Schalke unterstützt Young Coach-Ausbildung in Ecuador

Vom 15. bis 19. November fand das erste Modul der Young Coach-Ausbildung in Ecuador statt. Um jungen Erwachsenen eine Perspektive und Kindern ein sicheres Umfeld bieten zu können, bildet die Football Club Social Alliance (FCSA) 45 sogenannte Young Coaches aus. Inhalt der Ausbildung ist die Gestaltung sicherer und strukturierter Fußballaktivitäten. Außerdem lernen die Coaches, über den Sport die Resilienz, Integration und die mentale Gesundheit der Kinder zu fördern.

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Für die Unterstützung des Projektes reisten Vereinsvertreter von Werder Bremen, Bayer Leverkusen, Schalke 04 sowie des FC Basel nach Ibarra in Ecuador, um 45 Young Coaches aus zehn verschiedenen Provinzen auszubilden. Für Königsblau fungierte Kai Brock aus der Direktion Knappenschmiede & Entwicklung als Instruktor.

Während die Young Coaches – ein Drittel von ihnen aus Kolumbien und Venezuela – zu Beginn des Moduls vor allem praktische Einheiten zu den Themen der Trainingsgestaltung und pädagogische Inputs zur Arbeit mit Kindern erhielten, lag der Fokus in der zweiten Hälfte auf sozialen Aspekten: Sie lernten, wie sie als Trainer Resilienz fördern und ein inklusives und lehrreiches Umfeld für Kinder schaffen können.

Das Gelernte wandten die Young Coaches direkt an: In einer ersten Trainingseinheit mit über 200 Kindern einer lokalen Schule konnten sie sich in der Trainingsgestaltung und -durchführung üben. Beim Abschlussfestival am Sonntag brachten die Young Coaches knapp 100 Kinder aus dem Grenzgebiet Kolumbiens zusammen und zeigten ihnen, dass Fußball mehr als nur Sport sein kann.

Diana Lascano, Lokale Koordinatorin FUDELA, hob die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor: „Mit Scort, FUDELA und UNHCR haben wir eine sehr starke Allianz an Partnern. Hinzu kommen die Instruktoren aus den professionellen Clubs in Europa. Dass sie ihr Wissen mit unseren Leadern teilen, ist unglaublich wertvoll und hilft den Young Coaches, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen in der Arbeit in den verschiedenen Provinzen zu stärken. Sport in ihre Communitys zu bringen ist vital, denn er kann helfen, die Kinder aus dem täglichen sozialen Stress rauszuholen.“

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Kai Brock betont die Bedeutung der Vielfalt unter den jungen Trainern: „Wir haben hier eine gute Mischung an Young Coaches mit sozialem und sportlichem Hintergrund. Vielleicht eignet sich gerade diese heterogene Gruppe besonders gut, um viele Inhalte voranzutreiben und intensiver wachsen zu lassen. Auch der Austausch zwischen den Proficlubs hat eine überaus positive Wirkung auf meine Arbeit und mein Leben. Dieses neue Wissen in den eigenen Verein weiterzutragen, hat einen wertvollen Multiplikatoreneffekt.“

Die praktischen Einheiten auf dem Platz wurden mit einem Kinderschutz-Workshop des UNHCR und einem Workshop zum Thema Resilienz, Sport und mentale Gesundheit von Abigail Looi, Sportpsychologin beim SV Werder Bremen, ergänzt. Young Coach Maverick hat beim ersten Modul in Ecuador viel Neues gelernt: „Mit den anderen Teilnehmenden haben wir Ideen ausgetauscht. So konnten wir alle gegenseitig von unserem Wissen profitieren. Ich habe hier Menschen mit großen menschlichen Qualitäten kennengelernt, das ist eine Bereicherung.“ Nun starten die Young Coaches mit dem zweiten Modul, das die bereits bearbeiteten Themen weiter vertieft und sie auf das dritte und letzte Modul im März 2024 vorbereitet.

Das erste Modul der Young Coach-Ausbildung wurde von den FCSA-Clubs und Scort in enger Zusammenarbeit mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und dem lokalen Implementierungspartner FUDELA durchgeführt und von der Fondation Botnar unterstützt.

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Angespannte Lage in Ecuador

Ecuador galt einst als eines der sichersten Länder in Südamerika, trotz seiner geografischen Lage an der Pazifikküste zwischen Peru und Kolumbien – den zwei größten Kokainproduzenten der Welt. In den letzten Jahren hat sich die Situation jedoch zunehmend verschlechtert und das Land wurde zu einem der bedeutendsten Akteure im globalen Drogenhandel. In der Folge hat dies eine Welle der Gewalt ausgelöst, die das Leben von Millionen von Menschen in Ecuador grundlegend verändert hat: Entführungen, Überfälle, Rekrutierungen von Kindern und Jugendlichen in kriminelle Banden sowie eine steigende Mordrate im ganzen Land sind in vielen Teilen des Landes an der Tagesordnung. Höhepunkt der Gewaltwelle war im August die Ermordung eines Präsidentschaftskandidaten auf offener Straße in der Hauptstadt Quito.

Nichtsdestotrotz – oder vielleicht genau deswegen – zeigt Ecuador nach wie vor große Solidarität mit Schutzsuchenden aus Kolumbien und Venezuela. Über 450.000 Geflüchtete und Migranten leben zurzeit im Land, viele von ihnen sind auf die Unterstützung von Institutionen und Organisationen wie dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) angewiesen.

In Anbetracht dieser Tatsachen bildet die Football Club Social Alliance (FCSA) zusammen mit UNHCR und der lokalen Partnerorganisation FUDELA (Fundación de las Americas para el Desarrollo) 45 Young Coaches in Ecuador aus. Sie sollen lernen, wie sie den Kindern in ihren Communitys ein sicheres Umfeld bieten und über den Sport Resilienz fördern sowie Werte wie Inklusion, Ehrlichkeit und Freundschaft vermitteln können.

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