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Vitalie Becker: Ich wusste gar nicht, was ich machen soll!
Bessere Rahmenbedingungen für sein erstes Profi-Tor hätte sich Vitalie Becker kaum wünschen können. Vor mehr als 20.000 Schalkern traf das Eigengewächs, das seit Sommer 2013 in Königsblau spielt, zum vorentscheidenden 2:0. Einen Gedanken hatte er dabei fest im Kopf.
Für Vitalie Becker sind die vergangenen Monate quasi verflogen. „Es kommt mir vor, als sei das Spiel gegen Hertha BSC erst vor zwei, drei Wochen gewesen“, erklärte Schalkes Schienenspieler nach dem Sieg in Düsseldorf. In 14 von 15 Partien stand Becker in der Startelf, nur eine Gelbsperre in Münster stoppte seinen perfekten Lauf. Eine Saison voller besonderer Momente liegt bereits hinter dem 20-Jährigen, doch der Erfolg bei der Fortuna wird Becker besonders in Erinnerung bleiben.
„Wir sind schwer reingekommen, aber mit dem Führungstor konnten wir unser Spiel durchziehen. Wir waren dann griffiger, besser in den Zweikämpfen“, beschrieb Becker den Verlauf bis zur Halbzeit. Nach der Pause kam dann sein großer persönlicher Moment: Auf Vorlage von Christian Gomis erzielte Becker in der 81. Minute mit einem satten Abschluss das vorentscheidende 2:0. Der Linksverteidiger: „Ich wusste gar nicht, was ich machen soll. Wie ich jubeln soll. Mein erstes Tor – ich bin sprachlos. Es war so laut! Vor mehr als 20.000 Schalkern ein Tor zu schießen – ich bin unglaublich happy!“
Mein erstes Tor – ich bin sprachlos. Es war so laut! Vor mehr als 20.000 Schalkern ein Tor zu schießen – ich bin unglaublich happy!
Das Gefühl, bei einem Auswärtsspiel vor so vielen Schalkern aufzulaufen, skizzierte Becker mit einem Leuchten in den Augen: „Das Stadion bebte, auch bei meinem Tor. Wir sind den Fans super dankbar, dass sie uns stark unterstützen.“ Die Minuten nach dem Abpfiff haben sich beim Absolventen der Knappenschmiede im positiven Sinne eingebrannt.
Weiterer Meilenstein
Für Becker ist der Treffer ein weiterer Meilenstein in dieser Saison. Nach einer schwierigen Spielzeit 2023/2024, in der Becker durch eine Verletzung länger gebremst wurde, schuftete sich der gebürtige Bottroper in der Sommer-Vorbereitung Schritt für Schritt ins Team. Und trotz aller Aufregung wusste er ganz genau, mit wem er sein Premieren-Tor feiern wollte: seinem Chef-Coach Miron Muslic. „Ich bin unserem Trainer sehr dankbar. Vor der Saison hatte mich kaum jemand auf dem Zettel, aber er hat mir eine Chance gegeben, gibt mir jetzt großes Selbstbewusstsein“, betonte Becker. „Ich wollte ihm mit dem Jubel zeigen, dass ich sehr dankbar bin.“
Unter der Woche war ein Video in den Sozialen Netzwerken viral gegangen. Zu sehen war, wie Muslic mit Becker das Verteidigen langer Bälle übte, die Positionierung und das Verhalten verbesserte. Becker bleibt bei allem Erfolg in dieser Saison sehr demütig: „Der Trainer hilft mir sehr. Er weiß, dass ich noch Verbesserungspotenzial habe und zeigt mir, was ich tun muss, um weitere Schritte zu machen.“
Hart arbeiten, immer dranbleiben – das sind Kernprinzipien der neuen Schalke-DNA. Becker erfüllt diese, wie Muslic nach der Partie betonte: „Das ist eine schöne Schalke-Geschichte. Der Junge war klar abgestempelt als ,Er hat nicht die Qualität‘, wie so viele andere Schalke-Spieler. Aber er hat von Tag eins an alles investiert. Wir sind sehr glücklich über seine Entwicklung und den Weg, den er mit uns geht.“
Großes Vertrauen
Der Faktor Trainer spielt dabei eine zentrale Rolle, da sind sich alle einig. Muslic zeige der Mannschaft in jeder Minute, dass er hinter dem Team stehe, so Becker weiter. „Er vertraut uns, er stärkt uns den Rücken, das hilft uns gerade in schwierigen Situationen. Keiner ist fehlerfrei, das gehört zum Fußball dazu, aber wir schalten dann direkt um, wir hadern nicht. Genau darum geht es. Wir geben alles, das sieht man bei jedem Spiel. Wir ruhen uns nie aus.“
Zum Abschluss seines ersten Medien-Marathons fasste Becker das Erfolgsrezept passend in drei Sätzen zusammen: „Wir sind als Mannschaft sehr stark, ziehen unsere Spiele durch und bleiben dabei bodenständig. Das ist der Weg zum Erfolg. Wir machen immer weiter.“