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Matthias Tillmann: Wir hatten eindeutige Kriterien bei der Trainerwahl
In einem Auswahlprozess mit mehreren Kandidaten hatte Kees van Wonderen bei der Trainersuche schlussendlich die Nase vorn. „Fachlich und taktisch gibt es viele gute Kandidaten, aber am Ende muss du die Mannschaft packen“, sagt Matthias Tillmann. Und dieses Gefühl habe er bei dem neuen Chef-Coach der Königsblauen, erklärt Schalkes Vorstandsvorsitzender.
Diesen Standpunkt vertritt auch Ben Manga, der van Wonderen schon länger kennt und dessen Weg stets aufmerksam verfolgt hat. „Mein Team und ich scouten nicht nur Spieler, sondern auch Trainer“, berichtet der Direktor für Kaderplanung, Scouting und Knappenschmiede. Mit dem Niederländer sei er bereits vor einigen Jahren im Austausch gewesen, verrät Manga. „Das erste Gespräch damals war bereits sehr angenehm. Da uns seine Idee vom Fußball gefallen hat, haben wir angefangen, Spiele von Kees‘ Teams zu verfolgen. Dadurch haben wir ihn kennengelernt als Trainer – wie er Mannschaften spielen lässt, wie die Organisation von ihm in den jeweiligen Partien gewesen ist.“ Als es dann zur Trennung von Karel Geraerts kam, sei van Wonderen einer der Kandidaten für die vakante Position an der Seitenlinie gewesen, da er zum Weg, den der FC Schalke 04 vor einigen Monaten eingeschlagen hat, passe.
„Wir hatten eindeutige Kriterien bei der Trainerwahl. Am Ende war Kees der Kandidat, der uns am meisten überzeugt hat“, erklärt Tillmann. „Wir haben jemanden gesucht, der eine klare Handschrift hat, der eine Mannschaft weiterentwickeln kann, der sich um junge Spieler kümmert.“ All dies treffe auf van Wonderen zu, der sowohl Erfahrung als Vereins- als auch als Verbandstrainer mitbringt. Gerade als Coach der niederländischen U17-Auswahl habe van Wonderen bewiesen, dass er ein Händchen für Talente besitzt. Denn: Mit dem Nachwuchs von „Oranje“ errang der Übungsleiter bei der Junioren-Europameisterschaft 2018 trotz starker Konkurrenz den Titel.
Am Ende war Kees der Kandidat, der uns am meisten überzeugt hat.
Manga ergänzt: „Wir haben mit mehreren Kandidaten gesprochen. Entscheidend ist, dass ein Coach den Weg mitgeht, den wir als Verein vorgeben.“ Drei Fußballlehrer hätten am Ende die Kriterien von A-Z erfüllt, verrät der Direktor für Kaderplanung, Scouting und Knappenschmiede. Mit diesem Trio hätten Tillmann und er sich intensiv befasst – und: „Kees hat am Ende den Zuschlag erhalten, er hat uns vollends überzeugt.“
Auch, so Tillmann, weil im Auswahlprozess noch ein zusätzliches Kriterium wichtig gewesen sei. „Wir wollten jemanden, der viel Energie mitbringt und eine Mannschaft mitreißen kann“, erläutert Schalkes Vorstandsvorsitzender, der van Wonderens Motivation bei einem Treffen in der Heimat des 55 Jahre alten Niederländers direkt erleben konnte. „Als wir das erste Gespräch bei ihm zu Hause geführt haben, haben wir erst etwas gegessen und sind dann auf die Couch gegangen, weil er uns etwas am Fernseher zeigen wollte“, sagt Tillmann.
Wir haben mit mehreren Kandidaten gesprochen. Entscheidend ist, dass ein Coach den Weg mitgeht, den wir als Verein vorgeben.
Die Präsentation sei dann sehr eindrucksvoll und thematisch treffend gewesen. „Kees hat nur so vor Energie gesprüht. Das war richtig gut. Du musst die Mannschaft als Coach packen, das muss passen. Das hatte ich so noch nicht erlebt. Und das fand ich deutlich stärker als bei den anderen Kandidaten“, sagt Tillmann. Gleichzeitig sei der Coach aber auch sehr diszipliniert und sehr strukturiert rübergekommen. „Kees hat sich bereits im Vorfeld intensiv mit dem Verein und der Mannschaft beschäftigt. Bei seiner ersten Trainingseinheit hat er jeden einzelnen Spieler direkt mit dem korrekten Namen angesprochen. Das hat nicht nur mir, sondern auch den Spielern imponiert“, sagt Tillmann. „Kees fordert viel von seiner Mannschaft und seinem Staff – aber auch von sich selbst. Gleichzeitig hat er bereits in den ersten Stunden gezeigt, dass er die Menschen, die auf Schalke arbeiten, sowie die Prozesse im Verein kennenlernen möchte.“
Wichtig sei, dass der Coach in den kommenden Wochen eine Struktur auf dem Platz und in den einzelnen Mannschaftsteilen schaffe. Tillmann: „Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison haben wir schon zu viele Gegentore bekommen, das ist uns bewusst. Wir müssen die Defensive stabilisieren und aus dieser Stabilität dann nach vorn spielen. Kees hat uns sehr gute Ideen präsentiert, wie das gelingen kann.“
Wir glauben weiter an den Plan, wir glauben weiterhin an diesen Weg.
Von der Qualität der Mannschaft ist der Vorstandsvorsitzende weiterhin überzeugt. „Wir glauben weiter an den Plan, wir glauben weiterhin an diesen Weg. So haben wir den Kader zusammengestellt. Deswegen war mir persönlich sehr wichtig, dass wir auch darauf achten, dass wir einen Trainer finden, der voll zu diesem Weg passt. Einen Coach, der nicht nur das Kurzfristige sieht, sondern auch versteht, dass wir uns als Verein weiterentwickeln wollen, wir die Mannschaft gemeinsam weiterentwickeln können“, sagt der 40-Jährige.
Van Wonderens Premiere an der Seitenlinie steigt am Samstag (12.10.) um 17 Uhr im Testspiel beim FC Aarau. Eine Woche später wird dann in Hannover um drei Punkte gespielt.