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Derry John Murkin: Das war bislang mein schönster Tag im S04-Trikot
Aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre darf Derry John Murkin gegen den Hamburger SV nicht auflaufen. Trotzdem freut sich der 24-Jährige auf den Start der Rückrunde, in der er am 19. Spieltag wieder eingreifen möchte. Kurz vor der Abreise aus dem Trainingslager in Albufeira hat sich schalke04.de mit dem Linksfuß unterhalten. Im Interview spricht er über die Zeit in Portugal, seine Position, seine ersten Monate in Deutschland und seine Nachbarn in Gelsenkirchen.
Derry, ich habe gehört, dass du in Gelsenkirchen im gleichen Gebäudekomplex wohnen sollst wie der Trainer. Stimmt das?
Das stimmt tatsächlich. Wir sind Nachbarn.
Hast du abends schon einmal bei Karel Geraerts geklingelt, weil dir beim Kochen eine Zutat gefehlt hat?
Nein, das ist noch nicht vorgekommen (lacht). Ich habe ihn noch gar nicht so oft im Treppenhaus gesehen. Ein-, zweimal vielleicht. Es ist also nicht so, dass wir uns dreimal am Tag über den Weg laufen. Aber klar, wenn ich mal ein Anliegen habe, dann sind die Wege kurz.
Auch Keke Topp wohnt bei euch.
Gegenüber. Keke ist ein ruhiger Nachbar. Er macht keine Probleme (lacht).
Exakt in diesem Moment wird das Interview unterbrochen. Keke Topp filmt für seinen Vlog aus dem Trainingslager und bringt Derry John Murkin zum Schmunzeln. Die Einblicke seines Mitspielers seien unterhaltsam, meint der Engländer. Seine klare Empfehlung an alle Schalker: „Schaut euch Kekes Vlog auf YouTube an!“ Als Topp das hört, lächelt er und betont, dass Derry John Murkin definitiv einer seiner liebsten Nachbarn sei.
Wäre das mit der guten Nachbarschaft also geklärt. Mit wem aus der Mannschaft verstehst du dich darüber hinaus am besten?
Einen einzelnen Spieler kann und möchte ich da gar nicht herausheben, da ich zu allen Jungs einen guten Draht habe. Abseits des Platzes sind es vor allem Bryan Lasme und Yusuf Kabadayi. Wir unternehmen häufiger etwas, gehen gemeinsam essen. Wir haben schon verschiedene Restaurants besucht. Ich esse gerne ein gutes Steak, auch Sushi mag ich gerne. Auch mit Thomas Ouwejan und Soichiro Kozuki war ich schon unterwegs. Im Trainingslager habe ich mir das Zimmer mit Tomas Kalas geteilt. Er ist auch ein super Typ.
Wir haben gut trainiert und in meinen Augen wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Zudem war zu spüren, dass wir einen guten Spirit im Team haben.
Du bist erst einige Wochen nach dem Saisonstart zum FC Schalke 04 gewechselt. Für dich ist es somit das erste Trainingslager als Knappe. Wie war’s?
Die neun Tage in Albufeira sind wirklich anstrengend gewesen. Bei meinem vorherigen Club, dem FC Volendam, war es nicht so intensiv in einem Trainingslager. Da hatten wir etwas mehr Freizeit oder auch mal einen Tag frei. Ich finde es aber wichtig und richtig, die Zeit des Trainingslagers auch so gut es geht auszunutzen. Dafür waren wir schließlich in Portugal. Wir haben gut trainiert und in meinen Augen wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Zudem war zu spüren, dass wir einen guten Spirit im Team haben. Trotz der harten Einheit hat es Spaß gemacht.
Du bist Engländer, hast lange in den Niederlanden gewohnt und spielst nun in Deutschland. Wie hast du dich in Gelsenkirchen eingelebt?
Am Anfang war es nicht ganz einfach, da ich seit meinem Wechsel von meiner Familie getrennt bin. Mittlerweile fühle ich mich aber gut angekommen und habe auch schon einiges von der Region gesehen.
Und wie läuft es mit der Sprache. Hast du schon etwas Deutsch gelernt?
Ich versuche immer wieder, einige deutsche Sätze einzustreuen. Ich verstehe schon sehr viel, und auch das Sprechen wird von Woche zu Woche besser.
War deine Familie schon einmal zu Gast in der VELTINS-Arena?
Mein Vater ist nahezu bei jedem Spiel dabei, meine Mutter hat auch schon einige Spiele besucht. Sie sind begeistert von der Atmosphäre im Stadion.
Du hast in der Hinrunde mehrere Positionen bekleidet. Offensive Außenbahn, defensive Außenbahn, Innenverteidiger – wo spielst du am liebsten?
Hinten links ist meine favorisierte Position. Aber sollte mich der Trainer woanders aufstellen, ist das auch in Ordnung. Wichtig ist, dass ich spiele – und noch wichtiger ist, dass ich der Mannschaft dann auch helfen kann.
Beim Rückrundenauftakt gegen den Hamburger SV darfst du nicht mitwirken. Wie sehr hat dich die Gelb-Rote Karte am 17. Spieltag gegen die SpVgg Greuther Fürth geärgert?
Ich muss es akzeptieren, auch wenn es schmerzt. Hamburg ist einer der attraktivsten Gegner in der Liga, ich hätte gerne auf dem Platz gestanden. Leider lässt es sich nicht ändern. Daher: Haken dran, ich werde die Jungs von außen unterstützen.
Wichtig ist, dass ich spiele – und noch wichtiger ist, dass ich der Mannschaft dann auch helfen kann.
Du wirst damit erstmals nach deinem Wechsel aus Volendam nicht auf dem Platz stehen. Hattest du damit gerechnet, dass du in allen Begegnungen zum Einsatz kommen wirst?
Bei meiner Unterschrift habe ich mir das natürlich gewünscht. Dass es tatsächlich so eingetreten ist, freut mich. Ich werde in jedem Training alles geben, damit ich auch weiterhin meine Einsätze bekomme.
Obwohl ihr eine durchwachsene Hinrunde gespielt haben, liegt der Zuschauerschnitt bei euren Heimspielen bei über 60.000 Besuchern. Und auch auswärts sind stets tausende Fans dabei. Was ist dir durch den Kopf gegangen, als du bei deinem ersten Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg in die VELTINS-Arena eingelaufen bist?
Es war großartig. Zumal der Abend für mich dann auch überragend gelaufen ist. Wir haben gewonnen, ich habe bei unserem 4:3-Sieg einen Treffer erzielt. Dies war daher bislang auch mein schönster Tag im S04-Trikot.
Alle Schalker hoffen, dass noch viele weitere schöne Momente folgen. Welche Ziele hast du dir für das anstehende Jahr gesteckt?
Ich möchte mit weiteren Toren und auch Vorlagen dazu beitragen, dass wir möglichst viele Spiele gewinnen und in der Tabelle Stück für Stück klettern. Für dieses Vorhaben ist der Grundstein in Albufeira gelegt worden. Wir alle freuen uns, wenn die Rückrunde endlich beginnt!