Eintracht Braunschweig: Neuer Trainer, altes Ziel

Dass Eintracht Braunschweig bei der DFB-Pokalauslosung dem Amateurtopf zugeordnet war, hat einen einfachen Grund: Die Niedersachsen beendeten die vergangene Zweitliga-Saison auf Rang 15 – und damit ganz knapp über dem Strich. Um den Klassenerhalt hatten die Blau-Gelben bis zum Schluss zittern müssen.

Jens Härtel

Am Ende ließ die Mannschaft von Chef-Trainer Michael Schiele mit Arminia Bielefeld, Jahn Regensburg und dem SV Sandhausen drei Vereine hinter sich – trotz einer mageren Ausbeute von lediglich vier Zählen aus den letzten sechs Saisonspielen.

Der Aufsteiger hatte damit sein Saisonziel erreicht. Dennoch musste der Coach zwei Wochen nach dem 34. Spieltag seine Sachen packen. „Wir haben die einzelnen Fakten geordnet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Weiterentwicklung durch neue Impulse und Veränderungen notwendig ist“, erklärte Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann den Grund für die Trennung.

Schieles Nachfolger ist Jens Härtel. Der 54-Jährige kennt die Zweite Liga bestens, stand er doch von 2019 bis zu seiner Beurlaubung im Herbst 2022 bei Hansa Rostock an der Seitenlinie. Der Fußballlehrer steht für einen klaren Stil. Härtel: „Die Zuschauer wollen sehen, dass die Mannschaft ihr Herz für diesen Verein auf dem Platz lässt. Gerade in den Punkten Mentalität und Einstellung darf es keine Nachlässigkeiten geben.“

Leistungsträger haben den Verein verlassen

Auch auf dem Platz hat es einige Veränderungen gegeben. Vor allem die Abgänge zweier Leistungsträger schmerzen. Filip Benkovic, ein zuletzt von Udinese Calcio ausgeliehener Defensivspezialist, läuft nun für Trabzonspor auf. Und Mittelfeldmann Immanuel Pherai, der neun Treffer selbst erzielt und fünf weitere Tore aufgelegt hat, ist zum Hamburger SV gewechselt. Darüber hinaus hat Torhüter Jasmin Fejzic im Alter von 36 Jahren seine Karriere beendet.

Vollmann war in den vergangenen Wochen aber nicht untätig. Der Sport-Geschäftsführer der Braunschweiger lotste einige neue Kräfte an die Hamburger Straße. Beispielsweise Sebastian Griesbeck. Der Rechtsfuß, vorwiegend auf der Sechs zu Hause, kam von der SpVgg Greuther Fürth, Innenverteidiger Robert Ivanov war zuletzt für Warta Posen in Polen am Ball, Außenbahnspieler Marvin Rittmüller trug im Vorjahr das Trikot von Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim und Stürmer Rayan Philippe (FC Swift Hesperingen) kommt mit der Empfehlung von 32 Treffern in 30 Partien in der luxemburgischen Liga.

Punktlos in die neue Zweitliga-Saison gestartet

Die teilweise neu formierte Mannschaft ist punktlos in die neue Zweitliga-Spielzeit gestartet. Nach einer 0:1-Auftakt-Pleite gegen Holstein Kiel (das entscheidende Gegentor fiel dabei erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit) folgte eine 1:2-Niederlage beim 1. FC Magdeburg. Die Momentaufnahme lautet daher: Platz 16. Die Braunschweiger verfallen trotz des missglückten Starts aber nicht in Panik, da ihnen bereits vor der Saison bewusst war, dass nach durchwachsenen Jahren mit Auf- und Abstiegen erneut keine einfache Spielzeit vor ihnen liegen wird. „Wir müssen drei Mannschaften finden, die wir hinter uns lassen. Das ist der Auftrag, darum geht’s vom ersten Spieltag an“, betonte Härtel vor einigen Wochen.

Zumal ein Fehlstart noch nichts bedeuten muss. Denn die vergangene Spielzeit hatte die Eintracht mit gerade einmal einem Zähler aus den ersten sechs Ligaspielen begonnen – und am Ende dennoch die Klasse gehalten. Und: Den ersten Pflichtspielsieg gab es bereits in der dritten Partie der Saison – in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den letztjährigen Bundesligisten und jetzigen Liga-Rivalen Hertha BSC.