U23-Coach Luginger: Ziel ist ein einstelliger Platz

Die U23 biegt auf die Zielgerade der Sommervorbereitung ein. Bereits am Sonntag (2.8., 15 Uhr) startet das Team bei den Sportfreunden Lotte in die neue Regionalliga-Saison. Im Interview mit knappenschmiede.de spricht Chef-Trainer Jürgen Luginger über den Kader, das Auftaktprogramm und die Ziele.

Jürgen Luginger, wie lief die Sommervorbereitung Ihres Teams?

Wir haben ein sehr gutes Trainingslager absolviert, hatten in Billerbeck optimale Bedingungen, wobei zeitgleich sieben unserer Jungs mit den Profis am Wörthersee waren. Insgesamt lief die Vorbereitung gut, aber von unseren Neuzugängen kommen zehn aus dem A-Jugend-Bereich und werden erfahrungsgemäß etwas Zeit brauchen, um sich in der Regionalliga zurechtzufinden. Mit dem Ende der Sommervorbereitung ist die Entwicklung der Spieler noch lange nicht abgeschlossen.

Für Sie beginnt die zweite Saison als U23-Trainer auf Schalke. Sie sprachen es schon an, der personelle Umbruch im Sommer war etwas größer. Welchen Eindruck haben Sie von Ihrem Kader?

Wir haben tatsächlich viele Zugänge in unseren Reihen. Insgesamt glaube ich aber, dass wir weiter sind als vergangene Saison, zumal wir mit Tanju Öztürk, Thomas Rathgeber und Christian Wetklo diesmal von Beginn an routinierte Spieler in unseren Reihen haben. Diese Erfahrung hat uns in der vergangenen Hinrunde gefehlt. Aber man muss auch sagen, dass die Liga in diesem Jahr ein ganzes Stück stärker werden wird.

Wie schätzen Sie die Liga ein, worauf freuen Sie sich?

Wir haben wieder tolle Spiele mit Derby-Charakter, wie zum Beispiel gegen Borussia Dortmund, Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen. Man sieht natürlich auch, was die anderen Vereine investiert haben, um sich zu verstärken. Auch vor diesem Hintergrund wird die Saison nicht einfach. Und wir haben ein strammes Auftaktprogramm, bekommen es gleich zu Beginn mit lauter Aufstiegsfavoriten zu tun. Daher müssen wir besonders gut vorbereitet sein.

Gleich sieben Spieler reisten mit ins Trainingslager der Profis. Ist das kontraproduktiv für die Vorbereitung, oder im Sinne der individuellen Entwicklung eher positiv zu sehen?

Als U23-Trainer hat man in dieser Situation natürlich ein lachendes und ein weinendes Auge. Einerseits hat man gerne die ganze Mannschaft zusammen, andererseits ist es der Sinn der U23, den Jungs die Chance zu geben, sich oben anzubieten und vor dem Hintergrund ist es optimal. Es freut mich, dass sie oben mittrainieren können. Zudem kann Andre Breitenreiter sich auf diese Weise ein eigenes Bild von ihnen machen und das ist für die anstehende Saison von Vorteil. Ziel der Mannschaften in der Knappenschmiede ist es, so viele Spieler wie möglich für den Profi-Fußball auszubilden, daher sehe ich das überwiegend positiv.

Wie gehen Sie die Gratwanderung zwischen Ausbildung und Erfolg an, was sind die Ziele in der neuen Saison?

Natürlich steht die Ausbildung im Vordergrund, da sind wir uns im Verein absolut einig. Trotz der tabellarisch nicht so guten vergangenen Spielzeit haben sich bei uns Spieler wie beispielsweise Marvin Friedrich entwickelt, der bei uns von Spiel zu Spiel besser wurde und dann in der Rückrunde bei den Profis eingesetzt wurde. Auch Florian Pick und Lance Mickels haben in der zweiten Saisonhälfte eine Leistungssteigerung gezeigt. Marcel Sobottka ist ebenfalls ein gutes Beispiel. Er wird in der kommenden Saison für Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga spielen. Aber wir möchten über die individuelle Förderung hinaus auch eine vernünftige Platzierung erreichen. Das gehört im Senioren-Fußball dazu. Wir haben uns einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel gesetzt.