S04 trauert um Dieter Burdenski

„Budde“, wie ihn seine Mitspieler nannten, hatte das Geschehen bei seinem Jugendverein stets interessiert verfolgt, auch wenn er nahezu seine komplette Laufbahn bei einem anderen Club verbracht hatte. Denn weil das damalige Torwarttalent in den frühen 1970er-Jahren nicht an Norbert Nigbur vorbeikam, zog es den Schlussmann zunächst für eine Spielzeit zu Arminia Bielefeld und danach zu Werder Bremen. Bei den Grün-Weißen wurde Dieter Burdenski zur Legende. Er ist mit 444 Bundesligaspielen Rekordspieler der Bremer und SVW-Ehrenspielführer.

Sein Debüt im Oberhaus hatte er aber im S04-Trikot gefeiert – und das ausgerechnet gegen Werder Bremen. Am 5. Dezember 1970 hielt der Keeper bei einem torlosen Unentschieden seinen Kasten sauber. Drei Wochen später schrieb Burdenski Geschichte, als er beim ersten offiziellen Elfmeterschießen in Deutschland – im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg – zwei Schüsse vom Punkt parierte.

Über das Spiel, das am Tag vor Heiligabend stattfand, sagte er später: „Der Boden war gefroren, Schnee lag auf dem Rasen, ich hielt zwei Elfmeter – aber das Wichtigste war, dass wir gewonnen haben! Ich war ein junger Torwart und musste versuchen, mich positiv darzustellen, um meine Karriere zu starten. Dieses Spiel war dafür natürlich sehr förderlich.“

Besonders stolz dürfte damals sein kurz nach der Jahrtausendwende verstorbener Vater Herbert gewesen sein. Der gebürtige Gelsenkirchener, Jahrgang 1922, war Teil des berühmten Schalker Kreisels und gewann mit den Knappen zweimal die Deutsche Meisterschaft (1940 und 1942).

Auch nach seiner aktiven Karriere bestimmte der Fußball Dieter Burdenskis Leben. Er war mehrere Jahre Torwart-Trainer in Bremen und gründete eine eigene Agentur, die sich auf Fußballreisen, Turniere und Events konzentrierte. Mit dieser organisierte er in der Vergangenheit auch Trainingslager für die Lizenzmannschaft der Königsblauen.

Der FC Schalke 04 wird Dieter Burdenski stets ein ehrendes Andenken bewahren.