FC Porto: Kaum auszurechnen

Nach dem überlegenen Gewinn der Meisterschaft in der vergangenen Saison hatte der FC Porto zuletzt Probleme, in Tritt zu kommen. Was auch daran liegt, dass der Club einmal mehr Topspieler an die „großen“ Ligen verloren hat.

FC Porto

Nach vier Spieltagen in der portugiesischen „Liga NOS“ rangiert das neuformierte Team von Chef-Trainer Sergio Conceicao mit neun Punkten lediglich auf Platz vier – der Rückstand auf Primus Benfica beträgt allerdings nur einen Zähler.

Neben souveränen Heimsiegen (5:0 über GD Chaves und zuletzt 3:0 gegen den FC Moreirense) legte Porto auch durchaus rätselhafte Auftritte hin. Bei der 2:3-Heimschlappe gegen Vitoria Guimaraes am 3. Spieltag hatten die Blau-Weißen bis zur 63. Minute mit 2:0 geführt, doch ein Strafstoß und zwei Jokertore der Gäste brachten das Estadio do Dragao zum Schweigen. Eine Woche zuvor, beim Gastspiel in Belenenses, hatte Porto ebenfalls einen 2:0-Vorsprung vergeigt. Erst ein Elfmeter-Tor durch Linksverteidiger Alex Telles in der sechsten Minute der Nachspielzeit sicherte den schmeichelhaften 3:2-Auswärtssieg.

Zwei Abwehrspieler verloren

Die gelegentlichen Schwächephasen in Portos Defensive sind bei genauerem Hinsehen kaum verwunderlich. Schließlich hat das Team im Sommer zwei seiner wichtigsten Abwehrspieler verloren: Rechtsverteidiger Ricardo Pereira wechselte nach England zu Leicester City und spülte 22 Millionen Euro in die Kasse. Der spanische Innenverteidiger Ivan Marcano ging ablösefrei zur AS Rom. Im Gegenzug investierte der FCP einmal mehr in Talente aus Südamerika: Die beiden brasilianischen Verteidiger Eder Militao (20, kam vom FC Sao Paulo) und Joao Pedro (21, von Palmeiras) kosteten jeweils vier Millionen Euro und gelten als Topstars von morgen.

Aktuell liegen Portos Stärken vor allem in der Offensive, wo der kamerunische Torjäger Vincent Aboubakar (3 Saisontore) ebenso herausragt wie seine kongenialen Partner Yacine Brahimi aus Algerien (2) und Moussa Marega aus Mali (1). Leicht auszurechnen sind die Drachen also nicht, zumal die übrigen sieben Saisontreffer in der Liga auf sieben verschiedene Spieler und sämtliche Mannschaftsteile entfallen. Auch Kapitän und Mittelfeldmotor Hector Herrera konnte sich in die Torschützenliste eintragen. Der Mexikaner mit der reichen Erfahrung aus 70 Länderspielen gilt als Herz und Hirn des FC Porto – und soll dem Team schon bald wieder zur Stabilität der vergangenen Saison verhelfen.

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