FC Schalke 04 trauert um Willi Koslowski

Königsblau muss Abschied von einem seiner Größten nehmen: Im Alter von 87 Jahren verstarb der einstige WM-Teilnehmer und Nationalspieler am Morgen des 11. Juli. Im Jahr 1958 gewann der „Schwatte“, wie sie ihn wegen seiner schwarzen Haare nannten, mit seinem FC Schalke 04 die bisher letzte Meisterschaft des Clubs. Dem Verein hielt er bis zum Ende seines Lebens die Treue.

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Als Koslowskis Cousin Heinz Fidorra den jungen Willi einst zur SSV Buer 07 an die Glückauf-Kampfbahn mitnahm, fragte dieser höflich an, ob er mittrainieren dürfe. Der damalige Jugendtrainer Fritz Thelen hatte keine Einwände gegen einen weiteren Mitspieler, der sich später als echter Glücksgriff herausstellte. 1953 erfolgte dann der Wechsel des „Schwatten“ von Buer 07 zum Schalker Markt.

In dieser Zeit konnte sich Koslowski bereits als Jugend-Nationalspieler einen Namen machen und schaffte schließlich mit 18 Jahren den Sprung in die erste Mannschaft der Königsblauen, wo sich der trickreiche Angreifer den Platz als Rechtsaußen erkämpfen konnte. 511 Spiele bestritt er im königsblauen Dress. Irgendwann hörte er auf, seine vielen Tore zu zählen und vertrieb sie aus seinen Erinnerungen. Dafür sind die Europapokal-Auftritte in der Saison 1958/1959 und die WM-Teilnahme 1962 in Chile immer noch gegenwärtig – denn besonders mit letzterer hatte die Schalker Legende nicht gerechnet. Bei einem Vorbereitungsspiel der Nationalmannschaft erweckte er mit seinen zwei Treffern schließlich das Interesse von Bundestrainer Sepp Herberger, der ihn letztendlich mit nach Südamerika nahm.

Seine Vereinskarriere war hingegen noch lange nicht vorüber: Bis 1965 lief er für die Knappen auf. Es folgte anschließend ein Wechsel zu Rot-Weiss Essen. Erst neun Jahre später hängte er seine Fußballschuhe bei Concordia Bochum endgültig an den sprichwörtlichen Nagel. Dem Fußball fern bleiben konnte er jedoch nicht lange. 1981 kehrte er in seine Heimat zurück, wo er zunächst als Nachfolger von Manfred Kreuz die Amateur-Mannschaft übernahm und später den Posten abseits des Platzes in der Schalker Poststelle bekleidete. Auf seinem Dienstwagen stand für alle gut sichtbar “Post vom Meister”. Doch versorgte Willi Koslowski seine Kolleginnen und Kollegen nicht nur mit der Post, häufiger brachte er ihnen auch immer mal Brötchen mit auf die Arbeit. Im Jahr 2014 würdigten die Mitglieder des FC Schalke 04 seine außerordentlichen Verdienste um den Verein und wählten Koslowski in die Ehrenkabine.

Der FC Schalke 04 wird Willi Koslowski stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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