Niederlage nach Verlängerung: S04 scheidet aus dem DFB-Pokal aus

120 Minuten plus Nachspielzeit wurden am Dienstag (31.10.) benötigt, um im Duell zwischen dem FC Schalke 04 und dem FC St. Pauli einen Sieger im Millerntor-Stadion zu finden. Am Ende behielten die Gastgeber mit 2:1 die Oberhand und lösten damit das Ticket für das Achtelfinale im DFB-Pokal.

Drei Wechsel in der Anfangsformation

Karel Geraerts nahm drei personelle Veränderungen in seiner Startelf vor. Lino Tempelmann, gegen Hannover 96 einer der Torschützen, durfte in Hamburg aufgrund einer Sperre (er hatte in der ersten Runde des Wettbewerbs in Braunschweig die Gelb-Rote Karte gesehen) nicht auflaufen. Für ihn rückte Danny Latza ins Team. In der defensiven Dreierkette – Königsblau startete erneut in einer 3-5-2-Formation – begann Ibrahima Cissé. Tomas Kalas nahm dafür auf der Bank Platz.

Der dritte Wechsel betraf die Offensive. Simon Terodde startete anstelle von Dominick Drexler, der ebenso wie Assan Ouédraogo nicht zum Aufgebot zählte (bei beiden handelte es sich um eine Vorsichtsmaßnahme). Der Schalker Kapitän bildete gemeinsam mit Bryan Lasme die Doppelspitze. Kenan Karaman rückte dafür eine Position zurück.

Kaminski köpft ein, Fährmann pariert stark

Die Platzherren ließen die Kugel immer wieder durch die eigenen Reihen laufen, schafften es trotz der deutlichen Vorteile im Ballbesitz aber lange nicht, sich vor das Gehäuse der Königsblauen zu kombinieren. Schalkes Defensive stand gut gestaffelt und unterband die Angriffsversuche der Kiezkicker bereits früh.

Von den Knappen war hingegen zunächst kaum etwas zu sehen. In der 16. Minute schlug der S04 dann aber in Person von Marcin Kaminski eiskalt zu. Der aufgerückte Innenverteidiger traf nach einem gefühlvoll getretenen Freistoß von Tobias Mohr aus dem rechten Halbfeld per Kopf ins rechte Eck zum 1:0. Keine zwei Zeigerumdrehungen später wurde es erneut gefährlich vor dem Tor der Gastgeber. Bryan Lasme hatte das Spielgerät nach einem schnellen Antritt von links ins Zentrum gelegt, dort konnte Eric Smith in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Kenan Karaman am ersten Pfosten zur Ecke klären.

Der FC St. Pauli gab erst nach 28 Minuten seinen ersten Torschuss ab. Elias Saad verfehlte nach einem Hartel-Zuspiel allerdings das Ziel. Sein Versuch aus zehn Metern halblinker Position im Sechzehner flog links vorbei. Ralf Fährmann musste nicht eingreifen. Neun Zeigerumdrehungen danach packte Schalkes Keeper dann sicher zu. Wieder war es Elias Saad gewesen, der aus halblinker Position, dieses Mal etwas weiter hinten als in der Aktion zuvor, zum Abschluss gekommen war.

Kurz vor dem Seitenwechsel hatten die Kiezkicker dann ihre beste Chance im ersten Durchgang. Nach einer Flanke von Marcel Hartel scheiterte Simon Zoller aus kurzer Distanz mit seinem Kopfball aber am glänzend reagierenden Ralf Fährmann (41.). Im direkten Gegenzug holte Bryan Lasme auf der anderen Seite einen Freistoß heraus. Diesen schoss Tobias Mohr aus 20 Metern direkt auf das Tor. St. Paulis Keeper Sascha Burchert war aber auf dem Posten und wehrte den Versuch des Linksfußes ab.

