Hertha BSC: Unter neuer Führung zur Form finden

Hertha BSC hat nach der jüngsten 0:4-Pleite bei der SV Elversberg den Abstiegskampf ausgerufen. Kein Wunder, den Hauptstadtclub trennen nach sechs sieglosen Partien in Serie nur noch vier Punkte vom roten Strich. Auch der neue Chef-Trainer Stefan Leitl konnte den negativen Trend der Alten Dame vorerst nicht aufhalten.

Hertha-Trainer Stefan Leitl

„Für uns geht es jetzt darum, Punkte zu holen“, stellte Leitl unmittelbar nach dem 0:4 in Elversberg schonungslos fest. „Wir müssen in dieser Liga bleiben.“ Sein Kapitän Fabian Reese blickte ebenfalls Richtung Tabellenkeller. „Wer es vorher nicht verstanden hat“, adressierte er an die eigene Mannschaft, „versteht es spätestens jetzt.“ Der frühere Schalker sprach von „Wochen der Wahrheit“, die nun auf den Tabellenvierzehnten zukommen würden. Die Stimmung bei allen Beteiligten im Hertha-Kosmos erreichte einen neuen Tiefpunkt.

Einen Tag nach dem Dämpfer im Saarland klang Leitl, der noch bis Dezember 2024 bei Ligakonkurrent Hannover 96 angestellt war, in einer Medienrunde allerdings schon wieder weitaus optimistischer: „Wir wollen die Klasse halten, und wir werden die Klasse halten.“ Auch wenn die Aufgabe herausfordernd sein könnte, sei es eine, „auf die wir uns im Trainerteam freuen. Wir sind maximal motiviert und absolut überzeugt davon – und das möchten wir den Jungs vermitteln.“

Wir wollen die Klasse halten, und wir werden die Klasse halten.

Stefan Leitl

Vermitteln muss Leitl der Alten Dame für das neue Saisonziel das Toreschießen – in den vergangenen fünf Begegnungen haben es die Berliner nämlich förmlich verlernt: Nur beim letzten Auftritt von Vorgänger Cristian Fiél an der Seitenlinie, dem 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf, gelang ihnen ein Treffer. Beim torlosen Debüt von Stefan Leitl zu Hause vor zwei Wochen gegen den 1. FC Nürnberg hielt immerhin die Defensive im Jahr 2025 erstmalig die Null, ließ sich dafür aber gegen den Vorjahresaufsteiger aus Elversberg gleich viermal innerhalb einer Halbzeit düpieren.

Um den Bock umzustoßen, muss Leitl beim Hauptstadtclub nicht nur frische Impulse im Angriff und eine konstante defensive Stabilität entwickeln, sondern auch eine neue Heimstärke. Keine andere Mannschaft der 2. Bundesliga hat im eigenen Rund schließlich so wenig Zähler wie Hertha im heimischen Olympiastadion geholt. Die letzten drei Punkte datieren vom 18. Oktober 2024 , als die Alte Dame am 9. Spieltag 3:1 gegen Eintracht Braunschweig gewann. Insgesamt sind es erst acht.

Drei Berliner Leistungs- und zwei Hoffnungsträger

Unter den Torschützen beim letzten Heimsieg waren zwei der drei gefährlichsten Berliner Akteure. Beide gehören zu den Kreativköpfen des Clubs: Zum einen Michael Cuisance, der bei sechs Treffern und fünf Vorlagen steht, unter Leitl bisher aber nur von der Bank kam. Zum anderen der erst 19-jährige Ibrahim Maza, der jeweils fünf Tore und Assists lieferte. Der Dritte im Bunde, der ebenfalls schon zehn Scorerpunkte gesammelt hat, ist Stürmer Derry Scherhant.

Unterstützt wird das offensive Trio im Saisonendspurt von dem Berliner Hoffnungsträger schlechthin – Fabian Reese. Der Flügelflitzer hat sich in der Winterpause vollständig von seiner Sprunggelenksverletzung erholt, die ihn förmlich die gesamte Hinrunde zum Zuschauen gezwungen hat. Ebenfalls positiv stimmen dürfte die Entwicklung des früheren italienischen Meisters Diego Demme, der in der laufenden Saison unter anderem wegen zweier Gehirnerschütterungen noch nie richtig in Tritt kam. Der 33-Jährige sammelte gegen Elversberg 45 Minuten lang Spielzeit und soll die Geschicke in der Mittelfeldzentrale künftig ordnen.

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