1. FC Köln: Stimmungshoch

Auf den ersten Blick hatte es der Spielplan mit dem 1. FC Köln nicht gutgemeint. Ausgerechnet am Karnevalswochenende stand mit der mehr als 500 Kilometer langen Fahrt nach Berlin die längste Auswärtstour der Saison an. Bereits in der ersten Hälfte war aber zu erahnen: Die Rückreise wird für Fans und auch Spieler stimmungstechnisch eine Eins mit Sternchen. Am Ende stand ein 5:0-Sieg der Geißböcke auf der Anzeigetafel im Olympiastadion.

1. FC Köln Jubel

„Wir spielen für die ganze Stadt“, hatte Markus Gisdol vor dem Anpfiff gesagt und seine Mannschaft damit eingeschworen. Der Griff in die Motivationskiste sollte seine Wirkung nicht verfehlen. Der FC zeigte eine bärenstarke Leistung und ließ zu keinem Zeitpunkt der Partie Zweifel daran aufkommen, wer in der Hauptstadt als Sieger vom Feld gehen wird. Der Kantersieg hatte zudem den netten Nebeneffekt, dass der FC die ‚Alte Dame‘ in der Tabelle überflügelte.

Man hat mir gesagt, am Rosenmontag darf in Köln nicht trainiert werden.

Markus Gisdol

Die Belohnung: Zwei freie Tage für die Mannschaft und damit ausreichend Zeit, um zu feiern. „Man hat mir gesagt, am Rosenmontag darf in Köln nicht trainiert werden, da müssen andere Dinge gemacht werden. Daran werden wir uns halten“, so der gebürtige Schwabe Gisdol, für den die fünfte Jahreszeit am Rhein Neuland bedeutete. Allerdings dürfte auch der Fußballlehrer selbst nach dem überzeugenden Auftritt in Berlin und aufgrund der Punkteausbeute in den Wochen zuvor bester Laune gewesen sein.

Bereits 19 Punkte unter Neu-Trainer Gisdol

Nach 23 Spieltagen finden sich die Kölner auf Rang 13 wieder und sind als Aufsteiger auf dem besten Wege, das Saisonziel ‚Klassenerhalt‘ ohne großes Zittern zu realisieren. Über den Fehlstart in die Spielzeit, der Neu-Trainer Achim Beierlorzer nach nur wenigen Monaten den Job gekostet hatte, spricht in der Domstadt kaum noch jemand. Denn Gisdol und auch der neue Sportdirektor Horst Heldt – beide sind auf Schalke keine Unbekannten – haben den Kölnern neues Leben eingehaucht.

Seit Gisdols Amtsantritt Mitte November hat der FC aus elf Spielen 19 Punkte geholt. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt aktuell sechs Punkte, wobei die Kölner noch ein Spiel in der Hinterhand haben. Wegen des Sturmtiefs ‚Sabine‘ war Anfang Februar das Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach abgesagt worden; Nachholtermin ist am 11. März. Satt ist der FC trotz des komfortablen Polsters auf die Abstiegsränge aber noch lange nicht. „Wir müssen hungrig und gierig bleiben“, fordert Heldt.

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