SC Freiburg: Mit beiden Beinen auf dem Boden

Die vergangene Saison war eine der erfolgreichsten in der mittlerweile 119-jährigen Vereinsgeschichte des SC Freiburg. Bis zum Schluss hatten die Breisgauer im Kampf um einen Champions-League-Platz mitgemischt und zogen zudem erstmals ins Endspiel des DFB-Pokals ein. Die erstmalige Königsklassen-Qualifikation sowie der Sieg im Berliner Olympiastadion blieben dem Sport-Club am Ende allerdings jeweils um Haaresbreite verwehrt. Neue Chancen in beiden Wettbewerben möchte die Mannschaft von Chef-Trainer Christian Streich deshalb in diesem Spieljahr unbedingt nutzen.

Matthias Ginter und Christian Streich

Sechs Runden vor Schluss belegt Freiburg aktuell Rang fünf in der Tabelle. Der Rückstand auf den Tabellenvierten RB Leipzig beträgt dabei lediglich einen Zähler. Zum direkten Liga-Duell der beiden Champions-League-Aspiranten kommt es am 6. Mai im heimischen Europa-Park Stadion. Vier Tage zuvor messen sich beide Vereine in einer Neuauflage des Endspiels von 2022 zudem im Halbfinale des DFB-Pokals.

Das Ticket für die Runde der letzten Vier in dem K.o.-Wettbewerb hatten die Breisgauer dank eines 2:1-Sieges bei Bayern München gelöst. Es war der erste Erfolg überhaupt des SCF in der bayerischen Landeshauptstadt. Zuvor hatten die Badener 20 Niederlagen beim deutschen Rekordmeister und -pokalsieger kassiert, dreimal entführten sie immerhin ein Unentschieden.

Ungeschlagen ins Achtelfinale der Europa League

Bei dem nicht unbedingt erwartbaren Erfolg in der Allianz-Arena habe seine Mannschaft aber nicht nur das Quäntchen Glück gehabt, sondern auch „vieles ganz toll gemacht“, lobte Christian Streich seine Mannschaft nach dem Schlusspfiff. Der dienstälteste Coach im deutschen Oberhaus hat es auch in diesem Jahr geschafft, seine Mannschaft trotz Dreifachbelastung mit Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League erneut regelmäßig zu Höchstleistungen zu treiben. Denn auch in letztgenanntem Wettbewerb wusste der Sport-Club zu überzeugen. Die Gruppenphase schlossen die Freiburger ungeschlagen als Spitzenreiter ab, ehe sie im Achtelfinale gegen Juventus Turin den Kürzeren zogen.

Es wäre schön, wenn wir solche Spiele häufiger hätten.

Matthias Ginter

Dennoch zählen die beiden Duelle mit dem italienischen Rekordmeister zu den bisherigen Highlights in der Historie der Breisgauer. Nationalspieler Matthias Ginter, vor der Saison von Borussia Mönchengladbach zu seinem Heimatverein zurückgekehrt, möchte genau diese Erfahrungen noch einmal machen. „Es wäre schön, wenn wir solche Spiele häufiger hätten. Das haben sich der Verein und vor allem die Fans verdient“, sagt der Weltmeister von 2014.

Die Freiburger haben es in der eigenen Hand. Bei acht Zählern Vorsprung auf Rang sieben dürfte die erneute Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb gelingen. Die Frage ist halt nur, für welchen: Conference League, Europa League oder Champions League? Neben dem direkten Duell mit RB Leipzig misst sich der SCF im Saisonendspurt ebenfalls noch mit dem Tabellendritten Union Berlin sowie Eintracht Frankfurt, aktuell auf Rang sieben gelistet. „Für uns heißt es Woche für Woche nichts anderes, als jedes Mal wieder 100 Prozent auf den Platz zu bringen“, sagt Schlussmann Mark Flekken, der ebenfalls betont: „Wir müssen auch mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben, uns sagen, dass es da andere Mannschaften gibt.“ Mit dieser Bescheidenheit sind die Breisgauer bislang gut gefahren. Und die Fahrt ist noch nicht zu Ende.

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