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Karlsruher SC: Trotz Achsbruch voll auf Kurs
Starker Auftakt: Der Karlsruher SC hat mit zehn Punkten aus den ersten vier Partien einen erfolgreichen Start hingelegt – und ist saisonübergreifend momentan das beste Zweitliga-Team im Jahr 2024.
Den Trend wusste das Team um Chef-Trainer Christian Eichner über die Sommerpause gut zu konservieren. In der abgelaufenen Rückrunde stellte der KSC die zweitbeste Mannschaft der Liga hinter Aufsteiger St. Pauli – 34 Punkte sammelten die Badener und erreichten damit einen astreinen Schnitt von 2,0 Zählern pro Partie. Nun scheint sich die positive Entwicklung fortzusetzen, drei der vier bisherigen Ligaspiele gewann der KSC, einzig mit dem punktgleichen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf teilte er sich die Punkte. Macht übergreifend 44 Zähler in 21 Spielen, dazu kommt auch die beste Offensive im laufenden Kalenderjahr mit 46 Treffern aus: Karlsruhe.
Großer Umbruch im Kader
Dabei hegte das Umfeld im Sommer große Zweifel daran, dass der Aufwärtstrend einfach so fortgeführt werden könnte. Immerhin beendeten Daniel Brosinski, Jerome Gondorf und Lars Stindl ihre Karrieren, Stammtorhüter Patrick Drewes wechselte zum VfL Bochum in die Bundesliga. Und auch der von Eintracht Frankfurt ausgeliehene Torjäger Igor Matanovic – mit 14 Treffern und sieben Vorlagen ein gewichtiger Faktor im Vorjahr – und Stammspieler Paul Nebel (war vom 1. FSV Mainz 05 ausgeliehen) verließen den KSC. „Wir verlieren wieder eine ganze Achse im Zentrum, da ist extrem viel verloren gegangen“, erklärte Eichner beim Trainingsauftakt.
Bei der Besetzung der offenen Kaderstellen richteten die Karlsruher nahezu gänzlich darauf aus, junge Spieler mit Potenzial zu verpflichten. Abgesehen von Ersatzkeeper Robin Himmelmann, Mittelfeldspieler Robin Heußer und dem vom VfB Stuttgart ausgeliehenen Stürmer Luca Pfeiffer ist kein Neuzugang älter als 22. „Wir konzentrieren uns einfach darauf, eine gute Saison zu spielen“, sagte das 20 Jahre alte Torwart-Talent Max Weiß, das Drewes als Nummer eins im KSC-Kasten beerbte.
Das eine oder andere Spiel hätte auch in die andere Richtung kippen können.
Doch allen Skeptikern und Zweifeln zum Trotz legten die Badener den besten Saisonstart seit 18 Jahren hin. „Das eine oder andere Spiel hätte auch in die andere Richtung kippen können“, relativierte Sportchef Sebastian Freis nach dem gelungenen Aufgalopp und hatte dabei sicherlich das 3:2 daheim gegen die SV Elversberg und das 2:1 bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig im Kopf, als die Siegtreffer erst relativ spät fielen. „Die Art und Weise, mit der wir auftreten, mit Geschlossenheit, Mentalität und Intensität, hilft uns natürlich aber, diese Spiele auf unsere Seite zu ziehen“, erklärte der 39-Jährige.
Der Wildpark als Festung
Ein weiterer wesentlicher Faktor für das bislang erfolgreiche Gesamtjahr: die beeindruckende Heimstärke. Grundsätzlich stehen Karlsruher Auftritte im BBBank Wildpark seit einigen Monaten für Torspektakel: die beiden Duelle der laufenden Spielzeit gegen den 1. FC Nürnberg und die SV Elversberg endeten jeweils 3:2. In der Vorsaison verlor die Eichner-Elf nur drei Heimpartien und lieferte mit Siegen über Hertha BSC (3:2), den FC. St. Pauli (2:1), den 1. FC Magdeburg (7:0), die SpVgg Greuther Fürth (4:0) und ebenfalls Elversberg (3:2) und Nürnberg (4:1) echte Highlights ab, die den Wildpark zu einer Festung werden ließen.
Mit Blick auf das anstehende Programm in der Liga bleibt Freis aber demütig. Dem Heimspiel gegen Königsblau folgen die Auswärtsfahrten nach Magdeburg und zum 1. FC Köln. „Nach diesen drei Spielen können wir besser einschätzen, in welche Richtung es geht“, so der Sportchef. „Die Tendenz stimmt auf jeden Fall aktuell.“