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Schalke 04 trauert um Diethelm Ferner
Er führte den S04 1984 zurück in die Bundesliga, coachte das königsblaue Team beim unvergessenen 6:6 im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Bayern München. Nun erreichte die Königsblauen eine traurige Nachricht: Schalkes ehemaliger Trainer Diethelm Ferner ist am 7. November im Alter von 82 Jahren verstorben.
Im Sommer 1983 ist Königsblau am Boden zerstört. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren ist der S04 aus der Bundesliga abgestiegen. Nach dem Scheitern in der Relegation gegen Bayer Uerdingen beendet Trainer Jürgen Sundermann seine Tätigkeit für den Verein. Die Nachfolge ist für manche eine Überraschung. Manager Rudi Assauer holt Diethelm „Didi“ Ferner, zu seinen aktiven Zeiten als Mittelfeldspieler 1965 Deutscher Meister mit Werder Bremen. Als Coach ist er bis dahin bei Rot-Weiss Essen, den Wuppertaler SV, den FC St. Pauli und Hannover 96 tätig gewesen.
Mit und dank Ferner gelingt es, eine Mannschaft aufzubauen, die nicht nur in die Bundesliga zurückkehrt, sondern sich dort auch halten kann. Schon Ferners erste Saison in der 2. Liga ist spektakulär. Die Königsblauen steigen mit 55:21-Punkten als Vizemeister auf, schießen allein in der Liga 95 (!) Tore. Im DFB-Pokal stürmen sie bis ins Halbfinale, liefern Bayern München beim 6:6 nach Verlängerung im Parkstadion das wohl spektakulärste Match in der Geschichte des Wettbewerbs.
Diesen Schwung nimmt die Mannschaft um Routiniers wie Bernhard Dietz, Riesentalente wie Olaf Thon und furchtlosen Angriffsspielern wie Klaus Täuber mit in die nächste Saison. Mit 34:34-Punkten verfehlt man als Achter nur knapp die UEFA-Cup-Qualifikation. Das Torverhältnis von 63:62-Treffern ist Beleg für die offensive Herangehensweise unter Ferner. In der folgenden Saison 1985/1986 wird Schalke 04 Zehnter.
Schalkes Präsident Hans-Joachim Fenne glaubt nun, dass der Club eher mit Rolf Schafstall wieder den Europapokal erreicht und verlängert Ferners Vertrag im Sommer 1986 nicht mehr. Etwas mehr als zwei Jahre später ist Ferner wieder da: Schalke 04 spielt nicht international, sondern ist abgestiegen und steht in der 2. Liga nach neun Spielen mit 4:14-Punkten auf dem vorletzten Platz.
Ferner, dessen Führungsstil von den Spielern stets geschätzt wird, übernimmt und ist zunächst erfolgreich: Er holt 11:1-Punkte aus den ersten sechs Partien. Doch die folgenden zwölf Spiele bleibt er bei 5:17-Punkten sieglos. Schweren Herzens trennt sich der Club im Frühjahr 1989 von Ferner. Danach ist er bis 2008 viele Jahre in Zypern, Ägypten und dem Libanon als Trainer tätig. Bei Veranstaltungen des Vereins zu den sportlichen Höhepunkten seiner Amtszeit und den regelmäßigen Ehemaligentreffen war er unterhaltsamer Gesprächspartner und immer gern gesehener Gast.
Der FC Schalke 04 wird das Andenken an Diethelm Ferner stets in Ehren halten.