#STEHTAUF-Woche: 04 Fragen an Sebastian Buntkirchen

Zum Abschluss der #STEHTAUF-Aktionswoche beantwortet Sebastian Buntkirchen, Direktor Fans und Nachhaltigkeit sowie Geschäftsführer der vereinseigenen Stiftung Schalke hilft!, im Interview mit schalke04.de die wichtigsten Fragen zum königsblauen Engagement gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung.

Sebastian Buntkirchen

Sebastian, unter dem Leitmotiv #STEHTAUF fasst der Verein seit Beginn der Saison 2019/2020 sein Engagement für ein tolerantes und vielfältiges Schalke zusammen – was heißt das konkret?
Das Motto #STEHTAUF geht sogar auf das Jahr 2015 zurück, als Spieler und Verantwortliche gemeinsam in einem emotionalen Video nach Übergriffen auf geflüchtete Menschen ein deutliches Zeichen gegen Rassismus setzten. Mit der Eröffnung der #STEHTAUF-Anlaufstelle in der VELTINS-Arena haben wir zur Saison 2019/2020 unser Engagement in diesem Handlungsfeld ausgeweitet und im Jahr 2020 erstmals eine ganze #STEHTAUF-Aktionswoche veranstaltet.

Warum ist dem FC Schalke 04 der Kampf gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus so wichtig?
Wir wollen sowohl unserer sozialen Verantwortung als einer der größten Fußballvereine Deutschlands als auch unserer eigenen Satzung, in der der Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung fest verankert ist, gerecht werden. Diese Grundhaltung gilt es, mit Worten, aber vor allem auch mit Taten immer wieder zu unterstreichen. Mit der angesprochenen #STEHTAUF-Anlaufstelle bieten wir unseren Fans einen sicheren Ort für Opfer von Diskriminierung und Gewalt im Stadion. Der Grund dafür ist, dass auch heute noch Fans und Spieler in den Fußball-Stadien Deutschlands Rassismus und Ausgrenzung erleben – dabei ist jeder Vorfall einer zu viel und erfordert schnelles Handeln. Um diese Hilfe zu optimieren, haben wir unsere Mitglieder und Fans befragt, was wir an unserem Angebot verbessern können.

Anstatt nur möglichst öffentlichkeitswirksame Aussagen nach außen zu kommunizieren, sehen wir es als unsere Aufgabe und Pflicht an, auch intern die Schalker Werte jeden Tag vorzuleben.

Sebastian Buntkirchen

Was waren die zentralen Inhalte der dritten #STEHTAUF-Aktionswoche?
Anstatt nur möglichst öffentlichkeitswirksame Aussagen nach außen zu kommunizieren, sehen wir es als unsere Aufgabe und Pflicht an, auch intern die Schalker Werte jeden Tag vorzuleben. Deswegen haben wir im Rahmen der Aktionswoche Schulungen zum Thema Rassismus-Bekämpfung für alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle auf den Weg gebracht, um herauszuarbeiten, wie wir uns als Repräsentanten des Vereins, aber auch privat, einsetzen können. Ein Gastvortrag von Dr. David Berchem von der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW und ein Spendenstream auf Twitch haben ebenfalls zu einer gelungen Aktionswoche beigetragen. Das Herzstück all unserer Bemühungen war sicherlich die Verleihung der Ernst Alexander Auszeichnung am #STEHTAUF-Spieltag beim Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. Mit der Auszeichnung, benannt nach dem jüdischen Schalker Ernst Alexander, ehren wir außergewöhnliches Engagement für ein friedliches Miteinander und jede Form der Ausgrenzung.

Neben der Verleihung der Ernst Alexander Auszeichnung, die der S04 seit 2018 vergibt, war das Thema am Heimspieltag auch auf der Brust der Spieler präsent. Verschafft diese Maßnahme der Botschaft eine größere Reichweite?
Natürlich erreichen wir in der Gesellschaft dadurch mehr Aufmerksamkeit für unsere Haltung, der Schriftzug auf den Trikots soll in erster Linie unsere Ambition und Entschlossenheit unterstreichen, nachhaltig für Toleranz, Vielfalt und Fairness einzustehen. Auf Schalke ist kein Platz für rechte Gesinnungen, für Hetze und Hass – das ist unsere klare Botschaft. Mit dem Verzicht auf den eigenen Schriftzug haben unser Hauptsponsor MeinAuto.de und Trainingskit-Partner HRS ebenfalls klar Stellung bezogen, wofür wir sehr dankbar sind.

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