Hamburger SV: Defensiv stabiler werden, offensiv gefährlich bleiben

Dreimal Platz vier, zweimal Platz drei – und am Ende doch kein Aufstieg. Der Hamburger SV ist in den vergangenen Jahren mehrfach beim Unterfangen Bundesliga-Rückkehr gescheitert. Und nie war es so bitter wie in der abgelaufenen Spielzeit, als die Norddeutschen sich bereits wieder in der Beletage des deutschen Fußballs wähnten.

Tim Walter vom Hamburger SV

Mit 1:0 hatte der HSV seine Partie des 34. Spieltags beim SV Sandhausen gewonnen, der Konkurrent aus Heidenheim lag zu diesem Zeitpunkt mit 1:2 beim SSV Jahn Regensburg zurück. Zwei Treffer in der Nachspielzeit für den FCH ließen die bereits feiernden Hamburger schockiert zurück und dürften auch bei dem einen oder anderen Schalker schmerzhafte Erinnerungen an ein ähnliches Fußballdrama vor 22 Jahren geweckt haben. Der HSV musste also in die Relegation, in der der VfB Stuttgart wartete. Mit 0:3 und 1:3 unterlagen die Norddeutschen den Schwaben deutlich.

Überschaubare Vorbereitungsergebnisse

Nun steht also der sechste Anlauf auf die Bundesliga an, für diesen haben sich die Hamburger unter anderem mit Immanuel Pherai, der 2022/2023 17 Torbeteiligungen in 29 Pflichtspielen für Eintracht Braunschweig aufwies, und dem gebürtigen Hamburger Levin Öztunali, der vom 1. FC Union Berlin kam, verstärkt. Die zentralen Abwehrspieler Guilherme Ramos (Arminia Bielefeld) und Dennis Hadzikadunic (FK Rostov) sowie Rechtsverteidiger Ignace van der Brempt (RB Salzburg) sind die weiteren Zugänge des HSV, dessen Testspielergebnisse in der Vorbereitung überschaubar waren. Auf einen 3:2-Erfolg beim Landesligisten FC Verden 04 folgten ein 3:3-Unentschieden gegen Viktoria Pilsen, eine 1:4-Niederlage gegen RB Salzburg und eine 1:2-Pleite bei den Rangers aus Glasgow.

Walter will Defensive stabilisieren

70 Tore erzielten die Hamburger in der Vorsaison in der Zweiten Liga, allerdings kassierten sie auch 45 Treffer – so viele wie keine andere Mannschaft im oberen Tabellendrittel. „In der Defensivarbeit wollen wir wieder mehr Konsequenz, Kompaktheit und Gier an den Tag legen. Im Umkehrschluss hatten wir aber auch den besten Angriff – und das soll so bleiben“, sagt Tim Walter, der seit jeher einen offensiven Fußball pflegt, bei dem seine Mannschaft über viel Ballbesitz verfügt, auf der Pressekonferenz vor dem Saisonstart.

Ausfälle zum Start

Und ausgerechnet vor diesem plagen die Hamburger Verletzungsprobleme. Anssi Suhonen, William Mikelbrencis und Ludovit Reis fallen für das Duell mit dem S04 aus, wie Walter verrät. „Bei Sebastian Schonlau zwickt noch die Wade, es wird aber immer besser. Miro Muheim hat schon Teile des Teamtrainings absolviert, da müssen wir schauen, ob es bis Freitag reicht. Ähnlich sieht es bei Dennis Hadzikadunic aus“, ergänzt der Hamburger Coach, der optimistisch auf das Spiel blickt. „In Abwesenheit von einigen etablierten Spielern haben alle anderen Jungs mein vollstes Vertrauen. Sie können jetzt zeigen, dass sie es genauso gut machen können.“

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