DFL-Kandidatur von Christina Rühl-Hamers: Benötigen einen breiten Schulterschluss

Schalke-Vorständin Christina Rühl-Hamers kandidiert für eine Position im Lizenzierungsausschuss der DFL. Bei der Generalversammlung, die am 17. August in Dortmund stattfinden wird, stellt sie sich für das Gremium zur Wahl. schalke04.de hat ihr 04 Fragen gestellt, warum sie sich zu diesem Schritt entschlossen hat und was hinter dem Ausschuss steckt.

Christina, du hast dich neben deiner Position in der Kommission Finanzen nun ebenfalls für den Lizenzierungsausschuss der DFL beworben. Was sind deine Beweggründe dafür?
Die DFL und die Clubs stehen vor großen Herausforderungen, was die Zukunft des Profifußballs in Deutschland angeht. Es macht mir große Freude, mitzugestalten und noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Das Lizenzierungsverfahren der Bundesliga hat eine hohe Bedeutung für die Stabilität und Integrität des Wettbewerbs und gilt weltweit als vorbildlich. Dass die Auffassung von meinen Kollegen anderer großer Clubs geteilt wird und wir die Bundesliga nur gemeinsam voranbringen können, zeigt das starke und namenhafte Bewerberfeld für den Lizenzierungsausschuss.

Ganz direkt gefragt: Welche Aufgaben hat der Lizenzierungsausschuss?
Letztendlich dient das Lizenzierungsverfahren dazu, den Liga-Spielbetrieb für die kommende Spielzeit zuverlässig zu planen und durchführen zu können. Die Frist für die Einreichung der Unterlagen endet für die Clubs jährlich am 15. März. Die Geschäftsführung der DFL entscheidet nach Prüfung der Unterlagen über die Erteilung oder Verweigerung der Lizenz. Die erteilte Lizenz kann auch mit Auflagen oder Bedingungen verknüpft sein. Jeder Club hat im Anschluss die Möglichkeit, Beschwerde gegen die Lizenz-Entscheidung einzulegen. Hier kommt dann der Lizenzierungsausschuss ins Spiel. Er trifft nach Anhörung der Bewerber und der DFL in letzter Instanz auf Verbandsebene eine endgültige Entscheidung.

Die DFL und die Clubs stehen vor großen Herausforderungen, was die Zukunft des Profifußballs in Deutschland angeht. Es macht mir große Freude, mitzugestalten und noch mehr Verantwortung zu übernehmen.

Christina Rühl-Hamers

In deiner Funktion als Mitglied des Vorstands, zuständig für Finanzen, Personal und Recht, repräsentierst du S04 bei der DFL. Hat das direkten Einfluss auf Schalke 04 oder deine Arbeit?
Selbstverständlich halte ich grundsätzlich die Interessen des S04 im Auge und profitiere im Rahmen meiner Tätigkeit bei der DFL von meiner langjährigen Erfahrung im Profifußball. Genau deshalb weiß ich auch, dass es einen breiten Schulterschluss unter den Clubs benötigt, um die großen vor uns liegenden Aufgaben gemeinsam anzupacken. Ich möchte im Rahmen meiner Tätigkeit in DFL-Gremien die Zukunft des deutschen Profi-Fußballs mitgestalten.

Welche Aufgaben siehst du aus deinem Blickwinkel als Finanz-Expertin grundsätzlich für 36 Clubs, gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie und eine drohende Wirtschaftskrise?
Die Clubs müssen die weitere Entwicklung gut beobachten, denn die Corona-Pandemie ist nicht spurlos an der Bundesliga vorbeigegangen. Wir sind uns unserer hohen gesellschaftlichen Verantwortung – gerade in diesen schwierigen Zeiten – bewusst. Und wir müssen dieser gerecht werden, da gibt es kein Wegducken. Deshalb werden wir die Frage beantworten müssen, wie genau unsere Rolle in diesem Prozess ist. Die Menschen sehnen sich nach etwas Ablenkung. In der jetzt laufenden finalen Phase der Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison spüre ich überall eine große Vorfreude, und dieser wollen wir auf und neben dem Platz gerecht werden.

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