1. FC Nürnberg: Umbruch mit einem Weltmeister

Mit großer Euphorie und einer Vielzahl an neuen Gesichtern ist der 1. FC Nürnberg in die neue Saison gestartet. Und nach 40 Minuten sah im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC alles nach dem perfekten Auftakt aus. Eiskalte Cluberer nutzten ihre Möglichkeiten und lagen im Wildpark schnell mit 2:0 in Führung - am Ende jedoch musste der FCN ohne Punkte im Gepäck zurück nach Franken reisen.

Miroslav Klose

Spielverderber war Budu Zivzivadze, der die Partie nahezu im Alleingang drehte. Der georgische EM-Teilnehmer hatte zunächst kurz vor dem Seitenwechsel den Anschlusstreffer erzielt, ehe der Stürmer nach der Pause noch zweimal nachlegte und seine Karlsruher damit zu einem 3:2-Sieg führte.

Erste Station als Chef-Trainer im deutschen Profifußball

„Wir haben nach 35 Minuten das Fußballspielen eingestellt. Das war das Problem. Wir waren nicht mehr mutig genug, die Abstände waren einfach zu weit“, erklärt Miroslav Klose. Der DFB-Rekordtorschütze ist seit wenigen Wochen neuer Coach am Valznerweiher. Für den 46-Jährigen ist es die erste Station als Chef-Trainer im deutschen Profifußball. Der Weltmeister von 2014 hatte seine Trainerkarriere 2016 als Teil des Assistentenstabs von Joachim Löw in der deutschen Nationalmannschaft begonnen, coachte ab 2018 die U17 von Bayern München und fungierte beim Rekordmeister anschließend als Co-Trainer im Team von Hansi Flick. Zuletzt war der Fußballlehrer beim österreichischen Erstligisten SCR Altach tätig.

Tradition, Leidenschaft, ehrliche Arbeit, tolle Fans – das alles sind Dinge, die ich am Fußball liebe und die ich mit dem 1. FC Nürnberg verbinde.

Miroslav Klose

„Tradition, Leidenschaft, ehrliche Arbeit, tolle Fans – das alles sind Dinge, die ich am Fußball liebe und die ich mit dem 1. FC Nürnberg verbinde. Deshalb hat mich die Möglichkeit, hier Trainer zu werden, sofort gepackt“, erklärt Klose, weshalb er dem Lockruf der Franken gefolgt ist. Der Mann, der ihn zum FCN gelotst hat, ist ebenfalls neu – für den Coach aber kein Unbekannter. Joti Chatzialexiou, der Dieter Hecking als Sportvorstand abgelöst hat, war zuletzt Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes und verantwortete dabei die Bereiche Nationalmannschaft, Scouting und Analyse sowie Talentförderung inklusive der Nachwuchsleistungszentren.

Klose und Chatzialexiou möchten nach einer schwachen Rückrunde, in der die Nürnberger nach einem ordentlichen ersten Saisonteil am Ende noch zitternd den Blick Richtung Tabellenkeller richten mussten, zuallererst einmal dafür sorgen, dass die Cluberer eine sorgenfreie Saison spielen. Auch wenn Teile des Umfelds nach einer starken Vorbereitung schon wieder von weitaus mehr träumen. Satte 25 Tore erzielte der FCN in fünf Testspielen (darunter ein 3:0-Erfolg gegen den italienischen Spitzenverein Juventus Turin), blieb dabei ungeschlagen und kassierte auch nur vier Gegentreffer.

Toptorjäger abgegeben, neuen Abwehrchef verpflichtet

Dies ist umso beachtlicher, da am Valznerweiher nicht nur neben, sondern auch auf dem Platz ein großer Umbruch stattgefunden hat. Mehr als ein Dutzend Spieler haben den Club verlassen. Vor allem ein Abgang schmerzt sportlich: Can Uzun, mit 16 Treffern in der Vorsaison auffälligster Kicker im Dress der Franken, war nicht zu halten. Die 18 Jahre alte Offensivkraft wurde von zahlreichen Erstligisten aus dem In- und Ausland umworben, am Ende entschied sich der Youngster für Eintracht Frankfurt. Als Trostpflaster konnten sich die FCN-Verantwortlichen allerdings über einen stattlichen Transfererlös freuen, der laut Medienberichten im zweistelligen Millionenbereich liegen soll.

Auch auf der Zugangsseite hat sich einiges getan. Das bekannteste neue Gesicht ist Robin Knoche, der von Klose direkt zum Kapitän ernannt worden ist. Der neue Abwehrchef der Nürnberger, der im Mai 2023 mit Union Berlin in die Königsklasse eingezogen ist und dort in der vergangenen Saison noch gegen den späteren Champions-League-Sieger Real Madrid antrat, stand in Karlsruhe ebenso in der Startelf wie Danilo Soares (VfL Bochum), Florian Pick (1. FC Heidenheim) und Caspar Jander (MSV Duisburg). Im Laufe der Partie kamen auch noch Ondrej Karafiat (Mlada Boleslav), Stefanos Tzimas (PAOK Saloniki) und Janni Serra (Aarhus GF) zu ihrer Pflichtspiel-Premiere im Club-Trikot.

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