Karel Geraerts: Die Gelb-Rote Karte war ein „Gamechanger“

Nach dem Schlusspfiff am Samstag (10.8.) im Max-Morlock-Stadion wurde nicht nur über die vier Tore gesprochen. Großes Thema war ebenfalls der unberechtigte Platzverweis gegen Ron Schallenberg. Auf der Pressekonferenz sprachen Karel Geraerts und FCN-Coach Miroslav Klose über die Aktion, aber auch über die Dinge, die ihre Mannschaften gut und nicht gut gemacht haben. In der Mixed Zone ordnete Ron Schallenberg selbst die Situation ein, die zur Unterzahl der Knappen geführt hatte. schalke04.de hat die Aussagen des Trios notiert.

Karel Geraerts

Karel Geraerts:

Herzlichen Glückwunsch an Miroslav Klose und seine Mannschaft zum ersten Saisonsieg. Es fühlt sich nicht gut an, dieses Spiel verloren zu haben. In der ersten Halbzeit habe ich sehr viel Gutes von meiner Mannschaft gesehen. Wir haben zum einen die fußballerisch starke Nürnberger Mannschaft nicht ins Spiel kommen lassen, vor allem aber ist es uns gelungen, den Gegner unter Druck zu setzen und mit dem Ball viele gute Situationen zu kreieren. Wenn ich etwas am Auftritt meines Teams in den ersten 45 Minuten kritisieren müsste, dann wäre es, dass wir nur ein Tor geschossen haben. Denn wir hatten zwei, drei richtig gute Chancen.

Die Gelb-Rote Karte gegen Ron Schallenberg war ein „Gamechanger“. In den ersten 15 Minuten nach dem Seitenwechsel haben wir es in Unterzahl nicht gut gemacht. Wir waren nicht aggressiv genug, haben nicht gut verteidigt. Da müssen wir auch ehrlich zu uns selbst sein. Die Nürnberger haben diese Momente sehr gut für sich ausgenutzt. Die Entscheidung, die zum Platzverweis geführt hat, war eine falsche. Ich denke, es ist klar zu sehen, dass der Nürnberger Spieler Ron Schallenberg am Fuß trifft und nicht andersherum. Im Zehn-gegen-zehn waren wir nach Nürnbergs Platzverweis Mitte der zweiten Halbzeit dann wieder dominanter, aber es hat nicht mehr gereicht.

Miroslav Klose:

Ich freue mich vor allem für die Fans, dass wir gewonnen und auch endlich mal Schalke geschlagen haben. Gerade in der ersten Halbzeit habe ich aber viele Dinge bei meiner Mannschaft gesehen, die mir nicht gefallen haben. Wir waren nicht mutig genug, haben keine drei Pässe am Stück sauber gespielt und zu selten unsere Positionierung gefunden. So haben wir es dem Gegner viel zu einfach gemacht. Deshalb ist meine Ansprache in der Pause etwas lauter geworden. Das hat zum Glück gefruchtet.

Die Gelb-Rote Karte gegen Ron Schallenberg hat ebenfalls dazu beigetragen, dass wir zurückgefunden haben ins Spiel. Es ist oft so im Fußball, dass eine Situation reicht, um das Spiel zum Kippen zu bringen. Wenn du in Unterzahl gleich einen Gegentreffer kassierst, dann macht das natürlich etwas mit den Köpfen. So einen Hallo-Wach-Effekt wollten wir erzeugen. Wir hatten dann viele Positionswechsel, so können wir den Gegner bewegen und kreieren automatisch Chancen.

Ron Schallenberg:

Die erste Gelbe Karte kann gemäß der Regelauslegung gegeben werden. Es tut mir leid für die Mannschaft und die Fans, dass ich sie bekommen habe. Der Platzverweis gegen mich war allerdings eine klare Fehlentscheidung. Caspar Jander spielt den Ball weg, ich ziehe noch zurück, mein Gegenspieler trifft dabei noch meinen Knöchel. In solchen Situationen wird sehr häufig auf Foul des Gegners entschieden – aber auf gar keinen Fall war es ein Foul von mir. Das war nie und nimmer eine Gelbe Karte. Diese Aktion hat das Spiel maßgeblich verändert. Wir hatten die erste Halbzeit komplett im Griff. Und ich bin davon überzeugt, dass wir die Partie im Elf-gegen-elf auf jeden Fall für uns entschieden hätten. Es wäre gut gewesen, wenn der Video-Assistent hier hätte eingreifen dürfen. Zumindest in Situationen, bei denen eine Gelbe Karte zu einem Platzverweis führt, fände ich einen Eingriff sinnvoll. Denn diese Verwarnung hat einfach eine zu große Bedeutung.

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