Jakob Fimpel: Es kommt darauf an, wie viele Jungs du besser gemacht hast

Jakob, die Regionalligasaison 2023/2024 habt ihr auf dem fünften Platz beendet. Wie ordnest du diese Leistung, diese Saison ein?  

Es ist schon sehr positiv, wenn man die tabellarische Situation sieht. Es ist eine überragende Saison. Aber ich glaube, es ist weit mehr als nur die Tabelle. Es hört sich langweilig an, aber es ist wirklich so, dass die absolute Platzierung am Ende nicht das alles Entscheidende ist, sondern dass es einfach darauf ankommt, wie viele Jungs hast du besser gemacht, wie vielen Jungs hast du die Chance gegeben oben zu trainieren und zu spielen? Wenn die Jungs sich gut entwickeln, dann haben sie die Chance bei den Profis zu trainieren und zu spielen. Gleichzeitig spielen wir diese gute Runde – beides haben wir in dieser Saison geschafft. 

Emmanuel Gyamfi ist einer dieser Jungs, die du angesprochen hast, der jetzt einen Lizenzspielervertrag unterschrieben hat. Daneben gab es mit Steven van der Sloot, Joey Müller, Jimmy Kaparos, Niklas Castelle, weitere Spieler, die in der zweiten Liga zum Einsatz kamen. Was haben diese Jungs besonders gut gemacht, dass sie am Ende genau das geschafft haben?  

Ich glaube, Emmanuel Gyamfi ist ein sehr gutes Beispiel. Am Ende geht es bei uns in der U23 im besten Fall nur noch um letzte Details. Irgendwas hat den Jungs gefehlt, dass sie noch nicht den direkten Schritt zum Profibereich geschafft haben: Das ist unsere Aufgabe genau das herauszukitzeln. Emma war vollkommen bewusst, was in dieser Saison auf ihn zukommt und was er erreichen will. Das hat er von Tag eins an in jedem Training und in jedem Spiel gezeigt: diese Power, diese Energie, seine läuferische Qualität, sein linker Fuß. Inzwischen ist es für mich so, dass er sein Spiel für etwas ganz Klares steht. Ich glaube, dass er diesen letzten Schritt bei uns einfach noch gebraucht hat. Jetzt hat es für ihn geklappt. Ich freue mich sehr für ihn, dass er bei uns unterschrieben hat und er langfristig hier ist. 

Ben Manga als Direktor und Raffael Tonello als Sportlicher Leiter Knappenschmiede und Top-Talente-Scout legen den Fokus besonders auf die Zahl der Spieler, die den Sprung zu den Profis schaffen. Wie könnt ihr beim Erreichen dieses Ziels als Trainerteam bestmöglich helfen?  

Indem wir so weitermachen wie bisher. Die Situation für uns als Trainerteam war vorher auch nicht anders. Unter Mathias Schober, oder auch die Jahre davor, war die U23 bislang eher unabhängig von Personen, die die Entscheidungen treffen. Die U23 ist einzig und allein dafür da, dass du diesen letzten Schritt für die Jungs gehst und dass du sehr gut darin bist, individuell zu arbeiten und die Kernpunkte der Stärken mit den Jungs herausarbeitest. Sie müssen wissen, für was sie stehen. Und wenn du das schaffst durch das Training, durch die Spiele, durch das Vertrauen, was du ihnen gibst, dann haben die Spieler eine Chance durchzukommen – und das ist unsere Aufgabe, die sich nicht groß verändert hat.  

Ihr seid jetzt in der Sommerpause. Kannst du uns schon einen kleinen Ausblick auf eure Vorbereitung und die kommenden Wochen geben?  

Es ist natürlich erstmal gut ein bisschen durchzuatmen, mal wegzufahren. Insgesamt haben die Jungs, die bleiben, vier Wochen frei. Natürlich haben sie ihre Pläne, aber es ist gut einfach mal ein bisschen Abstand zu gewinnen. Wir starten am 17. Juni wie gehabt mit unserer Leistungsdiagnostik und einen Tag später stehen wir wieder auf dem Platz. Zudem fahren wir in ein schönes Trainingslager nach Oberstdorf, das wir aus der Wintervorbereitung bereits kennen. Bislang haben wir mehrere Testspiele vereinbart gegen aus meiner Sicht sehr interessante Gegner – darunter andere U23-Teams aber auch Mannschaften, die an der dritten Liga kratzen. Ich freue mich jetzt schon auf die Vorbereitung.