David Wagner: Die Mannschaft hat die Situation super angenommen

Das Trainingslager in Längenfeld war keines wie jedes andere. Aufgrund einer Covid-19-Infektion im Kreis der Lizenzspielerabteilung musste der ursprüngliche Trainingsplan nach drei Tagen komplett umgestellt werden, zudem wurde nur ein Testspiel ausgetragen. Ursprünglich waren drei Begegnungen während des Aufenthalts in Österreich angedacht.

David Wagner

„Das Wichtigste ist mir, dass alle weiteren Covid-19-Testungen negativ ausgefallen sind. Die Gesundheit steht über allem“, betont David Wagner. Dem erkrankten Mitglied der Schalker Delegation gehe es gut, so der Chef-Trainer. „Er hat kein Fieber, keine Beschwerden mehr und ist auf dem Weg der Besserung. Nur morgens fühlt er sich noch etwas schlapp.“

Improvisation bei der Trainingsplanung

Da gemäß den behördlichen Vorgaben alle Personen, die der Kontaktgruppe 1 des Erkrankten zugeordnet wurden, strikt getrennt von der Kontaktgruppe 2 arbeiten mussten, waren Wagner und sein Trainerstab an den vergangenen Tagen mehrfach zur Improvisation gezwungen. „Das kommt im Fußball aber immer wieder vor – zum Beispiel, wenn ein Spieler verletzt oder krank ist. Dass aber gleich mehrere Spieler auf einen Schlag wegbrechen, war schon ungewohnt. Aber auch diese Situation haben wir alle gemeinsam gemeistert“, berichtet der Coach. „Im Großen und Ganzen konnten wir unser Programm, wenn auch in dezimierter Anzahl, fortführen.“

Solch eine Erfahrung kann eine Mannschaft auch zusammenschweißen.

David Wagner

Das Engagement seiner Mannschaft auf dem Trainingsplatz und im Athletikzelt in Längenfeld hat Wagner gefallen. „Nach den Ereignissen der vergangenen Tage klingt es vielleicht komisch: Aber wir hatten trotzdem eine richtig gute Trainingswoche“, berichtet der 48-Jährige. Die Tage in Österreich bezeichnet er als herausfordernd und ungewohnt zugleich. Wagner: „Solch eine Erfahrung kann eine Mannschaft aber auch zusammenschweißen. Wie die Jungs mit der Situation umgegangen sind, das war schon bemerkenswert. Sie haben sich nicht unterkriegen lassen.“

Sieg trotz müder Beine

Über weite Strecken gefallen hat dem Fußballlehrer auch der Auftritt gegen Aris Saloniki am Freitag (28.8.) in Kematen. „Man hat schon gesehen, dass wir ein wenig müde Beine hatten“, so Wagner nach dem 1:0-Sieg gegen die Griechen. „Aber ich finde, wir haben läuferisch nach einer sehr anstrengenden und sehr ungewöhnlichen Woche gut dagegengehalten. Zudem haben wir durch Ahmed Kutucu ein schönes Tor erzielt und hinten die Null gehalten.“ Zwar sei es nur ein Testspiel gewesen, trotzdem habe der Sieg gutgetan. Andersherum wird das Resultat aber auch nicht überbewertet, denn „es war wie alle anderen Partien zuletzt auch ein Testspiel“.

Natürlich habe sein Team aber noch Steigerungspotenzial, so Wagner. Zumal neben den Akteuren, die aufgrund der Quarantäne-Bestimmungen nicht mitwirken durften, mit Omar Mascarell und Salif Sané noch zwei weitere wichtige Kräfte gefehlt haben. Das Duo arbeitet derzeit an seinem Comeback und schuftete in Längenfeld individuell. Wagner: „Ich denke, dass Omar nächste Woche ins Team-Training einsteigen kann. Salif braucht noch etwas Zeit.“

Rückreise nach Gelsenkirchen

Nach dem Abpfiff gegen Aris Saloniki machte sich der königsblaue Tross auf den Rückweg nach Gelsenkirchen. „Ursprünglich hatten wir angedacht, am Freitag noch ein zweites Testspiel zu absolvieren. Weil das nicht ging, haben wir uns dazu entschlossen, einen Tag früher abzureisen und am Samstag dafür in Gelsenkirchen zu trainieren“, erklärt Wagner.

Großes Kompliment an unseren Staff, insbesondere die medizinische Abteilung.

David Wagner

Allerdings wird ein Teil des Teams weiterhin in Längenfeld verweilen. „Fünf Spieler werden uns erst einmal fehlen. Die Gruppe wird die kommenden Tage noch in Österreich bleiben, da gemäß der behördlichen Vorgaben in Österreich ein zweistündiges Training – unter Einhaltung aller Regeln – erlaubt ist“, erklärt Wagner. Co-Trainer Christoph Bühler bleibt daher ebenfalls noch einige Tage in der Alpenrepublik, um die individuellen Einheiten zu steuern.

Noch zwei Wochen bis zum ersten Pflichtspiel

„Aufgrund der Ausfälle sowie der Länderspielabstellungen sind wir in der kommenden Woche personell dünn besetzt“, sagt Wagner. „Trotzdem wird unsere Gruppe weiterhin hart arbeiten. Wir haben noch zwei Wochen bis zum Pokalspiel und drei Wochen bis zum Auftakt in der Bundesliga.“

Abschließend verteilt Wagner ein Lob an sein Funktionsteam: „Großes Kompliment an unseren Staff, insbesondere die medizinische Abteilung, die in stetem Austausch mit den zuständigen Behörden stand und noch immer steht. In der nicht ganz einfachen Zeit haben alle Beteiligten einen hervorragenden Job gemacht.“

Seite teilen