VfL Osnabrück: Kontinuität trotz drohendem Abstieg

Knapp ein Jahr nach dem Aufstieg sieht sich der VfL Osnabrück mit der drohenden Rückkehr in die 3. Liga konfrontiert. Nur ein kleines Fußballwunder könnte die Niedersachsen vor diesem Schicksal bewahren.

Uwe Koschinat

Sieben Punkte Rückstand hat der VfL auf den SV Wehen Wiesbaden, der wiederum momentan den Relegationsplatz belegt. Bedeutet: Sollte die Mannschaft von Chef-Trainer Uwe Koschinat noch eines ihrer drei verbleibenden Zweitligaspiele verlieren, ist die Rückkehr in die 3. Liga auch rechnerisch besiegelt. Aber selbst eine Maximalausbeute von neun Zählern dürfte den Abstieg kaum verhindern.

Es wäre ein Abschied aus der Zweiten Liga, der sich über Monate hinweg angekündigt hat. Seit dem dritten Spieltag befindet sich der VfL auf einem der letzten beiden Plätze, seit November ist die Rote Laterne im Besitz der Niedersachsen. Und dennoch: Tristesse herrscht an der Bremer Brücke keineswegs, der Blick ist nach vorne gerichtet.

Mit Koschinat auch in der 3. Liga

Die wichtigste Personalfrage haben die Niedersachsen vor gut einer Woche geklärt: Uwe Koschinat bleibt auch in der 3. Liga Chef-Trainer des VfL. Philipp Kaufmann, seit dem 1. März Geschäftsführer Sport der Osnabrücker, hat nach einem umfangreichen Bild, das er sich gemacht habe, „aus voller Überzeugung eine ligaunabhängige Entscheidung für die Zukunft“ getroffen. „Uwe passt als Typ und Mensch zum VfL und zur Brücke. Sein ligaunabhängiges Commitment zum VfL spricht für ihn und seinen Charakter“, betont der 30 Jahre alte Schweizer.

Es ist eine nachvollziehbare Entscheidung, denn unter Koschinat, der einen Punkteschnitt von 1,06 aufweist, lief es für den Aufsteiger in den vergangenen Monaten recht ordentlich. Unter anderem gewannen die Osnabrücker am 23. Spieltag zunächst gegen Hannover 96 (1:0) sowie eine Woche später beim Hamburger SV (2:1). Als Ende März und Anfang April erneut zwei Spiele in Serie siegreich gestaltet wurden – mit 1:0 bei Wehen Wiesbaden und 2:0 gegen Greuther Fürth – dürfte wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt aufgekeimt sein. In den jüngsten drei Partien sammelten die Lila-Weißen jedoch nur einen Zähler, verloren dabei zu Hause ihr „Endspiel“ gegen Eintracht Braunschweig mit 0:3. Die Last der schlechten Hinrunde wiegt schwer – sehr wahrscheinlich zu schwer für den Klassenerhalt.

Das könnte dich auch interessieren

Karel Geraerts

Karel Geraerts: Eine größere Motivation kann es nicht geben

Unter ungewöhnlichen Umständen strebt der FC Schalke 04 am Dienstag (7.5., 18.30 Uhr) den entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt an. Bei einem Sieg im Hamburger Millerntor-Stadion gegen den VfL Osnabrück stünde fest, dass Königsblau auch in der kommenden Saison in der Zweiten Liga spielen wird.

S04-Logo

Stellungnahme des Vorstands – S04 weist Osnabrücker Behauptungen entschieden zurück

In einem Statement am Freitag (3.5.) behauptet die Vereinsführung des VfL Osnabrück, die Austragung des Spiels vor Zuschauern sei an der Haltung des FC Schalke 04 gescheitert. Diesen Vorwurf weist der Vorstand der Königsblauen entschieden zurück. Die Verantwortung für die derzeitige Situation liegt beim Veranstalter VfL Osnabrück.

DFL-Zentrale

Am 7. Mai – Schalkes Auswärtsspiel gegen Osnabrück findet auf St. Pauli statt

Wegen baulicher Mängel an der Dachkonstruktion hat die Stadt Osnabrück das Stadion an der Bremer Brücke vorläufig gesperrt, die Beseitigung der Probleme bis zur geplanten Ansetzung (4.5., 13 Uhr) ist nicht möglich. Daher hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) entschieden, die Partie neu anzusetzen. Stattfinden wird das Spiel am Dienstag (7.5.), 18.30 Uhr, Austragungsort ist das Millerntor-Stadion des FC St. Pauli.

210427_logo

Stellungnahme des Vorstands – S04 lehnt Verlegung der Partie gegen Osnabrück ab

Am Dienstag (30.4.) teilte der VfL Osnabrück mit, dass die Stadt wegen baulicher Mängel an der Dachkonstruktion vorläufig eine Nutzungsunterlassungserklärung für das Stadion an der Bremer Brücke erteilt hat. Damit droht eine Absage des S04-Gastspiels am 32. Spieltag (4.5.). Der Schalker Vorstand fordert zur Wahrung eines integren Wettbewerbs dazu auf, an der geplanten Austragung festzuhalten und hat bereits werthaltige Alternativvorschläge zu einer Absage unterbreitet.