Erst trifft Karaman, dann Seguin: S04 gewinnt 2:1 gegen Rostock

Cissé und Ouédraogo rücken ins Team

Zwei Wechsel gab es in der Startelf gegenüber dem 4:0-Sieg gegen den VfL Osnabrück, der gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Klassenverbleib gewesen ist. Tomas Kalas stand angeschlagen nicht zur Verfügung. Den Platz des Tschechen in der Innenverteidigung übernahm Ibrahima Cissé, der damit erstmals in einem Pflichtspiel in der VELTINS-Arena zum Einsatz kam. Zudem begann Assan Ouédraogo zwei Tage nach seinem 18. Geburtstag anstelle von Yusuf Kabadayi, der beim Anpfiff auf der Bank Platz nahm. Taktisch agierten die Königsblauen wie zuletzt in einer 4-4-2-Formation.

Karaman erzielt sein 13. Saisontor

Nach einer kurzen Abtastphase, in der sich noch keine Mannschaft einen optischen Vorteil erspielen konnte, hatten die Gäste nach sieben Minuten die erste gute Chance des Spiels. Kai Pröger kam nach einem steilen Ingelsson-Zuspiel von links an der Grenze des Fünfmeterraums zum Abschluss, blieb gegen den stark reagierenden Marius Müller aber nur zweiter Sieger. Bei einem Kopfball von Janik Bachmann, der das Leder nicht voll traf, musste der Schalker Schlussmann indes nicht eingreifen. Der Hansa-Mittelfeldmann platzierte das Spielgerät nach einem Freistoß von Sarpreet Singh aus dem linken Halbfeld rechts neben dem Kasten (14.).

Die Knappen benötigten hingegen etwas, um ihre erste gefährliche Offensivaktion zu kreieren. Diese saß dann aber direkt. Nach einem Ouwejan-Eckball von der rechten Seite stieg Kenan Karaman am Fünfmeterraum hoch und nickte die Kugel in der 22 Minute zum 1:0 in die Maschen. Für den Offensivmann war es bereits der 13. Treffer in der laufenden Saison.

Rostock antwortete durch Sarpreet Singh. Der neuseeländische Nationalspieler erhielt nach einem feinen Zuspiel von Kai Pröger halbrechts im Sechzehner den Ball und schloss ab. Ron Schallenberg versuchte per Grätsche zu blocken und fälschte die Kugel unhaltbar für Marius Müller ab. Die Kugel schlug im kurzen Eck ein, während Schalkes Torwart bereits auf dem Weg ins lange Eck war (32.). Bitter: Unmittelbar zuvor hätte der Vorlagengeber nach einem harten Einsteigen gegen Thomas Ouwejan die Gelb-Rote Karte sehen können. Schiedsrichter Tobias Reichel hatte es aber bei einer letzten Ermahnung belassen.

Kurz nach dem Ausgleich sorgte eine Volleyabnahme von Sebastian Vasiliadis in dem von vielen Zweikämpfen geprägten Duell für Gefahr. Noch abgefälscht landete das Leder in der 37. Minute knapp neben dem Tor. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs bekamen die Knappen dann noch einmal einen Freistoß zugesprochen, nachdem Assan Ouédraogo 18 Meter vor dem Kasten nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden konnte. Paul Seguins Versuch blieb zunächst in der Mauer hängen. Hansa klärte die Kugel, die allerdings erneut bei Schalkes Nummer 7 landete. Deren scharfer Ball vor das Tor flog dann an allen Beteiligten vorbei ins lange Eck. Das 2:1 war gleichzeitig der Pausenstand.

Latza wird für Terodde eingewechselt

Nach dem Seitenwechsel war die Partie zunächst etwas zerfahren. Beide Teams leisteten sich einige Ballverluste und schafften es erst einmal nicht, gefährlich im Sechzehner aufzutauchen. Den ersten Torschuss im zweiten Abschnitt gab Kenan Karaman ab. Dessen Versuch aus zwölf Metern halblinker Position landete aber in den Armen von Hansa-Keeper Markus Kolke (55.). Auf der anderen Seite kam Sarpreet Singh nach einer Stunde Spielzeit zum Abschluss. Seine Volleyabnahme aus 15 Metern flog drüber.

Ab der 70. Minute spielte der S04 dann in Überzahl. Sarpreet Singh hatte nach einem harten Einsteigen gegen Assan Ouédraogo zunächst die Gelbe Karte gesehen. Nach Intervention des Video-Assistenten schaute sich Tobias Reichel die Szene auf dem Bildschirm dann aber noch einmal an – und entschied sich wegen des groben Foulspiels für einen Platzverweis. Aus dem daraus resultierenden Freistoß, getreten von Paul Seguin, entstand fast ein Eigentor. Der Kopfball eines Rostockers ging aber knapp am Kasten vorbei.

Innerhalb weniger Augenblicke hatte Königsblau in der Schlussphase dann gleich dreimal die Chance, um auf 3:1 zu stellen. In der 79. Minute bediente Kenan Karaman mit einem klugen Zuspiel den halblinks postierten Assan Ouédraogo, dessen Flachschuss aufs lange Eck von Markus Kolkes Fingerspitzen noch um den Pfosten gelenkt werden konnte. Der daraus resultierende Standard landete im Rückraum bei Ron Schallenberg, der aus 16 Metern das Lattenkreuz traf. Nur eine Zeigerumdrehung später tauchte dann Simon Terodde vor Rostocks Keeper auf, schaffte es aber nicht, diesen zu überwinden.

120 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit wurde Schalkes Nummer 9 dann ausgewechselt und in seinem letzten Heimspiel mit viel Applaus von den Fans verabschiedet. Nicht weniger Beifall gab es für den Akteur, der für Simon Terodde in die Partie kam. Denn auch Danny Latza, Schalkes Aufstiegskapitän von 2022, bestritt seine letzte Begegnung in der VELTINS-Arena. Wenig später war dann Schluss auf dem Feld. Aber noch längst nicht vor der Kurve. Die Fans feierten das scheidende Duo ebenso wie Gerald Asamoah lautstark und bedankten sich damit für ihren Einsatz. Momente, die zeigen, dass Schalke ein ganz besonderer Verein ist.

Saisonabschluss in Fürth

Die Saison 2023/2024 endet für den FC Schalke 04 am Sonntag (19.5.) mit einem Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth. Das Duell mit dem Kleeblatt wird um 15.30 Uhr im Sportpark Ronhof angepfiffen. Das Hinspiel endete 2:2.