Timo Becker: Es gibt kaum etwas Größeres

Die Vorfreude steigt: Am Freitagabend (1.8.) eröffnet Königsblau die neue Spielzeit mit dem Heimspiel gegen Hertha BSC. Im Interview mit schalke04.de blickt Timo Becker auf die abgeschlossene Vorbereitung und die Aufgabe zum Saisonstart.

Timo Becker ballt auf dem Spielfeld die Faust vor Freude.

Timo, am Freitag fällt der Startschuss in die neue Spielzeit. Wie blickst Du auf die nun abgeschlossene Saisonvorbereitung?
Es waren sehr intensive Wochen, in denen wir unzählige Meter abgespult haben. Der Spielstil ist neu, aber der Weg, auf dem wir uns jetzt befinden, ist der richtige. Alle haben in der Vorbereitung alles investiert, jeder ist an seine Grenzen gegangen. Viele Dinge müssen über Wochen reifen, aber ich denke, wir sind auf einem guten Stand.

Dein persönliches Highlight?
Für mich ist jeder Tag auf Schalke ein Highlight. (schmunzelt) Aber Momente wie die Blau-Weiße Nacht im Trainingslager sind schon sehr besonders. Unfassbar, wie viele Fans dort auf uns gewartet haben, genauso die Masse an Zuschauern bei den Testspielen. Und dann zum Abschluss hier noch eine Partie vor mehr als 45.000 Fans gegen Sevilla, das war ein absoluter Höhepunkt.

Welchen Eindruck hast Du vom Team und dem neuen Coach?
In der Mannschaft herrscht ein guter Zusammenhalt, wir verstehen uns sehr gut. Auch in den Ketten auf dem Feld ist spürbar Vertrauen in die Mitspieler entstanden. Die Trainer verlangen jeden Tag sehr viel von uns – und man spürt, dass Miron sich als Coach auch täglich verbessern will und mit 110 Prozent und dem nötigen Spaß reingeht. Das reißt die Mannschaft mit!

Wer da nicht brennt, dem ist nicht zu helfen.

Timo Becker

In der Abwehrkette agierst Du gemeinsam mit Nikola Katic, mit dem Du Dich auch privat gut verstehst. Ist das ein Vorteil für die Abstimmung auf dem Platz?
Definitiv. Man hat in den vergangenen Jahren immer wieder gesehen, dass Erfolg nur über eine gute Defensive entsteht. Wenn wir wieder bessere Zeiten auf Schalke erleben wollen, ist eine stabile Abwehr mit guter Abstimmung der wohl wichtigste Bestandteil. Nikola und ich harmonieren sehr gut im Zusammenspiel, wir können uns absolut aufeinander verlassen, das ist sehr viel wert.

Du kennst Gelsenkirchen wie kein Zweiter in der Mannschaft. Musstest Du Deinen Teamkollegen schon viele Tipps geben?
Nikola hat schon häufiger gefragt, wo er Essen gehen, Möbel kaufen oder shoppen kann. (lacht) Die meisten anderen sind aber schon etwas länger hier, außerdem suchen die ganz jungen Spieler vermutlich andere Spots als jemand wie ich, der gerne einfach gemütlich irgendwo einen Kaffee trinken geht. Aber das gleicht sich im Team gut aus.

Was erwartest Du, wenn am Freitagabend der Anpfiff in die neue Saison ertönt?
Ich freue mich riesig auf dieses Spiel! Es ist geil die Liga zu starten, während ganz Deutschland auf diese Partie schaut. Dazu treffen zwei große Clubs unter Flutlicht in unserer ausverkauften Arena aufeinander – es gibt kaum etwas Größeres. Wer da nicht brennt, dem ist nicht zu helfen.

Für Dich wird es auch das erste Pflichtspiel nach Deiner Rückkehr. Wie viele Tickets musstest Du organisieren?
Da habe ich den Vorteil, dass meine Jungs ohnehin alle Dauerkarten haben. (lacht) Sie sind alle gut versorgt und für mich wird es in der Hinsicht sogar leichter, weil mich niemand woanders besuchen muss und sowieso alle im Stadion sind.

Timo Becker lächelt links an der Kamera vorbei.

Und die Vorfreude im Freundes- und Familienkreis ist schon groß?
Die Familie ist total gehyped, die Freunde auch. Ich glaube, dass es in den letzten Wochen gelungen ist, wieder etwas Euphorie zu entfachen. Genau das brauchen wir nach den vergangenen Jahren, die Fans denken positiv und haben Bock auf die neue Saison. Das müssen wir mitnehmen.

Wie schätzt Du die Aufgabe gegen Hertha BSC zum Auftakt ein?
Berlin ist einer der stärksten Gegner dieses Jahr. Wenn man auf den Kader und die Neuverpflichtungen schaut, streben sie eindeutig den Aufstieg an und haben das auch ziemlich klar formuliert. Dazu haben sie einen guten Trainer, gegen den ich auch schon oft gespielt habe. Wir wissen um unsere Stärken und müssen es für sie unbequem machen. Wir sind als Mannschaft gefragt und ich bin positiv gestimmt.

Bei der Hertha spielt mit Fabian Reese jemand, mit dem Du hier auf Schalke und Kiel zusammengespielt hast und mit dem Du privat gut befreundet bist. Wird das ein besonderes Aufeinandertreffen?
Wir haben im Training und in der Liga schon so viele Duelle gegeneinander bestritten, da gibt es nicht mehr viele Besonderheiten. (schmunzelt) Auf dem Feld sind wir Konkurrenten, für ihn gibt es kein Durchkommen. Danach sprechen wir dann wieder normal miteinander, aber vor dem Spiel gibt es keinen Austausch.

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