Hartel verwandelt einen Handelfmeter

Die erste Chance nach dem Seitenwechsel gehörte dem Zweitliga-Tabellenführer. Der zur Pause eingewechselte Connor Metcalfe kam in der 48. Minute nach einem gewonnenen Kopfballduell von Simon Zoller an der Strafraumgrenze zum Abschluss. Ralf Fährmann riss aber gerade noch rechtzeitig die Fäuste hoch und lenkte den platzierten Schuss des Australiers über die Latte. Vier Zeigerumdrehungen später war Sebastian Polter auf der anderen Seite in einer guten Position. Sein Schussversuch nach einer Mohr-Hereingabe wurde aber in letzter Sekunde von Eric Smith zehn Meter vor dem Kasten noch geblockt.

In der 57. Minute traf der FC St. Pauli zum Ausgleich. Marcel Hartel verwandelte einen Strafstoß. Der Mittelfeldmann schickte Ralf Fährmann in die falsche Ecke. Zuvor hatte Derry John Murkin den Ball bei einem Irvine-Schuss im Sechzehner aus kurzer Distanz an den Arm bekommen. Schiedsrichter Bastian Dankert hatte keine Sekunde gezögert und sofort auf den Punkt gezeigt.

Nach dem 1:1 drückten die Hamburger weiter aufs Tempo. Gleich mehrfach fuhren die Kiezkicker gute Angriffe und zwangen die Schalker Defensive zu einigen entschlossenen Rettungsaktionen. Nachdem gleich mehrere Ecken ungefährlich geblieben waren, prüfte Johannes Eggestein in der 73. Minute Ralf Fährmann mit einem Schuss aus der Drehung vom rechten Fünfereck. Schalkes Keeper war dabei auf dem Posten und wehrte den Versuch des Stürmers ab. Königsblau verbuchte lange Zeit hingegen keine Offensivaktion.

Niklas Tauer, wenigen Minuten zuvor für Danny Latza eingewechselt, versuchte es nach 82 Zeigerumdrehungen mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Dieser flog aber am Ziel vorbei. Auf der anderen Seite setzte Marcel Hartel nach einer Amenyido-Flanke einen Seitfallzieher im Sechzehner an. Dabei traf er den Ball aber nicht richtig, am Ende nahm Ralf Fährmann das Leder sicher auf (87.). Keine 120 Sekunden später kam der Vorlagengeber dann selbst zum Abschluss. Sein Flugkopfball nach einer Saad-Hereingabe von links landete neben der linken Torstange. Am Ende stand nach 90+4 Minuten weiterhin ein 1:1 auf der Anzeigetafel. Somit musste die Partie in die Verlängerung.

Eggestein sorgt für die Entscheidung

Nach Wiederanpfiff passierte zunächst nicht viel in der Nähe der beiden Tore. Bis zur 102. Minute: Da brachte Johannes Eggestein den FC St. Pauli mit 2:1 in Führung. Der Stürmer verwertete eine Freistoß-Hereingabe von Marcel Hartel per Kopf. Ralf Fährmann streckte sich noch, letztlich schlug der Abschluss aus sieben Metern halbrechter Position jedoch im langen Eck ein.

In der zweiten Hälfte der umkämpften Verlängerung kamen die Gastgeber zu weiteren Möglichkeiten. Etienne Amenyido prüfte Schalkes Keeper mit einem Kopfball (107.), zwei Minuten später platzierte Marcel Hartel einen Schlenzer aus rund 20 Metern knapp rechts am Ziel vorbei. Dabei wäre Ralf Fährmann aber auch wohl zur Stelle gewesen. Königsblau schaffte es hingegen nicht mehr, St. Paulis Torhüter Sascha Burchert noch einmal zu prüfen. In der Nachspielzeit hatte Sebastian Polter noch einmal eine Möglichkeit. Sein Kopfballversuch aus kurzer Distanz landete aber neben der linken Torstange.

Zu Gast bei Freunden

Die Englische Woche endet für den FC Schalke 04 mit einem weiteren Auswärtsspiel. Am Samstag (4.11.) ist die Mannschaft von Chef-Trainer Karel Geraerts beim 1. FC Nürnberg gefordert. Das Duell mit dem befreundeten Club wird um 13 Uhr im Max-Morlock-Stadion angepfiffen.

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