Vitalie Becker: Auf diesen Moment habe ich seit vielen Jahren hingearbeitet

Seit mehr als zwölf Jahren ist Vitalie Becker bereits ein Königsblauer. Als Achtjähriger vom SV Zweckel in die U9 des FC Schalke 04 gewechselt, durchlief der Linksfuß ab 2013 sämtliche Nachwuchsteams der Knappenschmiede. Gegen Hertha BSC erfüllte er sich am Freitag (1.8.) nun seinen großen Traum. „Auf diesen Moment habe ich seit vielen Jahren hingearbeitet“, sagt der 20-Jährige, der beim 2:1-Sieg gegen die Berliner in der Startelf gestanden hatte und damit sein Profidebüt feiern durfte.

Vitalie Becker jubelt nach dem Schlusspfiff.

Dass er zur Anfangsformation zählen wird, hatte Becker erst am Spieltag erfahren. „In den Trainingseinheiten vor dem Spiel hatte sich bereits angedeutet, dass ich in der Startelf stehen könnte“, berichtet das Schalker Eigengewächs. Gewissheit habe dann aber erst nach der Besprechung am Morgen der Partie gegen den Hauptstadt-Club geherrscht. Ein Stück weit nervös sei er in den Stunden bis zum Anpfiff schon gewesen, gibt Becker zu. „Es war ein 20.30 Uhr-Spiel, da ist der Tag lang“, schmunzelt der gebürtige Bottroper. „Ich habe mich aber nicht verrückt gemacht. Die Vorfreude hat überwogen.“

Becker war nicht der einzige Knappenschmiede-Absolvent auf dem Platz. Gegen die Berliner kamen auch Max Grüger, seit Kindheitstagen einer der besten Freunde des Debütanten, sowie Taylan Bulut und Mertcan Ayhan zum Einsatz. Und auch Namensvetter Timo hat einen Großteil seiner Ausbildung im Schalker Nachwuchsleistungszentrum genossen. Zählt man Fabian Reese auf Berliner Seite dazu, waren es sogar sechs ehemalige Kicker aus der Knappenschmiede.

Es verursacht einfach Gänsehaut, wenn du auf dem Rasen stehst. Ich finde nahezu keine Worte für das, was ich erleben durfte.

Vitalie Becker

Kein Zufall, wie Becker befindet. „Wir alle haben auf Schalke über Jahre eine hervorragende Ausbildung genossen“, lobt der Linksfuß und dankt damit gleichzeitig seinen Förderern, zu denen vor allem U19-Coach Norbert Elgert zählt. Dieser habe sich bereits kurz nach dem Abpfiff per Textnachricht gemeldet, verrät der 20-Jährige. „Das bedeutet mir sehr viel.“

Dazu kämen noch hunderte weitere Glückwünsche auf dem Smartphone, die er nun nach und nach beantworten werde. Vermutlich auch einige mit der Frage, wie es sich denn angefühlt habe, in der ausverkauften VELTINS-Arena aufzulaufen. Becker: „Es verursacht einfach Gänsehaut, wenn du auf dem Rasen stehst. Ich finde nahezu keine Worte für das, was ich erleben durfte. Ich bin überglücklich und hoffe, dass ich in den kommenden Wochen und Monaten weitere Einsätze bekomme.“

Wer am Ende aufläuft, entscheidet der Trainer. „Ich werde im Training Tag für Tag mein Bestes geben und versuchen, mich weiterhin zu empfehlen“, verspricht der Youngster. Bleibt noch die Frage, was mit dem Trikot aus dem Hertha-Spiel geschehen wird. Auch darauf hat Becker eine Antwort: „Das wird eingerahmt und zu Hause einen Ehrenplatz bekommen!“

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