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Hansa Rostock: Land in Sicht
Nachdem die Rostocker mit zwei Siegen optimal aus den Startlöchern gekommen waren, sind die Hanseaten vor dem 16. Spieltag nur noch einen Punkt vom Abstiegs-Relegationsplatz entfernt. Damit dümpelt die Kogge direkt vor dem FC Schalke 04, der am Sonntag (10.12., 13.30 Uhr) im Ostseestadion gastiert.
Unabhängig vom Gegner zeigt sich Chef-Trainer Alois Schwartz mit Blick auf seine Mannschaft zuversichtlich für den weiteren Saisonverlauf. Sein angepeiltes Ziel hatte er bereits vor der jüngsten Zweitliga-Partie gegen den Karlsruher SC postuliert: „Es täte uns gut, wenn wir bis zur Winterpause die 20-Punkte-Marke knacken könnten. Wenn man alle Spiele in der Hinrunde zusammenzählt, fehlen uns vielleicht drei Punkte. Dann sähe die Tabelle anders aus. Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind.“ Bei aktuell 17 Zählern hätten sie bereits gegen die Knappen die Chance dazu.
Beim KSC, in dessen Diensten der Fußballlehrer von 2017 bis 2020 stand, sollte am 15. Spieltag der Anfang her. Doch die Rostocker verspielten eine 2:0-Führung und fuhren nur mit einem Punkt nach Hause. Eine gefühlte Niederlage. Ob es auch daran lag, dass Schwartz auf seinen ehemaligen Co-Trainer Christian Eichner traf, der ihn als Chef-Coach beerbte und seine Kniffe kennt – Spekulation.
Erfahrung im Abstiegskampf
Vielleicht ein weiterer Grund für die Gelassenheit: Im Abstiegskampf konnte Schwartz mit der Kogge bereits einschlägige Erfahrungen sammeln. Im März dieses Jahres übernahm er die Mannschaft als bereits dritter Trainer der Saison auf dem 17. Platz. Aus den verbleibenden neun Partien sprangen fünf Siege und ein Unentschieden heraus, und er führte die Hanseaten damit zum Klassenerhalt.
Ermutigend scheint der aktuelle Trend der bisher oft harmlosen Offensive (elf Tore nach zwölf Spielen), die in den jüngsten drei Partien jeweils doppelt traf. Auch taktisch zeigen sich Schwartz und sein Team flexibel: „Wir haben diese Saison angefangen mit Dreierkette, im 3-5-2, dann mal im 4-2-3-1, jetzt in Karlsruhe 4-4-2 mit einer Raute. Die Mannschaft kann gut umschalten, ein großes Lob.“ Zudem präsentieren sich einige Spieler deutlich formstärker: Simon Rhein glänzte als Ballverteiler, Svante Ingelsson sprintete immer wieder in die Tiefe, und der Brasilianer Junior Brumado ist mit vier Treffern bester Hansa-Schütze.
Personelle Sorgen bereitet Schwartz hingegen die Defensive. Vor dem Spiel gegen den KSC fiel Jasper van der Werff, der innen und rechts verteidigen kann, im Training auf die Schulter – Kapselriss. Die Rechtsverteidiger Nico Neidhart (Faserriss) und John Patrick Strauß (Wade) fallen aller Voraussicht auch in den verbleibenden zwei Spielen bis zur Winterpause aus.
Neben dem Duell gegen den S04 müssen die Rostocker noch auswärts gegen den SC Paderborn 07 ran. Dann wissen sie, ob sie das erste gesteckte Ziel erreicht haben. Das Knacken der 20-Punkte-Marke würde den Optimismus des Coachs bestätigen und der Mannschaft zumindest eine Handbreit Wasser unterm Kiel bescheren.