Fokussiertes Arbeiten, gute Entscheidungen und starker Zusammenhalt müssen unsere Erfolgsfaktoren werden

Schon 2021 führten Christina Rühl-Hamers und Peter Knäbel den Verein als Vorstandsduo, brachten den Club nach dem Abstieg inmitten der Corona-Pandemie wieder auf Kurs. Nun tragen sie erneut die Gesamtverantwortung. Im Interview mit schalke04.de werfen beide einen kurzen Blick zurück und einen ausführlichen auf die kommenden Monate.

Interview mit Peter Knäbel und Christina Rühl-Hamers

Christina und Peter, der Aufsichtsrat hat Euch bis auf Weiteres mit dem Auftrag ausgestattet, den Verein als Doppelspitze zu führen. Wie haben sich die vergangenen Tage für Euch angefühlt?
Christina: Es waren auch für uns emotionale Tage. Wenn man wie wir im Vorstand sehr eng zusammenarbeitet, dann ist es im ersten Moment eine große Umstellung, wenn statt drei nur noch zwei Personen da sind. Ich möchte mich an dieser Stelle bei Bernd für das gute Miteinander bedanken. Der Fußball lässt uns jedoch keine Zeit durchzuatmen, Samstag steht schon das nächste wichtige Spiel an.

Peter: Es waren eineinhalb Jahre, in denen extrem viel passiert ist – die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, der emotionale Aufstieg, eine maximal intensive Bundesliga-Saison – und das sind nur die öffentlichkeitswirksamen Beispiele. Jetzt gilt es, den Übergang gemeinsam gut zu gestalten.

Der Aufsichtsrat hat Euch bis auf Weiteres als Doppelspitze installiert. Wie war der Austausch mit Axel Hefer, was hat er stellvertretend für den Aufsichtsrat Euch mitgegeben?
Christina: Wir haben in den vergangenen Tagen intensive und vor allem sehr produktive Gespräche geführt. Peter und ich haben den Auftrag erhalten, den Club bis auf Weiteres in der Gesamtverantwortung zu führen. Diesen Auftrag nehmen wir selbstverständlich und sehr gerne erneut an, das hat vor zwei Jahren bereits gut funktioniert.

Peter und ich haben den Auftrag erhalten, den Club bis auf Weiteres in der Gesamtverantwortung zu führen. Diesen Auftrag nehmen wir selbstverständlich und sehr gerne erneut an, das hat vor zwei Jahren bereits gut funktioniert.

Christina Rühl-Hamers

Dafür habt ihr intern bereits erste Schritte genommen: eine Mitarbeiterversammlung abgehalten, Ressorts neu zugeteilt und zentrale Prozesse angepasst. Was steht als Nächstes an?
Peter: Christina hat es gesagt: Die Saison hat gerade erst begonnen, wir kommen aus einem Spiel in Hamburg, das nun wahrlich kein normales Auftaktspiel der 2. Bundesliga war – weder sportlich noch von der medialen Reichweite. Bereits am Samstag steht das nächste TV-Livespiel an, unser erstes Heimspiel in dieser Spielzeit. Die gesamte Organisation arbeitet seit Tagen mit viel Engagement und Fleiß darauf hin, um unseren Fans in der VELTINS-Arena und vor den Bildschirmen einen möglichst perfekten Samstagabend zu liefern. Das ist die kurzfristige Aufgabe, die sportlich herausfordernd sein wird.

Christina: Gleichzeitig versuchen wir, die mittelfristigen Ziele weiter fest im Blick zu halten. Gemeinsam mit den Mitarbeitenden werden wir die inhaltlichen Meilensteine für diese Saison final verabschieden, abgeleitet aus der langfristigen Strategie, die bei der Mitgliederversammlung vorgestellt wurde. Das wird dem Club in der Arbeit auf und neben dem Platz noch mehr Orientierung geben.

Peter, Hand aufs Herz: Den Start in Hamburg hattet ihr Euch sicher anders vorgestellt. Ändert das Wochenende etwas mit Blick auf unser Saisonziel?
Peter: Nein! Das sage ich ganz deutlich. Wir wollen aufsteigen, das bleibt unser Ziel. Es liegt mir auch fern, das nach einem Spieltag grundsätzlich zu hinterfragen. Am 1. Spieltag ist noch niemand auf- oder abgestiegen. Es wird darum gehen, sich über die gesamte Saison kontinuierlich zu entwickeln. Die Mannschaften, denen über die 34 Spieltage die meisten fußballerischen Fortschritte gelingen, haben große Chancen, am Ende der Spielzeit ganz oben zu stehen. Wir sind überzeugt davon, dass Thomas Reis dies mit seinem Trainer-Team gelingen kann und wird. Christina und ich werden versuchen, die übergeordneten Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Fokussiertes Arbeiten, richtige Entscheidungen und ein starker Zusammenhalt – das müssen unsere Erfolgsfaktoren werden.

Die Unterstützung und Motivation von Mitgliedern und Fans begleitet uns durch jeden Tag.

Peter Knäbel

Wie sieht Eure Agenda bis zum Jahresende aus?
Christina: Die Liste ist lang: der zweite Mitgliederkongress im November, bereits kommende Woche die erste Auflage des Jugendkongresses, die Halbjahreszahlen 2023, wichtige Schritte im Bereich Nachhaltigkeit, die konsequente Fortführung des Marken-Relaunches, die Veröffentlichung des Sportkonzeptes, der Biathlon auf Schalke und natürlich die Spiele der Profis. Soweit einige öffentlichkeitswirksame Themen. Darüber hinaus werden wir viele Prozesse im Hintergrund vorantreiben, die unsere Mitglieder und Fans nicht sofort wahrnehmen können. Die Strategie Stück für Stück umsetzen, um Schalke gut für die Zukunft aufzustellen. Das ist in der 2. Liga nochmal ein Stückchen schwieriger, wird uns aber dennoch gelingen. Wir werden unseren inhaltlichen Weg konsequent weitergehen, wissend, dass er lang und manchmal sicherlich auch steinig sein wird. Die Kraft, die wir aus dem Umfeld spüren, ist ungebrochen.

Peter: Es gibt viele Zahlen, die das auch statistisch unterstreichen. Eine möchte ich herausheben: Wir haben bereits über 31.000 Trikots verkauft – und das zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison. Die Unterstützung und Motivation von Mitgliedern und Fans begleitet uns durch jeden Tag. Jetzt wollen wir sie auf dem Platz zurückgeben.