1. FC Magdeburg: Torhungrig und noch ungeschlagen

Fünf Spiele, elf Punkte, Platz drei. Der 1. FC Magdeburg, der in der vergangenen Spielzeit zwischenzeitlich um den Klassenerhalt in der Zweiten Liga bangen musste, hat einen gelungenen Saisonstart hingelegt und dabei seine Fans zuletzt mit spektakulärem Offensivfußball begeistert. Die Mannschaft von Chef-Trainer Christian Titz hat bereits 13 Treffer erzielt (gemeinsamer Bestwert mit Tabellenführer Hamburger SV) – gleich sechs davon fielen in der letzten Partie vor der FIFA-Abstellungsperiode.

Christian Titz

Die 26.872 Zuschauer in der MDCC-Arena erlebten gegen Hertha BSC eine wahre Achterbahnfahrt. Gleich viermal hatten die Berliner in Führung gelegen, am Ende aber jubelte der FCM. „Ich gewinne lieber 6:4 als 1:0. Es war einfach geil, wie die Fans mitgegangen sind und wie wir es auf dem Platz gemacht haben. Kompliment an die Mannschaft, das war wirklich stark von uns“, meinte Luca Schuler nach dem Heimsieg gegen den Bundesliga-Absteiger. Der Stürmer, der vor seinem Engagement in Magdeburg für die U23 der Knappen am Ball gewesen ist, erzielte gegen die Alte Dame bereits sein viertes Saisontor und unterstrich damit seine starke Form.

Vor dem Dreier gegen Hertha BSC hatten die Elbestädter in der laufenden Zweitliga-Saison bereits Siege gegen Braunschweig (2:1) und in Kiel (4:2) gefeiert, zudem gab es zwei Remis (1:1 in Wiesbaden, 0:0 beim FC St. Pauli). Komplettiert wird die gute Startbilanz mit dem Erstrunden-Sieg im DFB-Pokal beim Drittligisten Jahn Regensburg (2:1).

Eingespieltes Team

Ein großes Plus ist die Eingespieltheit. Mit Moritz-Broni Kwarteng verlor der FCM in der Sommerpause zwar einen Leistungsträger an den VfL Bochum, weitere Stützen wie Baris Atik, Jason Ceka, Amara Condé oder Daniel Elfadli konnten hingegen gehalten werden. Als Kwarteng-Ersatz lotste Sport-Geschäftsführer Otmar Schork den letztjährigen Drittliga-Torschützenkönig Ahmet Arslan (25 Treffer als Leihspieler im Trikot von Dynamo Dresden) aus Kiel nach Sachsen-Anhalt. Der 29-Jährige konnte sich bereits dreimal in die Magdeburger Torschützenliste eintragen.

Arslan passt perfekt zum Spielstil von Titz. Der Magdeburger Chef-Trainer präferiert einen attraktiven Fußball mit schnellem Umkehrspiel und hat den Kader gemeinsam mit Schork in den vergangenen Transferperioden dahingehend zusammengestellt. Vor der Saison betonte der Fußballlehrer allerdings auch: „Wir wollen weniger Gegentore bekommen, stabiler in der Defensive stehen.“

Dies gelang bislang nur bedingt. Beim torlosen Remis gegen St. Pauli stand beim Abpfiff zwar die Null, allerdings hatten die Magdeburger satte 27 Torschüsse des Gegners zugelassen. Der starke Torhüter Dominik Reimann wehrte am Millerntor satte zwölf Versuche ab – so viele wie kein anderer Zweitliga-Keeper seit dem 7. Spieltag der Vorsaison. Gegen Hertha BSC wurden zwölf Abschlüsse des Gegners notiert, vier davon schlugen ein. „Jede Woche brauche ich so ein Spiel nicht“, erklärte Titz daher nach dem 6:4-Erfolg gegen die Berliner. „Da hätte ich lieber ein 1:0.“ Und damit ein anderes präferiertes Resultat als Torjäger Schuler. Am Ende bringen beide Ergebnisse Punkte. Und davon möchten die Elbestädter möglichst viele sammeln, um eine sorgenfreie Saison zu spielen. Oder vielleicht auch mehr?