Nach starker erster Halbzeit: S04 unterliegt nach unberechtigtem Platzverweis mit 1:3

Højlund feiert Startelf-Premiere

Im Vergleich zum 5:1-Auftaktsieg gegen Eintracht Braunschweig gab es drei Änderungen in der Anfangsformation. Für Tomas Kalas, der aufgrund einer Entzündung an der Patellasehne passen musste, verteidigte Ibrahima Cissé. Der Olympia-Teilnehmer war in der Vorwoche bereits in der Schlussphase eingewechselt worden. Auch Paul Seguin stand beim Anpfiff nicht auf dem Platz. Der Mittelfeldmann, der unter der Woche nur eingeschränkt trainieren konnte, war zunächst auf dem Spielberichtsbogen gelistet, signalisierte nach dem Aufwärmen dann jedoch, dass er nicht einsatzfähig ist. Marcin Kaminski rückte für ihn ins Team. Seine Startelf-Premiere feierte Emil Højlund. Der Däne begann anstelle von Mehmet Can Aydin und lief im 4-2-3-1-System als Sturmspitze auf.

Auf verdiente Führung folgt unberechtigte Ampelkarte

Die Knappen begannen mutig und selbstbewusst, das Team von Karel Geraerts lief den FCN bereits in den ersten Minuten früh an. Noch keine 180 Sekunden waren gespielt, als Königsblau erstmals gefährlich im gegnerischen Sechzehner auftauchte. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld landete die Kugel auf der rechten Seite bei Moussa Sylla, der am Ende jedoch noch entscheidend gestört wurde. Den ersten Schuss gab Emil Højlund ab. Aus 17 Metern verzog der Stürmer nach einem Mohr-Pass letztlich allerdings deutlich. Sein Versuch flog links am Tor vorbei (14.).

Die erste und auch einzige nennenswerte Aktion der Platzherren im ersten Durchgang ereignete sich in der 17. Minute. Lukas Schleimer war von einem Mitspieler auf die Reise geschickt worden, blieb gegen Justin Heekeren aber nur zweiter Sieger. Der Schlussmann war hellwach und rechtzeitig aus seinem Kasten geeilt. Kurz danach wäre auf der anderen Seite des Platzes fast das 1:0 für die Knappen gefallen. Nach einem Gantenbein-Einwurf von rechts hatte Janik Bachmann abgelegt auf Kenan Karaman. Dessen Abschluss aus zehn Metern zischte knapp links am Tor vorbei (21.).

Noch enger ging es in der 28. Minute zu. Janik Bachmann kam nach einer perfekt getimten Flanke von Adrian Gantenbein sieben Meter vor dem Tor zum Kopfball. FCN-Schlussmann Jan Reichert reagierte allerdings glänzend und verhinderte die Schalker Führung. Kurz vor dem Seitenwechsel tauchte Ibrahima Cissé nach einer Flanke von Tobias Mohr im Sechzehner auf. Sein Kopfball flog jedoch über den Querbalken (42.).

Drei Zeigerumdrehungen später endete diese Kombination dann aber erfolgreich. Der aufgerückte Innenverteidiger spitzelte aus kurzer Distanz eine Freistoß-Hereingabe von Tobias Mohr von der rechten Seite mit dem rechten Fuß über die Linie. In der Nachspielzeit hatte Emil Højlund eine weitere gute Gelegenheit. Seine Volleyabnahme flog jedoch drüber, bevor es noch einmal hektisch wurde. Denn: Ron Schallenberg sah die Gelb-Rote Karte. Eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Nicolas Winter, der ein taktisches Foul erkannt hatte. Aber: Caspar Jander war mit seinem Fuß auf den Fuß von Schalkes Nummer 6 gestiegen – und nicht andersherum. Bitter: Bei einer Ampelkarte kann der Video-Assistent nicht eingreifen.

Zwei schnelle FCN-Tore drehen die Partie

Keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff nutzte der in der ersten Halbzeit insgesamt harmlose FCN seine Überzahl aus. Der eingewechselte Enrico Valentini schlug eine Flanke von der rechten Seite und fand damit Lukas Schleimer, der aus sechs Metern per Kopf auf 1:1 stellte. Kurz danach bot sich dem Club die nächste gute Gelegenheit. Nach einer Ecke kam der Ex-Schalker Florian Pick an den Ball und zog aus 17 Metern ab. Sein Versuch landete knapp neben der rechten Torstange (51.).

Nach 56 Minuten machten die Franken es besser. Nach einer Pick-Ablage von der Grundlinie in den Rückraum zog Caspar Jander aus elf Metern zentraler Position erfolgreich ab. Marcin Kaminski versuchte noch auf der Linie zu klären, war gegen den Abschluss aber machtlos.

Mitte des zweiten Durchgangs sah dann auch ein Nürnberger die Ampelkarte. Caspar Jander, kurz zuvor noch Torschütze zum 2:1, stempelte den Fuß von Adrian Gantenbein und musste dafür vom Feld (67.). Dieses Mal lag der Unparteiische im Gegensatz zu der Szene mit Ron Schallenberg richtig. Kurz nach dem Platzverweis hätte Kenan Karaman fast den Ausgleich erzielt. Ein Distanzschuss des Kapitäns flog jedoch knapp am Ziel vorbei (69.). Keine 180 Sekunden später bot sich Schalkes Nummer 19 die nächste gute Möglichkeit. Nach einem erfolgreichen Dribbling gegen seinen ehemaligen Mitspieler Florian Flick setzte der S04-Spielführer seinen Abschluss allerdings etwas zu hoch an.

Ins Tor traf hingegen Rafael Lubach. Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung in der 76. Minute staubte der Nürnberger aus kurzer Distanz ab, nachdem Justin Heekeren zuvor einen Versuch von Lukas Schleimer noch abgewehrt hatte. Nach dem 3:1 verlegte sich der FCN dann vorwiegend auf Konter. Schalke schob noch einmal an, schaffte es letztlich aber nicht, noch einmal zurück ins Spiel zu kommen. Die beste Chance in der Schlussphase hatte Kenan Karaman. Sein Versuch aus 14 Metern flog in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit jedoch über den Kasten.

Erste Pokalrunde mit guten Erinnerungen ans letzte Duell

Am Samstag (17.8.) ist der FC Schalke 04 erneut auswärts gefordert – allerdings in einem anderen Wettbewerb. In der ersten Runde des DFB-Pokals tritt die Mannschaft von Chef-Trainer Karel Geraerts beim Oberligisten VfR Aalen an. Das Duell mit dem württembergischen Landespokalsieger wird um 15.30 Uhr in der CENTUS ARENA angepfiffen. Die Partie ist eine Neuauflage aus der Saison 2010/2011. Seinerzeit konnten sich die Knappen nach zwei Treffern von Jefferson Farfan mit 2:1 durchsetzen, am Ende jener Spielzeit holte Königsblau den Pott in den Pott.