Hertha BSC: Stotterstart beim Großprojekt

Große Stadt, noch größere Ziele: Hertha-BSC-Coach Jürgen Klinsmann will seinen Teil dazu beitragen, dass die Berliner in Deutschland zum ‚Big City Club‘ reifen. Aktuell ist die ‚Alte Dame‘ der Zweiten Liga allerdings näher als den Europapokalplätzen.

Jürgen Klinsmann

22 Punkte hat die Hertha derzeit auf dem Konto, fünf mehr als Werder Bremen auf dem Relegationsrang. Nach der 0:4-Niederlage zum Rückrundenauftakt gegen Bayern München war der 2:1-Last-Minute-Erfolg beim VfL Wolfsburg umso wichtiger für die Berliner, um mit etwas Ruhe in die nächsten Aufgaben zu gehen. Denn Ambitionen und Realität stehen beim Hauptstadtclub bislang nicht in Einklang. Erstere waren insbesondere durch den Einstieg von Lars Windhorst gestiegen. Der Unternehmer investierte zu Saisonbeginn einen dreistelligen Millionenbetrag in die Hertha. Geld, das den Verein kurzfristig zurück in die obere Tabellenhälfte, langfristig zurück nach Europa bringen soll. Namen wie Granit Xhaka oder Mario Götze machten bereits die Runde.

Glücklicher Hertha-Sieg in Wolfsburg

Bislang ist der ehrgeizige Plan von Club und Investor nicht aufgegangen. Pal-Dardai-Nachfolger Ante Covic wurde Ende November freigestellt, mit dem ehemaligen Bundes- und Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann übernahm zwar ein großer Name, doch große spielerische Leistungen sind Mangelware. Auch beim jüngsten Sieg in Wolfsburg war die Hertha nicht die bessere, dafür immerhin die effizientere Mannschaft.

Neuer Rekordtransfer für die Berliner

Siegtorschütze war Dodi Lukebakio, der bis vor wenigen Tagen teuerste Transfer der Vereinsgeschichte, für den rund 20 Millionen Euro an Ablöse an den FC Watford geflossen sind. Mittlerweile wurde der pfeilschnelle Offensivspieler in diesem internen Ranking von Lucas Tousart abgelöst, dessen Verpflichtung am Montag (27.1.) offiziell wurde und den sich die Hertha 24 Millionen Euro kosten lassen soll. Der Mittelfeldmann wird sich aber frühestens in der neuen Saison mit den Königsblauen messen, der 22-Jährige wurde umgehend zurück an seinen bisherigen Verein Olympique Lyon verliehen.

In Berlin entsteht etwas sehr Spannendes und ich möchte ein Teil davon sein.

Lucas Tousart

Dennoch scheint sich Tousart dem Großprojekt in der Hauptstadt bereits voll und ganz verschrieben zu haben. „Mit den Ambitionen von Hertha BSC kann ich mich sehr gut identifizieren. Zudem hat mir in den Gesprächen imponiert, wie sehr sich der Klub um mich bemüht hat. In Berlin entsteht etwas sehr Spannendes und ich möchte ein Teil davon sein“, sagt der Franzose. Geschäftsführer Michael Preetz bezeichnet die Verpflichtung Tousarts als „Vorgriff auf den Sommer und ein Investment in die Zukunft von Hertha BSC“. Es dürfte nicht die letzte in dieser Größenordnung gewesen sein.

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