Bremer SV: Rekordmeister seit 1962 nicht in der Bundesliga

Zum fünften Mal in den vergangenen acht Jahren hat sich der Bremer SV für den DFB-Pokal qualifizieren können. Das Aus erfolgte jeweils in Runde eins – im Vorjahr setzte es eine 0:12-Niederlage gegen Bayern München. Die Saison endete trotz der deutlichen Pleite zu Beginn der Spielzeit allerdings sehr erfreulich aus Sicht der Hanseaten.

Bremer SV

Denn: Die Blau-Weißen feierten ungeschlagen die Meisterschaft in der Oberliga Bremen und sicherten sich in der folgenden Aufstiegsrunde Rang zwei, der zum Sprung in die Regionalliga Nord berechtigte – nach zahlreichen missglückten Versuchen in den vergangenen Jahren.

Vor dem Start in die neue Spielklasse wartet auf den BSV das Pokalspiel gegen den FC Schalke 04. Gespielt wird allerdings nicht im heimischen Stadion am Panzenberg, da dieses mit einer Kapazität von 5000 Plätzen nicht groß genug ist. Stattdessen weicht der frisch gebackene Viertligist ins Marschweg-Stadion nach Oldenburg aus. Dort finden 15.200 Zuschauer Platz.

Innenverteidiger ist Schalke-Fan

Als Rekordmeister in Bremen mit 16 Landesmeistertiteln träumt der BSV von einem Pokal-Coup gegen die Knappen. Gerade für Jannis Niestädt ist das Duell mit dem S04 ein ganz besonderes, ist der Innenverteidiger doch bekennender Fan der Königsblauen. „Für mich persönlich ist es das absolute Traumlos“, verriet er unlängst in einem Interview mit dem Portal fussball.de.

Für mich persönlich ist es das absolute Traumlos.

Jannis Niestädt

Qualifiziert für den diesjährigen Wettbewerb haben sich die Bremer als Gewinner des Landespokals. Im Endspiel setzten sie sich vor etwas mehr als zwei Monaten mit 1:0 gegen die Leher TS durch. Der Landespokalsieg gelang dem im Westen Bremens beheimateten Verein auch in den Jahren 2014, 2015, 2016 und 2021. Die weiteren Gegner neben Bayern München im DFB-Pokal hießen Eintracht Braunschweig (0:1), Eintracht Frankfurt (0:3) und SV Darmstadt 98 (0:7).

Selbstironische Außendarstellung

Bekannt ist der Bremer SV für seine kreative Öffentlichkeitsarbeit. Trotz der 0:12-Klatsche gegen den FC Bayern – ein Resultat, das manch anderer gerne schnell aus seinem Gedächtnis streicht – ist sich der 1906 gegründete Club nicht zu schade, bis heute Bilder des Duells gegen die Münchner anlässlich Vertragsverlängerungen der eigenen Spieler auf seinen Social-Media-Kanälen zu posten. Auch der seit mehreren Jahren genutzte Slogan „Seit 1962 nicht in der Bundesliga“ zeigt die selbstironische Außendarstellung des BSV.

Kurios verlief beim Bremer SV die Pokalauslosung. Da die Mannschaft am selben Tag noch in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord am Ball gewesen ist, mietete sie sich für den Rückweg kurzerhand einen Raum an einem Hof neben der Autobahn.

Dort schaute das Team die Ziehung der Paarungen bei guter Stimmung mit Beamer und Grillbuffet. BSV-Kapitän Alexander Arnhold erklärte nach der Auslosung: „Die Freude ist riesengroß, wir haben wieder einen Erstligisten gezogen. Blau-Weiß trifft auf Blau-Weiß – das ist natürlich super. Wir werden uns zerreißen und 150 Prozent geben. Ob wir die Sensation am Ende schaffen, müssen wir schauen.“

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