sehr gut und gleichzeitig vertraulich, sodass ich im Nachgang direkt ein gutes Gefühl hatte.

Wir wollen eine Mannschaft auf dem Platz sehen, die Fußball lebt und mutig spielt.

Frank Baumann

… das Zusammenspiel mit Ben Manga und Youri Mulder:
Ich habe mich mit beiden in den vergangenen Wochen mehrmals ausführlich ausgetauscht und dabei einen sehr guten Eindruck von Ben und Youri gewinnen können. Beide ergänzen sich gut. Wichtig ist, dass jeder im Verein seine Rolle hat und dabei seine Stärken bestmöglich für den Erfolg des FC Schalke 04 einbringt. Ben hat seinen Schwerpunkt im Scouting. Youri ist im Profileistungszentrum der erste Ansprechpartner für den Trainer, die Mannschaft, den Staff und die Medien. Wir brauchen im Verein ein gemeinsames Mindset für eine bestmögliche Performance auf und neben dem Platz.

… den künftigen Schalker Spielstil:
Ein destruktiver, passiver Fußball passt nicht zu Schalke. In der S04-Historie gibt es zwei Ansätze: Arbeitermentalität und Schalker Kreisel. Wir wollen eine Mannschaft auf dem Platz sehen, die Fußball lebt und mutig spielt; die den Teamgeist lebt, die aktiv und zielstrebig agiert mit der Intention, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Dass malocht wird, möchte ich gar nicht explizit herausheben – harte Arbeit zählt für mich zu den Basics im Fußball.

Matthias Tillmann, Christina Rühl-Hamers, Frank Baumann und Axel Hefer.

… den Auswahlprozess des neuen Chef-Trainers:
Der Chef-Trainer hat im sportlichen Bereich die wichtigste Funktion. Er ist der Schlüssel, um den Fußball auf den Platz zu bekommen, für den wir als Schalke stehen möchten. Aufbauend darauf haben wir ein Profil definiert und sind dann den Suchprozess angegangen. Uns war wichtig, dass unser Coach verschiedene Kompetenzen mitbringt und diese in seiner täglichen Arbeit vereint: Sach- und Vermittlungskompetenz, aber auch Führungs- und Sozialkompetenz. Anhand von vielen Gesprächen in unterschiedlichsten Konstellationen sowie über verschiedene Analysen ist eine Shortlist mit unseren Favoriten entstanden. Diese Kandidaten haben wir dann persönlich kennengelernt und uns noch einmal intensiv mit ihnen beschäftigt.

Dass der neue Chef-Trainer Erfahrung in der Zweiten Liga Deutschlands hat, war in unserem Suchprofil eher untergeordnet. Schalke hatte vor Kees van Wonderen und Karel Geraerts auch sehr viele Trainer, die bereits in Deutschland gearbeitet haben, und das hat in vielen Fällen nicht wirklich funktioniert. Wichtiger war uns, dass der Chef-Trainer zu unserer Spielidee passt, dass er Spieler begeistern und besser machen kann, eine klare Handschrift hat und auch schwierige Situationen meistern kann. Am Ende ist unsere gemeinsame Wahl mit voller Überzeugung auf Miron Muslic gefallen. Ich verfolge seinen Weg bereits seit dreieinhalb Jahren sehr intensiv. Und selbstverständlich haben sich auch Ben und Youri schon seit geraumer Zeit mit ihm beschäftigt.

… die Kaderplanung:
In dem Kader, der uns aktuell zur Verfügung steht, ist definitiv Qualität vorhanden. Ich sehe dabei auch Spieler, die in den vergangenen Jahren aus unterschiedlichsten Gründen nicht am Limit gespielt haben. Es gilt, auch die letzten Prozente herauszukitzeln. Mit dem Team, das beim Trainingsauftakt auf dem Platz stehen wird, werden wir am Ende allerdings nicht in die Saison gehen. Es wird bis zum Ende des Transferfensters sowohl Zu- als auch Abgänge geben. Durch Neuzugänge wollen wir der Mannschaft Qualität hinzufügen. Mit Timo Becker haben wir bereits eine wichtige Stütze verpflichten können. Weitere werden folgen. Andersherum wird uns auch noch der eine oder andere Spieler verlassen – auch, weil wir darauf angewiesen sind, gewisse Transfererlöse zu erzielen. Diese Maßgabe bei der Kaderplanung ist für mich nichts Neues, so habe ich viele Jahre auch in Bremen gearbeitet.

Der Chef-Trainer hat im sportlichen Bereich die wichtigste Funktion. Er ist der Schlüssel, um den Fußball auf den Platz zu bekommen, für den wir als Schalke stehen möchten.

Frank Baumann

… die Bedeutung des Trainers und Transferentscheidungen:
Der Trainer ist für mich die wichtigste Position im Sport, er darf aber nicht der Mächtigste sein. Dennoch würde ich nie einen Spieler verpflichten, den der Trainer nicht haben möchte, das wäre von Vornherein zum Scheitern verurteilt. Wir müssen durch eine gute Vorbereitung und Klarheit der Spielerprofile dafür sorgen, dass alle in dieselbe Richtung denken.

… das Ziel für die anstehende Saison:
Nach zuletzt zwei Jahren im Abstiegskampf sollten wir demütig, aber gleichzeitig maximal ambitioniert sein. Der Fokus muss auf der täglichen Arbeit im Profileistungszentrum liegen. Das ist das Entscheidende. Wir benötigen einen klaren Plan, den wir gemeinsam konsequent umsetzen.

… das emotionale Schalker Umfeld:
Der Fußball ist immer emotional, auf Schalke vielleicht noch ein Stück weit mehr als anderswo. Meine Aufgabe ist es allerdings, die Prozesse sachlich und nüchtern zu betrachten und dabei sicherzustellen, dass wir an unserer Strategie festhalten. Es gilt: weniger reden, mehr handeln – und dabei den eingeschlagenen Weg konsequent verfolgen. Dann wird sich auch mittelfristig der Erfolg einstellen.

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