1. FC Kaiserslautern: Besser sein als Platz sieben

Der 1. FC Kaiserslautern hat sich am 1. Spieltag der neuen Saison mit 0:1 bei Hannover 96 geschlagen geben müssen. Gerade offensiv stotterte der Motor der Mannschaft von Chef-Trainer Torsten Lieberknecht dabei noch. Ein kürzlich verpflichteter Kreativspieler soll Abhilfe leisten.

Der Chef-Trainer Torsten Lieberknecht blickt während der Zweitligapartie gegen Hannover 96 kritisch aufs Spielfeld. Copyright: picture alliance

Die Enttäuschung im Lager der Roten Teufel  war nach dem misslungenen Auftakt groß. Keeper Julian Krahl, der eine höhere Niederlage in Niedersachsen verhinderte, monierte: „Nach sechs Wochen Vorbereitung haben wir uns das definitiv anders vorgestellt. Im Großen und Ganzen war das einfach zu wenig.“

Vor allem nach vorne hin ließ der FCK Durchschlagskraft vermissen – das sah auch Torsten Lieberknecht nach der Partie gegen 96 so. „Fakt ist: Wir haben mehr Möglichkeiten, offensiv stattzufinden. Wir haben heute nicht die Balance gefunden“, sagte er. Nach der Auftaktpleite gebe es innerhalb der Mannschaft noch vieles, an dem er feilen möchte. Der 52-Jährige schob nach: „Da helfen Punkte und Siege.“

Möglichst viele davon sollen die Pfälzer in der neuen Runde am Ende unter die ersten Sechs tragen. Nachdem der FCK im abgelaufenen dritten Zweitligajahr letztlich an siebter Stelle rangierte, gehe es nun nämlich darum, sich zu steigern. Sportdirektor Marcel Klos erklärte am Rande des Sommer-Trainingslagers in Südtirol: „Wir kommunizieren es offensiv, wenn wir sagen, wir wollen besser sein als Platz sieben.“ Direkten Aufstiegsambitionen, die dem Verein an der einen oder anderen Stelle nachgesagt werden, nahm er damit zeitgleich jedoch den Wind aus den Segeln.

Zwei neue Angreifer sollen den Weggang des Topstürmers kompensieren

Um dennoch im oberen Tabellendrittel ein gewichtiges Wörtchen mitzureden, musste Klos während der fußballfreien Zeit auf dem Transfermarkt tätig werden. Besonders den Verlust von Topstürmer Ragnar Ache aufzufangen – den es nach 18 Treffern zum Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln zog – wurde ihm zur Aufgabe gemacht. Für Tore soll künftig ein Duo im FCK-Sturm verantwortlich sein, das bereits gegen Hannover zusammen von Beginn an auflief. Es besteht aus dem Kroaten Ivan Prtajin (Union Berlin) und dem aserbaidschanischen Nationalspieler Mahir Emreli (1. FC Nürnberg), der in der vergangenen Saison immerhin zehn Tore im Unterhaus markierte.

Dagegen ebenfalls nicht mehr am Betzenberg aktiv sind die beiden früheren Leihspieler des FC Augsburg – Defensivmann Maximilian Bauer und Sechser Tim Breithaupt. Zu ihnen gesellen sich auf der Abgangsseite außerdem die Mittelfeldakteure Filip Kaloc (Ludogorets Razgrad) und Daisuke Yokota (Leihende, neu bei Hannover 96).

Dafür wurden Torsten Lieberknecht für die Abwehr Maxwell Gyamfi (VfL Osnabrück) sowie Jisoo Kim (FC Brentford) zur Seite gestellt. Vor ihnen kann er seit der Vorbereitung auf Fabian Kunze (Hannover 96) und Semih Sahin (SV Elversberg) bauen. Für die offensive Durchschlagskraft wurde vor wenigen Tagen zudem noch mal nachgelegt: Vom französischen Zweitligisten USL Dunkerque kam Naatan Skyttä. Der Finne kann mit 23 Jahren schon Einsätze in Norwegens, Dänemarks und Frankreichs erster Liga vorweisen.

Lauterns Achse dreht sich um einen früheren Knappen

Unabhängig von den Transferbewegungen bei den Roten Teufeln besteht bei Lieberknecht, der in seiner Trainerkarriere schon mit den Zweitligakonkurrenten SV Darmstadt 98 und Eintracht Braunschweig ins Oberhaus aufstieg, eine feste Achse in seinem präferierten 3-4-1-2-System. Sie besteht im Tor aus Julian Krahl, der in der Verteidigung die Stammkräfte Luca Sirch und Jan Elvedi um sich weiß. Davor dreht sich vieles um Spielführer und Freistoßspezialist Marlon Ritter, der in zentraler Position die Fäden zieht. Ritter verbrachte einen Großteil seiner Jugend in der Knappenschmiede – insgesamt sieben Jahre durchlief er von 2002 an die königsblauen U-Mannschaften.

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