SC Paderborn 07: Gierig bleiben und nachlegen

Nach fünf Spieltagen in der Zweiten Liga ist der SC Paderborn 07 noch immer ungeschlagen. Zuletzt feierten die Ostwestfalen einen 3:0-Sieg bei Dynamo Dresden und revanchierten sich damit für das Aus in der 1. Runde des DFB-Pokals. Mit elf Zählern belegt die Mannschaft von Chef-Trainer Lukas Kwasniok aktuell Rang zwei.

Lukas Kwasniok

Dass die Blau-Schwarzen solch einen überzeugenden Saisonstart hinlegen, war nicht unbedingt zu erwarten. Zum einen wegen des anspruchsvollen Auftaktprogramms – die bisherigen Gegner hießen 1. FC Heidenheim, 1. FC Nürnberg, Werder Bremen, FC St. Pauli und eben Dynamo Dresden.

Zudem hat es rund um die Benteler-Arena in den vergangenen Wochen weitreichende personelle Veränderungen gegeben. Erfolgstrainer Steffen Baumgart, der den SCP im April 2017 als Abstiegskandidat in der 3. Liga übernommen hatte und den Club in beeindruckender Manier zwischenzeitlich bis in die Bundesliga führte, hat sich nach vier Jahren zum 1. FC Köln verabschiedet. Des Weiteren mussten die Paderborner die Abgänge einiger Leistungsträger wie Christopher Antwi-Adjei (VfL Bochum), Chris Führich (VfB Stuttgart), Sebastian Schonlau (Hamburger SV) und Sebastian Vasiliadis (Arminia Bielefeld) verkraften. Einer, der noch da ist, verspürte in der Vorbereitung große Lust auf die Saison. „Wir sind ein kleiner Verein, aber ein verschworener Haufen“, so Routinier Uwe Hünemeier.

Wir sind ein kleiner Verein, aber ein verschworener Haufen.

Uwe Hünemeier

Den personellen Umbruch hat Neu-Trainer Kwasniok, der vor etwas mehr als einem Jahr mit dem 1. FC Saarbrücken in die 3. Liga aufgestiegen war und den Traditionsverein dort im vergangenen Jahr auf Rang fünf führte, gemeinsam mit seinem Team perfekt gemeistert. Die mehr als zehn Zugänge, unter ihnen auch die beiden Ex-Schalker Jonas Carls und Felix Platte, wurden schnell integriert und verinnerlichten gemeinsam mit dem bestehenden Kader Kwasnioks Spielidee.

Baumgart-Nachfolger will eigene Spuren hinterlassen

„Es geht um aktiven und intensiven Fußball auch gegen den Ball, mit einem Hauch mehr Pragmatismus. Wir können nicht immer jagen, sondern müssen den richtigen Moment für das Timing finden“, erklärte der Fußballlehrer bei seiner Vorstellung, was ihn von seinem Vorgänger unterscheide. Ein Stück weit orientiere er sich bei seinen Vorstellungen natürlich an Baumgart, gleichzeitig betonte er aber auch, dass seine Spielphilosophie kein „Abklatsch“ des bisherigen Trainers sei und er außerdem seine eigenen Spuren hinterlassen wolle.

Trotz des gelungenen Starts, bei dem insbesondere der 4:1-Sieg am 3. Spieltag im Bremer Weserstadion für ein dickes Ausrufezeichen in der Zweiten Liga gesorgt hatte, hält Kwasniok den Ball flach und tritt bewusst auf die Euphoriebremse. „Wir müssen gierig bleiben und nachlegen“, fordert der Coach. Ansonsten könne sich seine Mannschaft in den kommenden Wochen nichts für die gute Punkteausbeute der ersten Begegnungen kaufen. Vertrauen in die eigenen Stärken hat er. Seine Mannschaft sei stark genug, um jedem Gegner in der Liga Paroli bieten zu können, sagte Kwasniok unlängst.