Ralf Fährmann: Auf dem Fundament der vergangenen Saison weiterentwickeln

Nach der zehntägigen China-Reise mit mehreren Trainingseinheiten und zwei Testspielen zieht Ralf Fährmann ein positives Fazit. „Das war ein wichtiger Baustein. Durch das Trainingslager konnten wir die neuen Spieler integrieren und sind als Truppe noch enger zusammengerückt. Jetzt müssen wir weiter hart arbeiten“, sagt der Kapitän der Königsblauen.

Ralf Fährmann

Zweifacher Derby-Sieger, Vizemeister und einen Vereinsrekord der meisten Siege in Serie eingestellt. Der Blick auf die Statistik der vergangenen Saison gibt mehr als genug Gründe, ins Schwärmen zu geraten. Doch für Ralf Fährmann ist das kein Anlass, sich auszuruhen. Der Torhüter warnt stattdessen vor falscher Selbstsicherheit. „Jeder Spieler hat seinen Teil zum großen Ganzen beigetragen. Wir dürfen aber nicht den Fehler machen, zu sagen ‚Das was letztes Jahr war, wird wieder so klappen‘ oder glauben, dass dieselben Automatismen wieder so greifen“, stellt der 29-jährige klar. „Wir müssen uns weiterentwickeln.“

Platzierung darf nicht einziges Kriterium für gute Arbeit sein

Für den amtierenden Vizemeister ist die Erwartungshaltung von außen gewachsen. Das weiß auch Fährmann. Trotzdem ist es ihm wichtig, die außerordentliche Leistung in der vergangenen Spielzeit hervorzuheben. „Wir haben uns jeden Punkt sehr emotional erkämpft und auch das nötige Quäntchen Glück des Tüchtigen gehabt.“ Jetzt müsse man sich das wieder erarbeiten. „Die Uhren sind auf null gesetzt. Das wird eine richtig große Herausforderung: Wir sind personell neu zusammengestellt und auch die Gegner werden sich verändern und verbessern.“

Wir haben uns jeden Punkt sehr emotional erkämpft.

Ralf Fährmann

Die Nummer 1 im Kasten der Schalker warnt darüber hinaus vor falschen Maximen. Man dürfe die Leistung in der kommenden Saison nicht nur vom tabellarischen Abschneiden abhängig machen, sondern müsse perspektivisch an die Sache herangehen. „Wir müssen uns auf dem Fundament der vergangenen Saison weiterentwickeln“, so Fährmann. „Sowohl wir als Mannschaft als auch die einzelnen Spieler individuell. Damit der Umbruch, der zuletzt auf Schalke stattgefunden hat, weitergehen kann.“

Chinesische Mauer

China-Tour für Integration sehr hilfreich

Seit Donnerstag (12.7.) ist die Mannschaft nach der zehntägigen China-Tour zurück in Deutschland. Neben mehreren Trainingseinheiten hatten die Knappen auch zwei Testspiele gegen den FC Southampton und Hebei China Fortune FC absolviert. „Das war ein wichtiger Baustein. Durch das Trainingslager konnten wir die neuen Spieler integrieren und sind als Team noch enger zusammengerückt“, bilanziert Fährmann.

Der 29-Jährige lobt insbesondere die Entscheidung, die China-Reise dieses Jahr an den Anfang der Vorbereitung gelegt zu haben. So habe man sich besser gegenseitig kennenlernen können. Für ihn lag der Fokus in China eher auf dem Teambuilding als der physischen Vorbereitung; auch aufgrund der schwierigen äußeren Bedingungen. „Im Vergleich zu den vorherigen Reisen hatten wir ja noch Glück mit dem Wetter“, so der Torwart. „Auch wenn es immer noch über 30 Grad und gefühlt 80 Prozent Luftfeuchtigkeit waren.“ Nach der Rückkehr nach Gelsenkirchen und im kommenden Trainingslager in Mittersill (29. Juli .- 6. August) sei noch jede Menge Zeit, sich optimal auf die neue Saison vorzubereiten.

Stimmung im Team passt

Der Kapitän blickt trotzdem auf viele schöne Momente zurück. So hat die Mannschaft zusammen die Chinesische Mauer besucht, war gemeinsam mit dem Rad unterwegs oder traditionell chinesisch essen. „Das sind witzige Momente, die man zusammen teilt. Das schweißt zusammen“, so Fährmann.

Generell passe die Stimmung im Team. „Wir haben einfach Spaß bei der Arbeit. Auch die harten Aufgaben gehen wir mit positiver Energie an. Das macht uns aus.“ Fährmann verweist dabei wieder auf die vergangene Saison. Schon damals habe sich die Mannschaft über die Gemeinschaft identifiziert. „Jeder Einzelne hat sich dem Team untergeordnet. Das wollen wir beibehalten.“

Ralf Fährmann

Lob für Tedesco

Einen großen Anteil daran spricht Fährmann auch Chef-Trainer Domenico Tedesco zu. Jeder Spieler spüre, dass seine Begeisterung nicht aufgesetzt, sondern authentisch sei. „Dann nutzt sich sowas auch nicht ab. Jeder Spieler ist froh, einen Trainer zu haben, der einem so viel beibringen kann.“

Wir müssen Tag für Tag hart arbeiten und noch mehr Prozente aus uns herausholen.

Ralf Fährmann

Angesprochen auf die emotionalen Auswirkungen der Vize-Meisterschaft, hält es Fährmann wie sein Trainer: „Es kann ein Rucksack sein, dir aber auch einen Motivationsschub geben. Natürlich verleiht dir das breite Schultern.“ Der Erfolg kommt laut Fährmann aber nicht von ungefähr. „Wir haben letztes Jahr sehr Großes geleistet. Dahinter hat aber sehr viel harte Arbeit gesteckt hat. Genau das gilt es jetzt zu wiederholen: Wir müssen Tag für Tag hart arbeiten und noch mehr Prozente aus uns herausholen.“

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