Bayer Leverkusen: Noch keine Schulterklopfer erwünscht

Nach einem Jahr ohne internationalen Fußball ist Bayer Leverkusen auf bestem Wege, in der kommenden Spielzeit wieder auf europäischen Parkett vertreten zu sein. Mit aktuell 38 Zählern ist die Werkself Tabellenvierter - dieser Rang würde am Ende der Saison die Qualifikation für die Champions League bedeuten. Überdies stehen die Rheinländer ebenso wie der FC Schalke 04 im Halbfinale des DFB-Pokals.

Heiko Herrlich

Beim Blick auf das aktuelle Ranking betonte Heiko Herrlich aber zuletzt mehrfach, dass seine Mannschaft noch nichts erreicht habe. „Mitten in der Saison gibt es keinen Grund, sich auf die Schulter zu klopfen“, so der Coach, der seit Juli 2017 die sportlichen Geschicke in Leverkusen leitet. Nach einer durchwachsenen Spielzeit, in der die Werkself statt um die internationalen Startplätze überraschend gegen den Abstieg gespielt hatte, ist es dem 46-Jährigen gelungen, Bayer wieder in die Spur zu bringen.

Wir sind als Mannschaft einen großen Schritt nach vorne gekommen.

Heiko Herrlich

Phasenweise blieben die Leverkusener im Verlauf der aktuellen Saison 14 Pflichtspiele hintereinander unbesiegt. Und auch ein kleines Tief nach einem 0:0 in Freiburg und der 0:2-Heimpleite gegen Hertha BSC scheint nach dem jüngsten 2:1-Erfolg beim Hamburger SV überwunden zu sein. „Wir sind als Mannschaft einen großen Schritt nach vorne gekommen“, meinte Herrlich nach dem Sieg in der Hansestadt. Und Sportchef Rudi Völler erklärte: „Nach Niederlagen geht es weiter, wir sind dann sofort wieder in der Spur. In diesem Jahr stimmt es einfach.“ Der Erfolg sei zum Großteil ein Verdienst von Herrlich, meinte der Weltmeister von 1990. Völler: „Heiko hat einen neuen Rhythmus hineingebracht.“

Zudem habe es der Fußballlehrer geschafft, das große Potenzial der Offensive abzurufen. Dies gelang Herrlichs Vorgängern Roger Schmidt und Tayfun Korkut nur bedingt. Gerade Julian Brandt, Kevin Volland und Leon Bailey besitzen die Fähigkeiten, eine gegnerische Abwehrreihe immer wieder vor Probleme zu stellen.

Dass vor allem Brandts und Baileys guten Auftritte für Begehrlichkeiten bei der nationalen und internationalen Konkurrenz wecken, ist den Verantwortlichen der Werkself bewusst. „Wir haben seit Jahren Spieler, die großes Interesse wecken und auf dem Wunschzettel anderer Clubs stehen. Deshalb wirft uns das nicht vom Hocker“, so Völler.