VfB Stuttgart: Ladehemmung

Im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga visierte der traditionsreiche VfB Stuttgart die oberen Regionen der Tabelle an – stattdessen kämpfen die Schwaben in dieser Spielzeit um den Klassenerhalt. Das größte Manko: die Abschlussschwäche.

Markus Weinzierl

Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Auch bei der 0:2-Niederlage in Wolfsburg am vergangenen Dienstag blieb der VfB ohne Torerfolg – zum zehnten Mal in dieser Bundesliga-Saison. Und auch beim Erstrunden-Aus im DFB-Pokal bei Drittligist Hansa Rostock setzte es beim 0:2 eine Zu-Null-Niederlage.

Vor der Saison hatte der VfB einige Euro in die Hand genommen, um peu a peu wieder zu einem Spitzenteam zu werden. Rechtsverteidiger Pablo Maffeo kam von Manchester City und war mit geschätzten neun Millionen Euro der teuerste Neuzugang, mit Gonzalo Castro und Rückkehrer Daniel Didavi holten sich die Schwaben zudem zwei erfahrene Profis ins Team.

Der Ertrag lässt allerdings zu wünschen übrig. Mit 14 Punkten nach 16 Spieltagen rangiert der Meister von 2007 auf dem Relegationsplatz. Mit lediglich elf Toren stellt der VfB die schlechteste Offensive der gesamten Liga, 32 Gegentreffer sind zudem der viertschlechteste Wert unter den 18 Bundesligisten.

Achterbahnfahrt unter Weinzierl

Bereits früh in dieser Spielzeit nahmen die Stuttgarter einen Trainerwechsel vor. Auf den erst zur Rückrunde der Vorsaison verpflichteten Tayfun Korkut folgte Anfang Oktober Ex-Schalke-Coach Markus Weinzierl als neuer Chef-Trainer der Schwaben. Der Start ging für den 43-Jährigen gründlich daneben, es setzte beim 0:4 gegen den BVB, dem 0:4 in Hoffenheim und dem 0:3 gegen Eintracht Frankfurt drei empfindliche Niederlagen. Erst mit dem 2:0-Auswärtssieg in Nürnberg meldeten sich die Stuttgarter unter Weinzierl an und erleben derzeit eine Achterbahnfahrt. In den vergangenen sieben Bundesligaspielen wechselten sich Sieg und Niederlage stets ab.

Hoffnung macht dem VfB immerhin die jüngste Heimbilanz. Die Auftritte in der Mercedes-Benz Arena gegen den FC Augsburg (1:0) und Hertha BSC (2:1) entschieden die Schwaben für sich. Jedoch: Mit lediglich fünf Heimtoren belegt die Weinzierl-Elf auch in dieser Kategorie den letzten Platz.

Gegen die Königsblauen will der VfB nun „noch einmal alles raushauen und die gleiche Leistung, Leidenschaft und Dominanz im Spielaufbau an den Tag legen, wie in der zweiten Hälfte gegen Hertha“, wie Weinzierl betont. Es gelte nun, „mehr Konstanz in die Leistungen zu bringen und die Schwankungen innerhalb eines Spiels abzustellen“, zudem wolle man „die Defensive noch einmal zu stabilisieren und in der Offensive mehr Durchschlagskraft entwickeln“, so der VfB-Trainer.