Eintracht Frankfurt: Adler im Höhenflug

0:5 im Supercup gegen Bayern München, 1:2 im DFB-Pokal beim Regionalligisten SSV Ulm 1846 - und das als Titelverteidiger. Viel schlechter hätte der Pflichtspielstart von Eintracht Frankfurt nicht laufen können. Deshalb galt Adi Hütter, der als Chef-Coach die Nachfolge von Niko Kovac übernommen hatte, bei vielen Buchmachern als der Trainer, der als erstes in der Saison 2018/2019 den Hut nehmen muss.

Eintracht Frankfurt

Rund drei Monate später sitzt Hütter, der die Young Boys Bern in der vergangenen Spielzeit zur Schweizer Meisterschaft geführt hatte, noch immer auf der Trainerbank der Hessen. Als erstes erwischt hat es seinen Stuttgarter Kollegen Tayfun Korkut. Rund um die Commerzbank-Arena spricht hingegen niemand mehr über die ersten beiden Pflichtspielniederlagen. Denn die Adler sind im Höhenflug. „Die Mannschaft hat eine gute Entwicklung genommen“, sagt Hütter. „Ich habe das Gefühl, wir brauchen niemand zu fürchten.“

Tabellenfünfter und in Europa auf Kurs

Hütter ist es gelungen, seine Mannschaft für den Gegner extrem schwer ausrechenbar zu machen. Mal tritt sein Team britisch-rustikal auf, mal brasilianisch-artistisch. Die SGE ist aktuell Tabellenfünfter und Spitzenreiter in der Gruppe H der Europa League – vor der durchaus schwergewichtigen Konkurrenz von Olympique Marseille und Lazio Rom. Bereits jetzt ist die Qualifikation für die K.o.-Runde unter Dach und Fach.

Wir halten den Ball weiter flach.

Adi Hütter

„Wir halten den Ball trotzdem weiter flach“, unterstreicht Hütter, der den personellen Umbruch im Sommer mit Bravour gemeistert hat. Über die abgewanderten Leistungsträger wie Lukas Hradecky (Bayer Leverkusen), Marius Wolf (Borussia Dortmund) und Kevin-Prince Boateng (Sassuolo Calcio) spricht bei der Eintracht kaum noch jemand. Andere Namen, die bereits im Vorjahr immer wieder ihre Qualität gezeigt hatten, stehen nun komplett im Rampenlicht.

Der hochveranlagte Luka Jovic, der beim 7:1-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf einen Fünferpack schnürte, Vize-Weltmeister Ante Rebic vor allem wegen seiner spektakuläreren Spielweise und Sebastien Haller, der als torhungriger Mittelstürmer, der auch immer wieder das Auge für seine Nebenleute beweist, eine überragende Saison spielt. Bei den Buchmachern sind die Quoten am Spieltag für einen Treffer des Trios daher eher niedrig, gehen doch satte 18 von 23 Toren in der Bundesliga auf das Konto von Jovic, Rebic und Haller. Hütter: „Ich bin sehr glücklich, solche Spieler in der Offensive zu haben!“