Bayer Leverkusen: Der Blick geht nach unten

Viermal hintereinander hat sich Bayer Leverkusen zuletzt für die Champions League qualifiziert. Die kommende Europapokal-Saison wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit aber ohne die Werkself stattfinden.

Rechnerisch ist die Europa-League-Teilnahme zwar noch möglich, aber bei acht Zählern Rückstand auf Rang sechs und nur noch vier ausstehenden Spielen glauben nur noch die kühnsten Optimisten an einen positiven Ausgang einer verkorksten Saison.

Viermal hintereinander hat sich Bayer Leverkusen zuletzt für die Champions League qualifiziert. Die kommende Europapokal-Saison wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit aber ohne die Werkself stattfinden.

Nach dem 1:2 beim SC Freiburg sind die Rheinländer vielmehr im Abstiegskampf angekommen, da der Vorsprung auf den Relegationsplatz, den aktuell der FC Augsburg belegt, nur vier Punkte beträgt. Die Tabelle ist zwar weiterhin eng, aber „wir gucken gar nicht mehr nach oben, das ist definitiv verboten“, sagte Sportdirektor Rudi Völler nach der Partie im Breisgau. „Das ist einfach eine verfluchte Saison. Wir haben noch vier Spiele und müssen mindestens noch drei Punkte einfahren, um die Distanz nach unten zu halten. Das ist ganz wichtig.“

Um die Saison noch in die richtigen Bahnen zu lenken, hatte die Leverkusener Vereinsführung Anfang März die Reißleine gezogen und Chef-Trainer Roger Schmidt nach einer 2:6-Niederlage in Dortmund beurlaubt. „Ich halte Roger Schmidt für einen absoluten Toptrainer und habe mich deshalb immer und überall aus voller Überzeugung für ihn eingesetzt. Aber wir mussten jetzt handeln, wenn wir unsere Ziele nicht vollends aus den Augen verlieren wollen“, erklärte Völler die Gründe für die Personalentscheidung.

Zu Schmidts Nachfolger wurde Tayfun Korkut auserkoren. Der erhoffte frische Wind unter dem 43-jährigen Fußballlehrer blieb allerdings aus. Gerade einmal sechs Zähler in sieben Partien fuhr der Coach bislang mit seiner Mannschaft ein. Dabei hätten es durchaus mehr Punkte sein können – allerdings gab die Werkself in der Schlussphase mehrfach zwischenzeitlich positive Ergebnisse noch aus der Hand. „Wir haben in den vergangenen Wochen immer wieder in den letzten Minuten die Punkte hergegeben“, sagte Korkut nach der Niederlage in Freiburg, bei der das Siegtor der Gastgeber in der 88. Minute fiel.

Kevin Volland forderte deshalb: „Jeder muss sich an die eigene Nase fassen und versuchen, für die Mannschaft das kämpferisch Beste zu geben. Wenn wir nur schön spielen wollen, dann reicht das nicht.“ In der Tat: Ergebnisse müssen her, damit das Zittern nicht noch größer wird.